Aktualisiert am 15. Februar 2023
Pössl Kastenwagen Erfahrungen im arktischen Winter: Camper sind ganz besondere Menschen, die viel zu berichten haben. Alle sind verschieden. Es gibt unendlich viele Lebensentwürfe, Fahrzeuge und Reiseziele. In Teil 3 meiner Camper-Porträtserie stelle ich Dir Steffi, Manu und ihre Hündin Maya von VANtastiCAMPER vor. Sie sind im Pössl 2Win Kastenwagen unterwegs, und das auch im arktischen Winter.

Steffi und Manu berichten über das Reisen und ihr Pössl Kastenwagen-Wohnmobil
Auch das Team von VantastiCamper habe ich auf Instagram kennengelernt. Es war ein ganz besonderes Foto ihres Pössl-Kastenwagen von oben fotografiert, das mir ins Auge stach. Aus einem Kommentar entwickelte sich ein netter Austausch und ich entdeckte, dass sie an sehr interessanten Zielen und auch in extremen Situationen mit ihrem Pössl 2 Win Kastenwagen unterwegs sind.
Hier findest Du mehr zum Camping und Kastenwagen mit Hund.
Wer steckt im Kasten?

Steffi (Stephanie)
- 34 Jahre, wohnhaft in Coesfeld, keine Kinder, verheiratet mit Manu 😉
- Beruf: Friseurin und Salonleitung (gelernte Floristin)
- Hobbys: unsere Tiere (Hündin Maya, Hühner Frieda & Petra), Reisen mit dem Womo, Fotografieren
- Lebensphilosophie: Travel as much as you can!
Manu (Manuel)
- 38 Jahre, wohnhaft in Coesfeld, keine Kinder, verheiratet mit Steffi 😉
- Beruf: Lokführer
- Hobbys: Reisen mit dem Womo, Fotografieren (Nikon D5300)
- Lebensphilosophie: Genieße Dein Leben!
Maya (Mischlingshündin)
- 9 Jahre, wohnt in Coesfeld, keine Kinder
- Hobbys: Reisen im Womo, zocken am Strand & im Schnee, Frisbee spielen
Wohnmobil: Kastenwagen Pössl 2Win
- Citroen Jumper
- klassische Aufteilung
- Bj 2014
- Länge 5,99, Breite 2,05, Höhe 2,65, 3,5 Tonnen
- 2 Aufbaubatterien
Wie seid Ihr zum Camping gekommen?

Wir haben vor 15 Jahren ganz klein angefangen. Anfangs sind wir mit dem Auto am Wochenende oft ans Meer gefahren oder haben Städte besucht wie Prag oder Paris. Übernachtet haben wir dann im Auto auf einfachen Parkplätzen. Abends saßen wir im Klappstuhl vorm Auto, die Gitarre war auch dabei.
Dann haben wir uns ein Zelt gekauft und sind mit unserer Ente (Citroen 2CV) zum Zelten an den Wochenenden nach Holland ans Meer gefahren. Im Sommer sind wir runter nach Spanien oder Frankreich, entweder mit dem Auto oder dem (Nacht-)Zug. Einmal sind wir als Backpacker mit dem Interrrail-Ticket durch Süd-Spanien und Süd-Frankreich getingelt.
Als unser erster Winterurlaub anstand, mussten wir eine Alternative finden, da Hotelurlaub für uns nicht infrage kam. Wir wollten frei sein und auf keinen Fall zwei Wochen am Stück auf dem gleichen Fleck verbringen. Irgendwie kamen wir dann auf die Idee, uns ein Wohnmobil zu leihen. Das war ein Kastenwagen, der Knaus Boxter. Damit ging es dann zehn Tage durch Süd-Norwegen, ein großes Abenteuer für uns damals.
Wir waren vom ersten Kilometer an begeistert und haben seitdem jedes Jahr wieder einen Kastenwagen-Camper geliehen, bis wir genug Geld für unser erstes eigenes Wohnmobil zusammen hatten.
Ist die Begeisterung für Camping geblieben?
Absolut JA!!! Unsere Begeisterung wächst von Kilometer zu Kilometer, von Jahr zu Jahr, von Land zu Land! Letztes Jahr im Dezember hatten wir 10-jähriges Wohnmobil-Jubiläum. Mittlerweile fahren wir schon unseren dritten eigenen Camper!

Als wir noch geliehen haben, sind wir nur eine Tour im Jahr gefahren – auch meistens in der Nebensaison im Winter oder Frühjahr, das war einfach günstiger. Wir wollten ja auch für ein eigenes Wohnmobil sparen und sind weiterhin im Sommer mit dem Zelt unterwegs gewesen. Später haben wir uns dann auch im Sommer mal ein Wohnmobil geliehen, ich glaube, unsere erste Sommer-Tour ging durch Portugal.
Nach drei Jahren hatten wir etwas Geld zusammen, für einen anständigen Kastenwagen war es aber leider noch zu wenig, wir wollten aber natürlich unbedingt ein eigenes Womo.
So wurde es ein über 20 Jahre alter Hymer Eriba, Alkoven, berichtet Steffi mit einem riesigen Smiley.
Unser 20 Jahre alte Hymer Eriba Alkoven war sehr abenteuerlich, halt wirklich alt und mit Lenkradschaltung! Unsere erste Tour mit dem Hymer ging hoch zum Nordkap, da haben wir dann direkt gemerkt, dass es leider das falsche Wohnmobil für unsere Art zu reisen ist. Regelmäßige Kühlpausen und nur 100 Kilometer pro Stunde schnell, wenn es bergab ging, war zwar abenteuerlich, aber nicht, wenn man für die lange Tour zum Nordkap nur drei Wochen Zeit hat.
Also haben wir weiter gespart und uns ziemlich genau ein Jahr später unseren ersten eigenen Kastenwagen gekauft!!! Es war ein Pössl 2Win, auf Fiat Ducato, Baujahr 2005, nur 5,60 Meter lang, Super!!!

Mit diesem Womo haben wir viele tolle Touren gefahren. Bis wir uns dann vor drei Jahren unseren jetzigen Pössl-Kastenwagen leisten konnten, und zwar niegelnagelneu!!!
Seit dem Kauf unseres ersten Wohnmobils sind wir mindestens zweimal, manchmal sogar dreimal im Jahr unterwegs! Je nachdem, wie oft/lange wir Urlaub bekommen. Auch am Wochenende, wenn wir zu Freunden fahren, die weiter weg wohnen, nutzen wir den Camper regelmäßig! So haben wir auch immer die Möglichkeit, unseren Hund Maya mitzunehmen. Der Pössl Kastenwagen ist ihr zweites Zuhause, sie ist das erste Mal mit uns gereist, da war sie vier Monate alt. Wir finden, mit Hund ist das Kastenwagen Wohnmobil ideal.
Was ist für Euch das Besondere an dieser Reiseart?

Mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein bedeutet für uns Freiheit. Im Alltag gibt es genug Zeiten und Termine an die man sich halten muss, deswegen wird bei uns jede Reise nur grob geplant. Das Meiste ergibt sich unterwegs spontan und das sind dann die schönsten Erlebnisse, Orte und Begegnungen! Außerdem ist man frei im Kopf und kann sich ganz auf das hier und jetzt konzentrieren.
Schon mit dem Zelt waren wir nie länger als ein bis zwei Nächte auf demselben Campingplatz. Wir wollten schon immer möglichst viel vom jeweiligen Reiseland sehen. In einer drei- bis vierwöchigen Tour sind 7.000 gefahrene Kilometer nicht wenig für uns!
Mit dem Womo fahren wir allerdings nicht mehr gezielt auf Campingplätze. Wir bleiben, wo es uns gefällt und wir niemanden stören! Wenn auf unserer Route dann ein kleiner, naturbelassener und super schön gelegener Campingplatz liegt, übernachten wir dort aber auch mal gerne! Wir wählen unsere Reiseländer danach aus, wo wir frei stehen können und die Landschaft sehr abwechslungsreich ist!

Wir lieben es, wenn wir einen Tag am Meer schnorcheln und am nächsten Morgen durch die Berge fahren können. Wir fahren meist die kleinen Örtchen an. Das bedeutet, die Länder von einer ganz andern Seite kennen zu lernen. Du schläfst an den wundervollsten Stränden (ohne Hotelbunker Hintergrund!!!), isst in Restaurants bei den Einheimischen und lernst Gleichgesinnte und Einheimische kennen. Wir sind quasi da, wo Pauschalreisende nicht sind, fernab vom Massentourismus!
An welches Erlebnis auf Euren Reisen erinnert Ihr Euch am liebsten?

Für mich (Steffi) ist es definitiv unsere dreimonatige Reise auf die Kanaren. Wir haben uns 2013 eine Auszeit gegönnt und sind mit unserem Wohnmobil vom spanischen Festland zum Inselhopping auf die Kanaren übergesetzt. Daran erinnere ich mich oft und gerne zurück, grade weil wir dort mit dem Camper so ziemlich alleine unterwegs waren und natürlich auch, weil wir drei Monate im Wohnmobil leben konnten! In der Zeitschrift Clever Campen ist ein Bericht über unsere Kanarenreise erschienen! Wir durften fünf Seiten mit tollen Erinnerungen und Fotos füllen.
Aber auch an unsere Reisen mit dem Wohnmobil im Winter durch Lappland erinnere ich mich gerne. Das erste Mal Polarlichter zu sehen, war schon magisch. Und wenn sie Dir dann noch auf den Weg abends hoch zum Nordkapp folgen, ist es unbeschreiblich!!!
Auch das Leben in unserem nicht isolierten Kastenwagen bei -40 Grad ist immer wieder ein Abenteuer, kommentiert Steffi scherzhaft.
Für Manu ist es die Tour mit unserem ersten eigenen Wohnmobil (dem Hymer) zum Nordkapp! Er erinnert sich oft an den Moment, als uns kurz vorm Nordkap eine Herde Rentiere auf der Straße begleitete. Das war wirklich schön!

Besondere Begegnungen hat man mit den Leuten, mit denen sich später eine Freundschaft entwickelt. Das können ebenfalls Reisende sein, aber auch Einheimische. Auf fast jeder Reise besuchen wir Menschen, die wir irgendwo auf der Welt kennen gelernt haben.
Eine dieser Begegnungen ist für mich (Steffi) ganz besonders: 2013 haben wir auf den Kanaren Christian & Marita aus Österreich kennengelernt. Beide waren mit dem Flieger gekommen und haben sich dort für zwei Wochen ein Womo geliehen. Wir haben ein paar schöne Tage zusammen dort verbracht. Ich hatte eine schwere Knie-OP hinter mir und hatte noch starke Problem damit. Christian hat mir sehr geholfen. Wäre ich ihm nicht begegnet, wäre für mich vieles anders und negativ gelaufen! Uns verbindet seitdem eine Freundschaft und wir sehen uns mindestens einmal im Jahr!

Pleiten, Pech und Pannen sind dann immer die Geschichten, über die man später lachen kann :-).
Ich erinnere mich noch gut an unsere allererste Womo-Tour im Winter durch Südnorwegen. Da ist so einiges schief gelaufen. Zudem waren wir ja noch total unerfahren mit dem Wohnmobil und was das Wintercamping betrifft ja sowieso! Manu ging abends aus dem Womo, um den Abwasserhahn zu öffnen. Ja genau, im Winter bei -10 Grad. Genau!!! Hätte man sich denken können!!! Er kam dann mit dem Hahn in der Hand zurück ins Womo. Für den Rest der Tour konnten wir dann also kein Wasser mehr ablassen, der Tank war bereits voll und ließ sich jetzt nicht mehr öffnen.
Eine Nacht später standen wir am Ufer eines Fjordes, es war Silvester. Nachts randalierte jemand an unserem Leihwomo, während wir darin schliefen. Ich werde die Schreie und das Hämmern gegen das Wohnmobil nie vergessen. So erschreckt haben wir uns in unserem Leben noch nie. Es waren Jugendliche. Sie hinterließen ein kaputtes Fenster, eine kaputte Toilettenklappe, zahlreiche Kratzer und uns eine Rechnung von 400 Euro, zu der am Ende des Urlaubs auch noch die Reparatur für den Abwasserhahn kam.
Eine weitere Nacht später ging uns dann auch noch das Gas aus. Wir hatten uns auf den Vermieter verlassen, der meinte, wir würden mit dem Gas locker auskommen! Pustekuchen!!! Ohne Handy/Internet war es damals gar nicht so einfach, in einem fremden Land eine Nachfüllstation für Gasflaschen zu finden, und dann auch noch für deutsche! Wir waren zwei Tage und Nächte ohne Gas, also auch ohne Heizung! Das hieß schlafen in voller Montur, mit Mütze und Schal!
Aber das alles hat uns nicht davon abgehalten, das Campen im Kastenwagen einfach nur toll zu finden und uns im nächsten Jahr direkt wieder eins zu leihen!
Was sind Deine Lieblings-Wohnmobil-Reiseziele?

Wir waren schon in über 22 Ländern und auf mehr als 18 Inseln (zählt man auch die Durchfahrenen mit, sind es noch mehr). Besonders gefallen uns Länder mit abwechslungsreicher Landschaft und Länder/Inseln, die nicht so mit Hotels verbaut sind. Wir fanden da Griechenland und Marokko wunderbar! Aber auch Sardinien und die Kanaren waren ein Traum!
Unser absoluter Lieblings-Hin-Fahr-Reiseziel ist allerdings Skandinavien! Wir sind mindestens einmal im Jahr dort unterwegs, zu allen Jahreszeiten. Meistens geht es nach Norwegen! Für uns als Freisteher mit Hund, ist es wunderbar!

Die Landschaft wechselt von traumhaften Stränden zu Bergen und Fjorden und jedesmal findet man neue noch schönere Wege, Plätze und Orte! Ob zur Mittsommernacht oder im Winter bei totaler Finsternis und Polarlichtern, das Land ist jedesmal wieder eine Reise wert!
Ganz oben auf unserer Liste stehen noch Irland & Schottland, die Türkei und Tunesien! Als Inseln interessieren uns noch Island, die Liparischen Inseln und die Balearen … ach … es gibt noch so viel zu sehen in Europa!!! Aber auch eine weitere Verschiffung wäre toll, nach Amerika zum Beispiel. Da bräuchte man dann aber wieder eine „kleinere Auszeit“. Wir arbeiten daran.
Warum habt Ihr Euch für den Pössl 2Win Kastenwagen als Wohnmobil entschieden?

Wir haben ja schon vor den eigenen Wohnmobilen nur Kastenwagen geliehen. Das war einfach am Günstigsten und Passensten für unsere Reiseart. Es waren immer andere Modelle, sowohl vom Fahrzeug her als auch vom Innenausbau.
So wussten wir als wir gekauft haben schnell, was wir wollten und was nicht! Auch nach unserem Hymer war uns klar, dass ein Kastenwagen-Wohnmobil für unsere Art zu Reisen ideal ist. Wir fallen als Freisteher nicht so auf, sind wendig und mobil! Außerdem nutzen wir ihn privat als Zweitwagen.
Deswegen haben wir uns vor drei Jahren auch für einen Pössl Neuwagen entschieden. Er soll uns sicher überall hinfahren, ohne dass ständig was dran ist, wie man es ja von alten Fahrzeugen so kennt. Außerdem wollen wir ihn viele Jahre fahren. Mit unserem Hund ist das Kastenwagen Wohnmobil sehr passend.
Es ist unser zweites Zuhause und das will man ja nicht alle paar Jahre ändern.

Uns war immer wichtig, ein Fahrzeug zu haben, mit dem wir autark sind. Das heißt, wir wollten immer eine Toilette und Dusche mit an Board haben, da wir ja keine Campingplätze anfahren. Somit kam uns der Gedanke an Selbstausbau oder VW-Bulli erst gar nicht! Die Aufteilung vom Pössl 2Win Kastenwagen fanden wir für uns mit Hund am besten. Gestört hat mich (Steffi) allerdings schon immer die Badtür! Es gibt andere Modelle, die haben da eine Schiebetür, dafür stimmt vieles andere aber nicht! Eigentlich hatte ich auch vor, selber eine Schiebetür einzubauen, ich bin aber noch nicht dazu gekommen.
Geändert haben wir nur Kleinigkeiten. Eingerichtet von Geschirr bis zur Deko, sind wir hauptsächlich mit schönen Dingen von unseren Reisen. Die Sitzbezüge habe ich (Steffi) neu bezogen und passende Gardinen genäht.
Wo können wir mehr über Euch erfahren?

Von unserer Reise zu den Kanaren gab es einen Reiseblog. Jetzt sind wir auf Instagram.
Wir wurden oft von Reisenden oder Freunden gefragt, ob sie unsere Touren verfolgen können, und da haben wir uns nach zehn Jahren mal gedacht, okay. Instagram erschien uns da passend! Sonst findet man uns nirgendwo und das soll auch so bleiben, wir wollen uns nur auf eine Sache konzentrieren.
Schön an Instagram ist es auch, auf Gleichgesinnte zu treffen, neue Leute kennen zu lernen und sich auszutauschen. Der Name ist entstanden da wir etwas gesucht haben ohne unsere Namen, aber wobei man schon auf den ersten Blick erkennt, was uns ausmacht und worum es geht: „Van-Fantastic-Camper“. Eigentlich sollte das „C“ auch doppelt sein. „VantasticCamper“ sieht aber beim Schreiben doof aus.
Steffi schreibt inzwischen über ihre Reisen auch für das Magazin Clever Campen.
Schaut doch mal bei Steffi, Manu & Maya rein
Fotos
Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von @vantasticamper
Danke liebe Steffi für dieses tolle Interview und die super Fotos.
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Ich freue mich auch über Kommentare und Anregungen.