Aktualisiert am 14. März 2023
Wohnmobil-Reisebloggerin Katja von Hin-Fahren.de (ich) fährt im Pössl Kastenwagen: Dies ist der zweite Teil meiner Camper-Porträtserie über ganz besondere Reisende, in der ich die Fahrer von Kastenwagen / Wohnmobilen / Campingfahrzeugen und ihre Wohnmobile vorstelle. Ich fahre ein kurzes Pössl Roadcamp R Wohnmobil.
Hier berichte ich, wie ich zum Campen gekommen bin, warum wir uns schon vor vielen Jahren für einen Kastenwagen-Camper entschieden haben und die Erfahrungen mit dem kompakten Wohnmobil.
Bloggerin Katja über das Reisen und ihr Kastenwagen-Wohnmobil Pössl Roadcamp R
Mich interessieren die Menschen, was sie über Camping und Wohnmobil zu berichten haben, ihre Lebensentwürfe, Reiseziele und warum sie sich für ihr Haus auf vier Rädern entschieden haben. Auf Instagram habe ich Anke von unterwegimglobe kennengelernt. Ich fand sie so spannend, dass ich sie spontan gefragt habe, ob sie Lust auf ein Interview hat. Dann hat sie den Spieß umgedreht und ich war dran. Was für mich als Journalistin sehr ungewöhnlich ist, denn wir berichten ja eigentlich immer nur über andere.
Wer steckt im Kasten (Kastenwagen-Camper)?
Katja | vom Wohnmobilblog Hin-Fahren.de
- Wohnhaft in der schönen Pfalz
- Archäologiestudium, Abschluss M.A.
- Arbeit im Kommunikations-Bereich & als freie Journalistin, Autorin und Bloggerin
- Verheiratet mit Matthias (Lebens- und Reisepartner)
- Erwachsener Sohn (sehr lange im Campingbus und Kastenwagen dabei)
- Das Reisen mit dem Camper ist für mich weit mehr als Hobby, es ist meine Lebensphilosophie
- Motto: Der Weg ist das Ziel und das Abenteuer wartet hinter der nächsten Kurve.
Wohnmobil: Kastenwagen Pössl Roadcamp R
- Citroen Jumper
- 3 Liter Hubraum, 180 PS
- Länge 541 cm, Breite 205 cm, Höhe 270 cm
- Maxi-Fahrwerk, Masse fahrbereit irgendwo unter 3.000 kg, zugelassen 3.500 kg
- 4 Sitzplätze, 2 Schlafplätze (Bett im Heck), Raumbad
- Zusatzausstattung: Nebelscheinwerfer vorne und hinten, zusätzliche Standheizung für das Fahrzeug, Rückfahrkamera, Alarmanlage, Navigationsgerät, Spurhalteassistent (unnötig), ESP, Solar, zweite Batterie Aufbau, Safe, Schaffellbezüge für Vordersitze, Froli und neue Matratze, Lautsprecher zusätzlich im Wohnraum, Teppich im Wohnraum, Zusatzsteckdosen
Wie bist Du zum Camping und Wohnmobil gekommen?
Der Start meiner „Camping-Karriere“ war mit vier Jahren. Gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Schwester waren wir mit dem Zelt unterwegs in Schweden. Danach folgte eine große Frankreichtour. Jedes Jahr wurde das Familienauto bis unters Dach und zusätzlich ein Dachträger voll gepackt und dann ging es los – nach Frankreich, Griechenland, Jugoslawien, Irland, Schottland, Schweden oder Norwegen.
Es waren besondere Camping-Roadtrips. Ich habe als Kind bereits in steinzeitlichen Gräbern gespielt (diese Faszination hat mich bis heute nicht losgelassen), in der Bora (Megasturm) in Jugoslawien das Zelt abgebaut und in den Sanitärs übernachtet, vom Campingplatz in Norwegen aus Wale beobachtet und für Nachbarn in Frankreich bei starkem Regen Gräben gebuddelt, damit sie mit ihrem Baby ein einigermaßen trockenes Zelt für die Nacht hatten.
Ist die Begeisterung für das Campen geblieben?
Auf jeden Fall. Wir sind so oft wie möglich unterwegs. Allerdings nicht mehr mit dem Zelt. Mit meinem Mann Matthias hat sich das grundlegend geändert, der war nämlich mit einem alten VW T2 durch die algerische Wüste gefahren und meinte „gezeltet wird nicht“. Also machten wir unsere erste gemeinsame Tour 1991 mit einem babyhellblauen T2 VW-Bus (mit Rostlöchern und Käfer-Motor).
Es ging nach Südfrankreich und Nordspanien. Der „Wohnmobil-Ausbau“ war eine Klappbank und eine große Holzkiste für die Materialien. Dazu kamen ein Gaskocher und ein Wasserkanister: „Wohnmobil-Ausbau“ fertig. Es war genial. Neben den herrlichen Kirchen und Orten fanden wir viele schöne freie Übernachtungsplätze – auch am Strand. Zwischendurch mussten die Bremsen gewechselt werden und am Berg überholten uns die Laster auf der rechten Spur. Aber das gehörte einfach dazu.
Es folgte ein weiterer hellblauer VWT2, mit dem wir in Schottland waren. Bei dem brauchten wir immer eine Pappe zum unterlegen, da er Motor tropfte und in den Highlands fanden die Midges (winzige Stechmücken, die in riesigen Schwärmen auftreten) wirklich jedes kleine Loch im Blech und überfielen uns.
Ganz tolle Touren haben wir dann mit unserem dritten T2 VW-Bus gemacht. Der war dunkelblau und mit gelben Europasternen verziert, ein richtiges Schmuckstück. Natürlich waren wir auch mit diesem Bus an der französischen und spanischen Atlantikküste. Dieser T2 Bus war dann auch unser Hochzeitsauto. Er bekam Blumenschmuck im Ersatzrad vorne und eine große weiße Schleife hinten und alle Gäste fuhren hinterher.
Zur Hochzeit bekamen wir etwas Geld geschenkt und kauften uns davon unseren damals bereits zehn Jahre alten VW-Bus T3 in dunkelrot mit Klappdach, der von einem Afrikafahrer ausgebaut worden war. Mit seinem Motor mit Turbolader konnten endlich wir die LKWs am Berg hinter uns lassen. Auch die Möglichkeit drinnen aufrecht zu stehen, der kleine Kühlschrank und die Heizung, waren echter Luxus.
Ein Jahr später kam unser Sohn auf die Welt und fuhr natürlich mit. Seine erste Fahrt im Camper war mit vier Monaten in die Provence. Viele weitere gemeinsame Reisen folgten. Er ist also praktisch „im Wohnmobil aufgewachsen“ und ist inzwischen selbst mit Auto und Zelt unterwegs. Langsam änderten sich unsere Reisegewohnheiten. Kinderwagen, Klapphochstuhl, Reisebett und Vorzelt kamen dazu. Die anderen Camper wunderten sich immer, was alles in unserem „kleinen Fahrzeug“ Platz hatte.
Ich finde immer noch, Luxus und was man braucht und nicht braucht, ist eine Frage der Betrachtung. Wir nahmen andere Reiseziele mit unserem Camper ins Visier (Italien, Griechenland, Andalusien und Portugal) und wählten auch immer öfter Campingplätze zum Übernachten aus. Denn in zwei, drei oder vier Wochen Urlaub, wollten wir so viel sehen wie möglich. Unsere Zeit unterwegs, war uns irgendwann zu kostbar, um sie fürs Suchen nach idealen Freisteh-Plätzen zu verwenden (wir haben vor den Zeiten von Apps oder Google-Maps oft sehr lange gesucht). Außerdem respektieren wir Wohnmobil-Verbote und lesen dafür auch das „Kleingedruckte“ auf Aushängen oder Tafeln.
Als der Bus uns irgendwann dann doch zu eng wurde, sind wir auf ein Kastenwagen-Wohnmobil mit Familienausbau umgestiegen (la strada avanti), den wir gebraucht gekauft haben. Damals gab es noch keine große Auswahl. Wir hatten einfach Glück, den Richtigen für uns zu finden. Damals waren wir die „Exoten“ mit unserem Kastenwagen-Camper. Denn die gab es vor 15 Jahren noch nicht so häufig.
Und auch als unser Sohn nicht mehr mitfuhr, sind wir diesen kompakten Wohnmobilen treu geblieben.
Was ist für Dich das Besondere am Camping?
- Die Freiheit und Flexibilität durch die vielen Möglichkeiten zur Übernachtung: frei übernachten, Wohnmobil-Stellplätze und Campingplätze.
- Beim Reisen ist wie bei einer Schnecke unser Zuhause immer mit dabei.
- Wir können so lange fahren wie wir Lust haben und einfach anhalten, wenn wir müde sind.
- Also können wir auch abends in den Urlaub starten und soweit fahren, wie wir kommen
- Oder wir nutzen bei unseren Wohnmobil-Touren den Tag zum Besichtigen, ohne auf die Uhr gucken zu müssen, weil wir an einen „Ursprungsort“ zurückmüssen.
- Manchmal entscheiden wir auch, einfach mal ein oder zwei Tage irgendwo stehenzubleiben.
- Länger schaffen wir es aber in der Regel nicht, das Fernweh und die Vorfreude auf das, was uns hinter der nächsten Ecke erwartet, sind einfach zu groß.
Wir sind „Nomaden“, uns zieht es immer weiter.
Bei unserer Art, mit dem kleinen Wohnmobil zu reisen, kommen wir dem Land und der Bevölkerung ganz nah, wir können ein Land, fühlen, riechen und schmecken. Und wir erleben auch als Paar (und vorher Familie) eine sehr intensive Zeit zusammen. Wir können an den schönsten Stellen Europas den Sonnenuntergang und Sonnenaufgang genießen. Und ganz besonders wichtig frühstücken, mit immer wieder neuen wunderbaren Ausblicken. Ich könnte hier noch stundenlang weiter schreiben ;-). Nicht umsonst habe ich meinen Blog „Hin-Fahren – wo es schön ist“ genannt.
An welches Erlebnis auf Euren Reisen erinnerst Du Dich am liebsten?
Die Auswahl fällt schwer. Die durchgequatschte Nacht beim Freistehen mit dem Campingbus unterhalb der Burg von Loarre (Nordspanien) mit einem anderen VW-Bus-Fahrer, der die gleiche Stelle als Übernachtungsplatz ausgewählt hatte, fällt mir ein. Und auch der improvisierte Gottesdienst, zu dem uns eine Gruppe Pilger beim Kirchlein von Eunate (Nordspanien) eingeladen hat war toll. Sie schliefen auf ihren Luftmatratzen innerhalb der Kircheneinfriedung und wir im VW-Bus auf dem Parkplatz davor.
Dann war da ein Pärchen in einem wirklich, wirklich alten Bus (noch gebrauchter als unserer). Wir haben sie an einem Atlantikstrand in Galicien im Nirgendwo getroffen, etwa 3.000 Kilometer von zu Hause weg. Sie waren pleite und wollten schon die Reise abbrechen. Wir haben ihnen spontan mit ein wenig Geld ausgeholfen. Es war schön, als zwei Monate später dann die Überweisung auf dem Konto eingegangen ist.
An einem Übernachtungsplatz in den Bergen in Andalusien standen uns auf einmal Steinböcke gegenüber. Das war Gänsehautgefühl pur. Wir konnten ganz in der Nähe des Campers eine ganze Herde beobachten und das wirklich zum Greifen nah.
Auf über 1.000 Metern haben wir im Camper in Portugal auf einem Parkplatz vor einem Bergdorf übernachtet. Abends waren wir in der Pilgerherberge im Ort essen, das war ganz toll. Nachts haben uns und unser Kastenwagen-Wohnmobil die Hütehunde des Dorfs mit bewacht. Dann haben wir eine Wanderung gemacht und Schlangen, Schmetterlinge und sehr neugierige Echsen beobachtet. Zum Mittagessen waren wir noch einmal in der Herberge und wurden bereits wie „dazugehörend“ behandelt. Kurz vor der Abfahrt kam dann noch der Mann vom Nachbarhaus und hat uns mit Salat aus seinem Garten und den dort angebauten typischen roten Kartoffeln beschenkt.
Liebe Erinnerungen sind die Begegnungen mit Menschen und natürlich auch Pleiten, Pech und Pannen. Einmal sind wir mit unserem sechs Meter langen la strada Kastenwagen bei der Fahrt durch die Pyrenäen in einem Markt gelandet, da wir die Umleitung um den Ort nicht gefunden haben. Nichts ging mehr: Also musste ein Marktstand teilweise umgeräumt werden und ein Ladenbesitzer seine Markise einrollen, damit wir um die Ecke passten. (Dabei war unser damaliger Kastenwagen gar nicht so groß).
In Andalusien haben wir mal steil am Berg in einem weißen Dorf auf engstem Raum gewendet (schon mit unserem Rössl RoadcampR, der ja nur 5,41 Meter lang ist), weil die reguläre Ausfahrt aus dem Dorf sogar für unseren kurzen Kastenwagen zu eng war. Dann ging es ein Stück Einbahnstraße zurück und dann durch eine Furt im Fluss, der zum Glück nur wenig Wasser hatte, wieder auf die eigentliche Straße.
Und bei einer letzten Tour ist in Portugal im Nationalpark 20 Meter vor unserem Pössl Camper ein Baum auf die Straße gefallen. Da war es selbst für unser kurzes Kastenwagen-Wohnmobil zu eng zum Wenden und das Rückwärtsfahren mit ständiger Steigung auf der Suche nach einer breiteren Ausweichstelle fand unsere Kupplung nicht so witzig. Also haben wir brav gewartet, es kamen immer mehr Leute dazu und am Schluss wurde gemeinsam der Baum Ast für Ast auf die Seite geschafft. Seitdem haben wir eine kleine Säge und Axt dabei. Aber die Gespräche waren wirklich toll. Es war auch eine Gruppe pensionierter Pfarrer bei den Wartenden, die konnten sehr gut Deutsch.
Solche Situationen kommen öfter vor, wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, denn da wo es schön ist, sind die Straßen oft auch ziemlich eng. Jedes Mal denken wir uns dann, wie gut, dass unser Camper nicht größer ist.
Was sind Deine Lieblings-Wohnmobil-Reiseziele?
- Ich habe ja schon mal in Spanien und Schottland gelebt und bin beiden Ländern sehr verbunden.
- Nordspanien, und vor allem Asturien und Kantabrien, sind aber seit der ersten Fahrt unsere Lieblingsreiseziele geblieben. Hier gibt es supernette Menschen, leckeres Essen, geniale Landschaft, riesige Strände und dazu der Pilgerweg nach Santiago im Camper mit seinen romanischen Kirchen, Klöstern und spannenden Begegnungen.
- Ganz Spanien und auch Portugal mögen wir sehr. Hier gibt es noch sehr viel Anzuschauen und natürlich den Atlantik. Meine Spanischkenntnisse sind natürlich auch von Vorteil.
- Immer wieder zieht es uns auch zum Camping in die Normandie, dort ist es einfach ideal mit dem Wohnmobil.
- Unvergesslich ist unsere Fahrt im Camper ans Nordkap. Ein Sehnsuchtsort, seit ich die Bilder der Reise gesehen habe, die meine Eltern vor 25 Jahren dorthin gemacht haben. Es waren magische Eindrücke in Schweden, Finnland und Norwegen mit Wohnmobil.
Warum habt Ihr Euch für Euren Pössl Kastenwagen als Wohnmobil entschieden?
Das ist eine längere Geschichte. Irgendwann wurde unser geliebter roter T3 VW-Bus dann, mit einem lebhaften Zehnjährigen und meinem Mann, der auch seinen Platz haben möchte, doch zu eng. Bei schlechtem Wetter mussten wir auch das Dach herunterklappen, weil der Zeltstoff schon dünn (er war ja zum Schluss schon 20 Jahre alt) und überhaupt nicht mehr wetterfest war. Nachdem wir dann bei einer vierwöchigen Tour durch Portugal und Andalusien wirklich an jedem Tag Regen (auch Dauerregen) hatten, stand der Entschluss fest: „Wir brauchen ein anderes Wohnmobil!“ Dabei war unser VW komplett „runderneuert“, mit Austauschmotor, Austauschgetriebe, neuem Kühler und neuem Kühlschrank.
Erster Kastenwagen-Camper von la strada
Bei der Recherche sind wir dann beim Kastenwagen-Wohnmobil gelandet. Einen neuen ausgebauten VW-Bus nach unseren Vorstellungen, konnten wir uns einfach nicht leisten. Gute Gebrauchte wurden zu der Zeit auch zu extrem hohen Preisen gehandelt. Alternativen im Bussegment gab es damals noch nicht wirklich. Der Kastenwagen-Camper war vom Preis-Leistungs-Verhältnis einfach besser. Unser geliebter VW-Bus ging schweren Herzens, nach zehn Jahren Besitz und mehr als 100.000 Kilometern mehr auf dem Tacho, an ein junges Paar aus Belgien (wir haben ihn leider nicht mehr wieder gesehen, halten aber immer die Augen offen).
Damals gab es noch nicht so viel Auswahl für Familien bei den Kastenwagen-Grundrissen. Im Internet fand ich im Umkreis von 350 Kilometern zwei interessante gebrauchte Wohnmobile, einen Sol Y Sombra von BavariaCamp und einen la strada Family Camper. Bei beiden Modellen gab es hinten ein Heckstockbett und dazu wurde die Sitzgruppe als Doppelbett umgebaut. Viel Ahnung hatten wir von Wohnmobilen und Kastenwagen damals nicht, aber die Entscheidung ist uns dann doch sehr leicht gefallen.
Der Bavaria Kastenwagen war aus der Vermietung und ziemlich durch. Er hatte abgefahrene Reifen, Beschädigungen und viele Kilometer. Der la strada Kastenwagen stand direkt beim Hersteller in Echzell. Er war nur als Vorführwagen benutzt worden, die Betten, der Herd und die Toilette waren also unbenutzt. Der Motor hatte nur 10.000 Kilometer auf dem Tacho und der Preis war nicht viel höher. Die Verarbeitungsqualität und die Beratung waren ebenfalls klasse.
Schon direkt nach der Besichtigung war uns klar, dieser Kastenwagen ist „unser Fahrzeug“. Dabei konnten wir unser Glück kaum fassen, über dieses „Schnäppchen“. Auf dem Heimweg haben wir also hin und her überlegt, wie wir ihn finanzieren und am nächsten Tag telefonisch gekauft. Etwa zwei Wochen später haben wir unseren la strada Campingbus dann gemeinsam mit meinen Eltern (auch begeisterte Wohnmobilfahrer) abgeholt.
Mehr als 100.000 Kilometer waren wir mit dem Kastenwagen in fünf Jahren unterwegs. Verschiedene Regionen in Frankreich, Schottland, Spanien und Deutschland haben wir gemeinsam als Familie bereist. Er war für uns der ideale Reisebegleiter.
Gleichzeitig haben wir das Kastenwagen-Wohnmobil als Alltagsfahrzeug benutzt. Nachteil war der lange Radstand des sechs Meter langen Citroens (unser Wohnmobil fährt jeden Tag mit meinem Mann zur Arbeit und die Zu- und Ausfahrt des Mitarbeiterparkplatzes ist sehr eng). Auch das Umbauen der Sitzgruppe fing irgendwann an zu nerven. Und es gab nicht viel Laderaum. Campingtisch und Campingstühle mussten im oberen Heckbett mitfahren.
Idealer Kastenwagen für Familien – unser Pössl Vario 545
Im Januar 2012 waren wir das erste Mal auf der Campingmesse CMT in Stuttgart. Eigentlich wollten wir kein Wohnmobil kaufen, aber da stand dieser PÖSSL-Kastenwagen mit 5,41 Länge, vier festen Schlafplätzen, riesigem Stauraum, abgetrenntem Bad mit ausreichend Platz und tollem Raumgefühl. Es war ein wahr gewordener Camping-Traum für Familien.
Wir sind in den Pössl Kastenwagen eingestiegen und waren sofort begeistert. Dann hat uns der Verkäufer, nur nach der Beschreibung und den Fotos auf dem Handy, so viel für unseren la strada Kastenwagen geboten, dass wir nicht widerstehen konnten und unser erstes neues Wohnmobil gekauft haben – unseren PÖSSL Vario 545 Kastenwagen.
Im darauffolgenden Oktober konnten wir unseren Neuen dann gerade rechtzeitig für den Herbsturlaub in Großbritannien abholen. Das waren tolle zwei Wochen trotz Regen und Kälte.
- Der Pössl Vario 545 ist der ideale Kastenwagen für Familien und ein echtes Raumwunder.
- Die 3,20 Meter Höhe des Wohnmobils waren viel weniger problematisch als wir gedacht hatten. Nur einmal mussten wir wegen eines zu niedrigen Tunnels einen Umweg nehmen. Vorsicht ist allerdings beim Parken unter Bäumen und in Schluchten mit überragenden Felsen geboten.
- Das obere Bett im Dach des Pössl Vario 545 ist riesig, über die gesamte Fahrzeugbreite, mit direktem Blick durch die Dachluke in den Himmel. Unter dem heruntergeklappten Bett konnten wir sogar noch stehen.
- Das untere Stockbett im Heck ist für einen Erwachsenen geeignet. Das obere Bett ist allerdings etwas kürzer, da das Dach gerundet ist. Hier ist also irgendwann als Jugendlicher Schluss. Für Kinder ist das Bett aber sehr gut geeignet.
- Das Kastenwagen-Wohnmobil Pössl Vario 545 ist auch gut isoliert, fanden wir.
- Und das Platzangebot ist bei der Kastenwagen-Größe wirklich gigantisch. Wir waren mit zwei Teenagern mit dem Pössl Vario 545 für zwei Wochen auf Sizilien unterwegs, das ging wirklich gut.
Besonders gut gefallen hat uns die Möglichkeit, sich bei Bedarf auch zu dritt in verschiedenen Bereichen des Wohnmobils aufhalten zu können, also ich auf einem der gedrehten Vordersitze mit den Füßen auf dem zweiten, mein Mann am Tisch oder beim Mittagsschlaf und unser Sohn in seinem Bereich im Heck. Aber eigentlich halten wir uns natürlich am liebsten draußen auf.
Unser aktuelles Wohnmobil: der kurze Kastenwagen Pössl Roadcamp R
Unser Sohn hat dann mit 16 gesagt, dass er bald nicht mehr mitfahren würde. Mein Mann wünschte sich mehr PS, um im Berufsverkehr besser mithalten zu können. Und ich hatte immer mehr Schwierigkeiten mit meinen Knien, was den Aufstieg in unser riesiges Himmelbett im Dach für mich beschwerlich machte. Und mehr Bodenfreiheit bot sich bei unserer Art zu Reisen auch an.
Aber schon wieder ein neuer Kastenwagen, wir hatten ja „erst“ 50.000 Kilometer gefahren?
Also ging die Recherche wieder los, diesmal sehr strategisch im Internet und in zahlreichen Katalogen. Dann fuhren wir mit einer sehr konkreten Liste wieder zur Messe CMT in Stuttgart und besuchten alle interessanten Marken und Modelle. Überall fragten wir nach kurzen Kastenwagen, Maxifahrwerk, großer Maschine, studierten Grundrisse, öffneten Schränke und nahmen auf der Toilette Platz (nicht lachen, das ist wichtig, denn ich bin nicht schlank und habe durch das Lipödem an den Oberschenkeln echte Probleme).
Fast alle unsere Wünsche wurden wieder bei Pössl erfüllt und unser Händler machte uns auch wieder ein sehr gutes Angebot. Und so kauften wir unseren Pössl Roadcamp R.
Warum der kurze Pössl Roadcamp R Kastenwagen?
- Gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Raumbad, dadurch mehr Platz im Innenraum des Kastenwagens
- Gutes Raumgefühl
- Kurzer Radstand, kurze Länge
- Ausreichend breites Bett
- Ausreichend Stauraum im Heck
- Ausreichend großer Kühlschrank
- Alle gewünschte Zusatzausstattung möglich (Maxifahrwerk, 3-Liter-Motor)
Seit August/September 2015 fahren wir also den Kastenwagen Pössl Roadcamp R und werden diesen sicher noch eine Weile behalten.
- Bei der Ausstattung haben wir noch in Dinge investiert, die uns persönlich wichtig und auf unsere Reiseart und den Alltagsgebrauch abgestimmt sind. Auch unsere Wohnmobilpackliste wurde ergänzt.
- Für unseren Sohn haben wir das dritte Zusatzbett mitbestellt, das vorne quer hinter den Vordersitzen gebaut wird. Wir haben es aber noch nie benutzt.
- Mit der 3-Liter-Maschine des Motors kommen wir sehr gut vorwärts und können auch einmal im Berufsverkehr Gas geben. Schneller als 120 KM/h fahren wir aber sehr selten.
- Das Raumbad ist für unsere Bedürfnisse wirklich gut. Dadurch haben wir im Gang mehr Platz. Das Klappwaschbecken verwenden wir selten. Duschen im Kastenwagen tun wir nicht, da wir ja auch öfter auf dem Campingplatz sind. Es ist aber gut möglich, wie das Beispiel der Fotonomaden zeigt, die ebenfalls einen Pössl Roadcamp R fahren.
- Das Heckbett haben wir nachträglich mit einem Froli-System und einer für uns angefertigten Matratze optimiert. Jetzt schlafen wir besser als zu Hause. Es ist für unsere Bedürfnisse ausreichend breit, auch wenn mein Mann immer das Gegenteil behauptet.
- Probleme? Nicht wirklich. Die Sitzbank im Pössl Vario würden wir anders gestalten (das Sitzkissen ist zu lang und rutscht) und auch die Vordersitze haben noch Verbesserungspotential (sie sitzen durch und wenn Du groß bist, hast Du durch die verwendete Drehkonsole, bei der die Sitzfläche höher kommt, keine gute Sicht). Aber für ein „Fahrzeug von der Stange“ passt unser Pössl sehr gut für uns.
Wir freuen uns immer, wie viel Platz wir haben in unserem kurzen Camper mit 5,41 Metern Länge. Dabei haben wir das Wichtigste immer dabei. Unter dem Bett haben wir ausreichend Stauraum. Die wenigen Schränke reichen uns aus. Bei der Kleidung müssen wir halt ein wenig sparsam sein, aber unterwegs gibt es ja immer mal wieder Campingplätze oder Supermärkte mit Waschmaschine.
Wo kann man mehr über Euch erfahren?
Im Dezember 2017 habe ich spontan entschieden, dass ich das Bloggen ausprobieren möchte, mir einen Hoster gesucht, die Domains festgelegt und mich mit WordPress beschäftigt. In der zweiten Januarwoche 2018 ist mein Wohnmobil-Reiseblog Hin-Fahren.de dann Online gegangen.
Als Journalistin und Autorin habe ich ja täglich mit Schreiben zu tun, bin dabei aber auch sehr fremdbestimmt. Jetzt kann ich über Dinge schreiben, die mir gefallen und auf diese Weise vielleicht auch neue Aufträge im Reisebereich gewinnen. Ich wusste beim Start aber noch nicht, was noch so alles an Arbeit damit verbunden ist. Eine ordentliche Homepage zu bauen und am Leben zu erhalten, ist gar nicht so einfach.
Mit dem Wohnmobil-Blog verbunden, habe ich eine Facebookseite gestartet. Dann bin ich auf die Suchmaschine Pinterest gestoßen und habe mich damit intensiv beschäftigt. Das ist eine tolle Möglichkeit, eine Reise vorzubereiten und Ideen zu sammeln. Seit einer Fortbildung bin ich auch auf Instagram aktiv. Es gefällt mir, meine Fotos zu präsentieren und mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Inzwischen gibt es auch einen YouTube-Kanal.
Ein Überraschungsmoment war, als WoMo Guide mich unter die besten Wohnmobil-Blogs gewählt hat. Darauf bin ich super stolz und sehe es auch als Verpflichtung.
Inzwischen schreibe ich auch Wohnmobil-Reiseführer :-).
- Hein, Katja(Autor)
- Hein, Katja(Autor)
- Hein, Katja(Autor)
- Hein, Katja(Autor)
- Hein, Katja(Autor)
- Hein, Katja(Autor)
Wenn Du mich siehst, spreche mich gerne an. Dann können wir gemeinsam ein leckeres Gläschen, Pfälzer Wein oder einen Kaffee trinken.
Schaut doch mal bei Katja rein
- www.hin-fahren.de
- www.pinterest.de/hinfahren
- www.facebook.com/hinfahren.de
- www.instagram.com/hinfahren
- www.linkedin.com/in/katjahein
- www.youtube.com/c/katjahinfahren
Danke liebe Anke für Deine vielen Impulse, den netten Austausch und die Idee zu diesem Interview.
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Ich freue mich auch über Kommentare und Anregungen.
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