Aktualisiert am 6. Januar 2023
Wohin in Portugal mit Wohnmobil? Nordportugal im Camper ist ein wunderbares Erlebnis zwischen Kultur und Natur. Wir bewegen uns mit dem Camper abseits der Touristenstraßen und genießen Land und Leute.
Hier in Nordportugal, direkt an der Grenze zu Spanien, liegt auch der einzige Naturpark des Landes, da Peneda-Gerês. Folge uns auf unserer Camping-Rundreise zu neuen Zielen.
Wohnmobil-Reisebericht Portugals Norden
Nach 2.000 Kilometern Fahrt mit unserem Wohnmobil, von Deutschland quer durch Frankreich und Spanien, haben wir nach drei Tagen unser Ziel Nordportugal erreicht. Diesmal wollen wir auf unserer Rundreise mit dem Camper ganz bewusst die unbekannten Regionen in Portugal entlang der Grenze zu Spanien entdecken. Wir freuen uns auf viele neue Eindrücke abseits bekannter Touristenziele.
Natürlich haben wir uns intensiv vorbereitet und andere Wohnmobil-Fahrer und Camper befragt. Hier findest Du eine Zusammenstellung von Tipps erfahrener Camper und Portugal-Spezialisten für Deinen Urlaub mit dem Wohnmobil in Portugal.
Wohnmobiltouren durch Portugal zum Nachfahren
Wohnmobil-Urlaub Portugal: Registrierung für die Autobahn-Maut an der portugiesischen Grenze
Für die Einreise nach Nordportugal mit Wohnmobil haben wir von Spanien extra den Weg über die Autobahn bei Chávez gewählt, um unser Fahrzeug am Welcome Point zu registrieren. Diese unscheinbare Ausfahrt solltest Du also nicht verpassen.
Tipp: Eigentlich wollen wir ja keine Autobahn in diesem Urlaub in Nordportugal fahren, aber manchmal geht es nicht anders. Wir haben manchmal auch schon die Autobahn als Strecke mit dem Wohnmobil in Nord-Portugal gewählt, wenn wir uns verfahren haben. Die Straßenführung ist manchmal etwas abenteuerlich, haben wir bemerkt. Registrieren ist also sinnvoll, auch wenn wir es wahrscheinlich nicht brauchen.
So registrierst Du Dich in Portugal für die Maut
- Welcome Point hinter der Grenze an der Autobahn anfahren (1. Parkplatz nach der Grenze, aber nicht an allen Grenzübergängen).
- Kreditkarte in den dafür vorgesehenen Leser an der Säule unter dem Wetterschutz stecken.
- Das Autokennzeichen des Wohnmobils wird über eine Kamera eingelesen und mit der Kreditkarte verknüpft.
- Und schon kommt der Beleg heraus.
- Diesmal funktioniert es auf Anhieb. Es ist alles richtig, das Kennzeichen wurde erkannt (Überprüfen! Portugiesen und auch die Automation kennt keine Umlaute).
- Bitte hebe den Beleg gut auf, er kann bei Kontrollen verlangt werden.
- Auf den Autobahnen in Portugal, die automatisch abrechnen (es gibt mehrere Systeme), wird ab jetzt für vier Wochen die Maut über das Kennzeichen meiner Kreditkarte zugeordnet und in Rechnung gestellt. Natürlich jedes Mal mit einer kleinen Bearbeitungsgebühr.
- Wie hoch der Betrag ist, erkennst Du an den Schildern an der Autobahn.
Wohnmobil-Portugal-Urlaub: Chávez am Rio Tamega
Bevor die Autobahn jetzt Geld kostet, verlassen wir mit unserem Wohnmobil die Autobahn wieder und folgen der Beschilderung nach Chávez. Über die Landstraße fahren wir in Richtung der Stadt weiter und halten uns rechts. Es wird immer enger und geht über Kopfsteinpflaster durch ein Dorf. Dabei kommen wir auch an einer kleinen, romanischen Kirche vorbei. Sie ist sehr schön verziert.
Dann erreichen wir unser erstes Ziel in Nordportugal – die Stadt Chávez.
- Die Straßenführung in Chávez (oder vielleicht Portugal?) ist für uns wirklich ungewohnt.
- Die Orientierung ist gar nicht so leicht.
- Eine mittelalterliche Burg und die Ruinen von zwei Befestigungen aus späterer Zeit fallen uns ins Auge.
- Chávez liegt in einem fruchtbaren Tal und war schon in der Römerzeit von strategischer Bedeutung.
- In der Region wurde Gold gefunden und abgebaut.
Parken mit dem Wohnmobil ist in Chávez an der neuen Brücke über den Fluss oder oben am Forte de Sao Francisco möglich. Von hier ist es nicht weit zu Fuß in die kleine Altstadt und zur Römerbrücke. In die Innenstadt würde ich nicht mit dem Wohnmobil fahren, die Straßen sind nicht darauf ausgelegt.
Die Ponte Trajano (Ponte Romana) in Chávez stammt aus dem 1. Jahrhundert und hat zwölf sichtbare Rundbögen aus Granit. Kaum zu glauben, dass dieses alte Bauwerk in Portugal so gut erhalten ist. Natürlich steuern wir gleich diese Römerbrücke über den Rio Tamega an und schlendern dann noch ein wenig durch die verwinkelten Gassen der Altstadt von Chávez.
Dabei verlaufen wir uns gründlich, denn die Orientierung ist gar nicht so einfach. Aber so entdecken wir neue Stadtansichten und kommen auch an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei, unter anderem dem Torre de Menagem, dem Überbleibsel der einstigen Befestigung.
Jetzt wollen wir aber auch portugiesisch essen gehen. In einer riesigen alten Holzhalle mit Kopfsteinpflaster kehren wir ein. Die „Adega Faustino“ in der Travessa do Olival war früher ein Weinlager. Das urige Lokal ist sehr beliebt, wir haben Glück und ergattern noch einen Tisch inmitten fröhlich und lautstark speisender Portugiesen. Das Essen ist gut, aber nicht unbedingt günstig.
Wohnmobil Nordportugal-Reise: Übernachtung auf dem Campingplatz bei Chávez
Etwas außerhalb der Stadt liegt der Campingplatz von Chávez in einem Freizeitgebiet neben einem Schwimmbad. Er ist zwar in die Jahre gekommen, aber liebevoll gepflegt. Und billig ist die Unterkunft für uns und unser Wohnmobil auch noch. Für einen geringen Betrag haben wir sogar Strom. Und an der Rezeption werden wir auf Deutsch betreut. Unser erster Eindruck von Portugal ist sehr gut.
Abends veranstalten Zikaden (die hier im Boden wohnen) einen gigantischen Krach, sodass alle Camper in die Autos fliehen.
Kelten in Nordportugal bei Boticas
Weiter geht unsere Wohnmobil-Fahrt durch Portugal nach Boticas (über die N2 und dann N311) in Richtung Nationalpark. Auf dem Weg kommen wir an großen abgebrannten Flächen vorbei. Langsam fängt die Vegetation bereits wieder an zu wachsen.
In Boticas stehen in einem kleinen Museum die Nachbildungen von übergroßen männlichen Figuren aus der Keltenzeit (Cediec, Tv. Eiras, einfach im Ort den Schildern folgen). Das Wohnmobil kann in der Nähe des Museums parken.
Der Mann, der uns die Tickets aushändigt, berichtet sehr stolz über seine Region und die hier gemachten Funde.
- Die Originale der eindrucksvollen Figuren befinden sich in Lissabon, aber die Nachbildungen sind hervorragend und vermitteln einen guten Eindruck.
- Die Krieger wurden in eisenzeitlichen Höhensiedlungen der Region gefunden. Es gibt einige davon in den Bergen rund um Boticas.
In Boticas stimmen Navi, Karte und Ausschilderung mal wieder nicht überein (das passiert uns in Portugal öfter). Aber irgendwie finden wir dann doch den richtigen Weg in Richtung Montalegre.
Wohnmobil-Portugal-Reisebericht: Unterwegs im Nationalpark da Peneda-Gerês
In Montalegre steht eine malerische Burgruine und direkt daneben liegt ein ansprechend ausgestattetes kleines Museum zum Leben in der Region. Wir fanden den Besuch sehr interessant, zumal extra jemand organisiert wurde, der uns eine kleine Führung auf Englisch geben konnte.
Unser nächstes Ziel mit unserem Wohnmobil in Portugals Norden ist der Nationalpark da Peneda-Gerês. Überall blüht es, die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Wir sind hier im einzigen Nationalpark Portugals und in der Nähe der Grenze zu Spanien. In der Region gibt es wilde Tiere, gigantische Berge, Bäche, Wasserfälle und Berg- und Stauseen.
Wohnmobil Portugal-Urlaub: Lieblingsort mit Wohnmobil-Stellplatz
Von Montalegre ist unser nächstes Portugal-Wohnmobil-Ziel am Rand des Nationalparks da Peneda-Gerês bereits ausgeschildert. Immer weiter schrauben wir uns mit unserem Camper in die Höhe und in Richtung spanische Grenze.
Im Bergdorf Pitoes das Junias dürfen Wohnmobile auf dem Parkplatz vor dem Ort übernachten, dieser ist als Wohnmobil-Stellplatz in verschiedenen Reiseführern angegeben.
Inzwischen waren wir schon mehrfach hier im spanisch-portugiesischen Grenzgebiet, weil es uns so gut gefällt. Im Ort fallen große Häuser aus Granit auf. Viele der Bewohner waren als „Gastarbeiter“ in Frankreich und haben sich hier ein „Häuschen“ gebaut.
Ein Höhepunkt unseres Aufenthaltes im Bergdorf Pitoes ist für uns auch die Einkehr in der Casa do Preto. Von unserem Wohnmobil-Stellplatz sind es nur ein paar Schritte. Der Bergbauernhof ist auch Pilgerherberge und beliebtes Restaurant. Wir haben hier schon alleine gegessen. Jetzt am Osterwochenende haben wir Glück, im großen Gastraum noch einen Tisch zu bekommen.
Also nicht vom riesigen, etwas karg anmutenden Speiseraum abschrecken lassen. Alles, was hier auf den Tisch kommt, stammt aus eigener Produktion. Das Rindfleisch ist wirklich köstlich. Aber auch der Schinken und der Käse sind sehr lecker. Dazu kommt die freundliche Betreuung durch die Inhaberfamilie.
Wir finden Pitoes das Junias im spanisch-portugiesischen Grenzgebiet ist ein besonderer Ort. Wer also nichts gegen einen Umweg und Abgeschiedenheit hat, der darf sich selbst davon überzeugen.
Wandern im portugiesischen Nationalpark da Peneda-Gerês
Bei einer kleinen Wanderung vom Wohnmobil-Stellplatz zu den Ruinen des Klosters Mosteiro de Santa Maria das Júnias und einem Wasserfall erkunden wir die Gegend. Der Weg ist gut ausgeschildert. Vom Friedhof der Markierung rot-gelber Strich folgen. Zum Friedhof sind es von unserem Stellplatz nur ein paar Schritte, ansonsten wäre auch Parken am Friedhof möglich.
Auf dem Weg hinunter ins Tal folgen wir gleichzeitig auch einem alten Weg der Mönche, die früher hier in der Einöde gelebt haben. Es geht vorbei an blühenden Wiesen und einer Schafherde mit Hirten. Der aufmerksame Hütehund folgt uns noch eine Weile, als wollte er uns den Weg zeigen. Und auch ein Allrad-Camper hat hier ein schönes Plätzchen für die Nacht gefunden.
- Das im neunten Jahrhundert gegründete Kloster steht in einem Tal an einem Bergbach. Die kleine Kapelle ist abgeschlossen.
- In den Mauern leben wunderschöne grüne Smaragdeidechsen. Wir haben sie bei beiden Besuchen beobachtet.
- Es ist ein verwunschener Ort. Große Bäume spenden Schatten und wir erforschen neugierig die Ruinen.
Für den Rückweg geht es auf einem steilen Pfad wieder den Berg hinauf. Hier ist die einzige Stelle, an der es leicht ist, den Weg zu verpassen. Du musst am Kloster nicht dem breiten Weg auf die andere Seite des Baches folgen. Der kleine Weg geht steil rechts ab durch dichtes Heidekraut. Er ist kaum zu sehen.
Über viele Treppenstufen erreichen wir später den Aussichtspunkt zum Wasserfall und erleben wieder eine andere Landschaft. Danach führt der Weg wieder zurück zum Dorf, dabei haben wir die gewaltige Gebirgskulisse von Geres immer im Blick. Auch Spanien ist nicht weit. Die Ausblicke sind zauberhaft.
- Es sind zwar nur vier Kilometer, aber die sind sehr abwechslungsreich.
- An einigen Stellen ist der Weg anspruchsvoll, also bitte nicht unterschätzen.
- Sonnenhut und Sonnenschutz mitnehmen
- Wasser mitnehmen
- Wanderschuhe dringend empfohlen
Wohnmobil-Portugal-Rundreise: Weiter durch den Nationalpark da Peneda-Gerês
Wieder auf der N103 lohnt sich ein weiterer Besuch des Nationalparks in Nordportugal. Dabei fahren wir mit dem Wohnmobil auf einer gut ausgebauten Straße an verschiedenen Seen vorbei.
Wenn Du noch nicht hier warst, dann mach Dich auf ins Abenteuer und erlebe den Wallfahrtsort San Bento, in dem die dem Heiligen dargebrachten Gliedmaßen aus Wachs immer wieder eingesammelt und wieder an Gläubige verkauft werden.
Fahre an den Seen entlang und nimm danach die enge Strecke von Geres nach Portela do Homem. Ob die Piste, die hier zusätzlich ebenfalls als Straße dient, breit genug für einen Kastenwagen ist, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Wir sind sie vor fast 20 Jahren schon einmal mit dem VW-Bus gefahren und erinnern uns nur noch daran, dass es manchmal ziemlich eng war.
Viele Anregungen und Beschreibungen der Strecke findest Du in den Wohnmobil-Reiseführern Portugal-Tourguide* und Mit dem Wohnmobil nach Portugal*.
Kurzer Abstecher mit dem Wohnmobil von Portugal nach Spanien und zurück
Bei der Weiterfahrt über Spanien gibt es einen kleinen Parkplatz mit römischen Straßensäulen und später (an der Kreuzung rechts) eine Tankstelle mit günstigem Diesel (nur Barzahlung).
Die Tour endet dann in Lindoso, wo 64 historische Getreidespeicher auf engstem Raum stehen. Unterhalb der kleinen Burg können Wohnmobile sehr schön auf Wiese auf einem kleinen Wohnmobil-Stellplatz übernachten.
Weitere Portugal-Wohnmobil-Reiseberichte
- Wir waren schon mehrfach in dieser Region mit dem Wohnmobil unterwegs und setzen unsere Wohnmobil-Rundreise durch Nordportugal in Richtung Vila Real und Douro-Tal fort.
- Edith und Stephan von Hummeln im Arsch berichten über ihre Wohnmobilrundreise durch Nordportugal zwischen Dourotal und Nationalpark Peneda Geres.
Wohnmobiltouren durch Portugal zum Nachfahren
Ich freue mich auf Deine Eindrücke von Portugal mit Wohnmobil. Es ist ein wunderbares Reiseland, das für Camper viel mehr zu bieten hat als nur die beliebte und sehr gut bereiste Algarve.
Meine Portugal-Wohnmobil-Reiseführer-Empfehlungen
- Baumann, Silvia(Autor)
- Seufert, Stephanie(Autor)
- Seufert, Stephanie(Autor)
- Cernak, Thomas(Autor)
- Peter Rump, Reise Know-How Verlag(Autor)
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