Aktualisiert am 14. Februar 2023
Wohnmobil-Urlaub in der Pfalz: Den Speyerer Dom mit Kaisersaal und Schraudolphfresken solltest Du bei einem Besuch in Speyer unbedingt besichtigen. Dabei kannst Du auf den Turm des gewaltigen Kaiserdoms zur Aussichtsplattform hinaufsteigen und den Blick auf Speyer und die Region genießen. Das solltest Du nicht verpassen. Hier erfährst Du mehr zu diesem Highlight in Speyer.
Besuch im Weltkulturerbe Speyerer Dom

Speyer hat eine über 2.000 Jahre alte Geschichte. Die Dom- und Kaiserstadt am Rhein ist ein wunderbares Reiseziel in der Pfalz. Für die Besucher gibt es viele Highlights. Der große romanische Dom Speyer gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ganz in der Nähe gibt es das Judenbad aus der gleichen Zeit und verschiedene herausragende evangelische Kirchen. Und natürlich ist auch ein Bummel durch die Altstadt und über die Hauptstraße von Speyer ein MUSS bei einem Stadtbesuch.
Wenn Du etwas mehr Zeit hast, dann gehe unbedingt auch zur neuen Synagoge von Speyer, die auf den Mauern einer alten Klosterkapelle gebaut wurde. Nur ein paar Schritte weiter kannst Du im Adenauer Park auch das Grab unseres ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl besuchen, der in Speyer bestattet ist. Der Zugang ist neben der Friedenskirche St. Bernhard von der Straße Hirschgraben aus.
Warum Du dem Speyerer Dom aufs Dach steigen solltest
Etwas ganz besonderes ist der Kaiserdom St. Maria und St. Stephan, der 1061 geweiht wurde. Seit rund 1000 Jahren steht die größte romanische Kirche der Welt in der Nähe des Rheins am Stadtrand von Speyer. Seit 1981 gehört das imposante Gebäude zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Besuch im Speyer-Dom ist ein wirkliches Erlebnis. Ich bin immer wieder gerne dort. Aber wusstest Du, dass Du dem Dom auch aufs Dach steigen kannst? Naja, fast. Seit 2012 gibt es die Aussichtsplattform im Turm.
Highlight Besichtigung Dom zu Speyer: Kaisersaal und Turmbesteigung

Tickets für die Besteigung des Turmes bis zur Aussichtsplattform mit tollem Blick über die Stadt und das Umland und die Besichtigung des Kaisersaals Speyer gibt es in der Dom-Info neben dem Kaiserdom (wenn Du davor stehst rechts). Am besten solltest Du gleich noch den Eintritt in die Krypta und Grablege im Speyrer Dom mit dazu nehmen, denn auch die solltest Du nicht verpassen. Dadurch ist auch der Eintrittspreis günstiger. Hier gibt es auch den Audioguide für den Besuch im Dom Speyer.
Alle 20 Minuten geht es in einer kleinen Gruppe nach oben zum Kaisersaal Speyer und von dort weiter auf den Turm. Eingang für die Turmbesteigung im Dom Speyer ist in der nördlichen Vorhalle. Das ist im Westbau aus dem 19. Jahrhundert, links des Eingangs, neben dem Kenotaph für Adolph von Nassau. Ein paar Stühle neben der Tür und ein dezentes Schild weisen auf den Treffpunkt hin.
Speyer Dom Kaisersaal

Ein junger Mann öffnet uns die Tür und begrüßt unsere kleine zusammengewürfelte Gruppe freundlich zur Dombesteigung. 90 Stufen sind es bis zum Kaisersaal. Alle schnaufen, als sie angekommen sind. Nur unser Führer nicht, der uns gleich alles erklären wird. Er läuft hier öfter auf und ab.
- Die Stufen bis zum Kaisersaal sind gut zu bewältigen.
- Das Treppenhaus ist nicht zu eng.
- Es gibt keinen Gegenverkehr.
- Und jeder bekommt soviel Zeit wie er möchte.
- Noch warten wir auf zwei Nachzügler. Dann geht es los.
Im Namen des Domkapitels begrüßt uns „M.“ im Speyerer Dom im Kaisersaal, der sich weit über uns öffnet. Der Kaisersaal erstreckt sich über die gesamte Breite des Westbaus der deutschen Kathedrale und ist 25 Meter hoch. Bereits im Mittelalter befand sich hier über dem Eingang des Kaiserdoms zu Speyer ein Raum, der allerdings später zerstört wurde. Viele Jahre gab es kein Geld,e ihn wieder zu errichten. Dann baute Heinrich Hübsch 1854 bis 1858 in Anlehnung an die Romanik das jetzige Westwerk in neoromanischen Formen und einen neuen Kaisersaal.
Kaisersaal Dom zu Speyer: Fresken von Johann Baptist Schraudolph

Hier im Kaisersaal des Speyerer Doms hat ein ganz besonderer Schatz seinen Platz gefunden. Der Raum beherbergt neun monumentale Fresken des Malers Johann Baptist Schraudolph, die früher die Wände des Querhauses des Doms schmückten.
- Mitte des 19. Jahrhunderts hatte König Ludwig I. von Bayern die romanische Bischofskirche in Speyer im Stil der Nazarener ausmalen lassen.
- Die Motive wählte der damalige Bischof Nikolaus von Weis.
- Es waren Szenen, die mit der Geschichte des Speyerer Doms verbunden sind.
- Dazu kommen, passend zum Wallfahrtsort (der Speyerer Dom ist auch Wallfahrtskirche), Elemente aus dem Marien-Zyklus.
- Im Zuge der großen Domrestaurierung, bei der eine Rückkehr zum Ursprung – also in die Romanik – beabsichtigt war, wurden die Fresken Mitte des 20. Jahrhunderts abgenommen und die durch sie verdeckten Fenster wieder freigelegt.
- Im Mittelschiff des Speyerer Doms wurde nur der 24-teilige Marienzyklus im Stil der Nazarener erhalten.
Der damalige Restaurator Otto Schulz konnte einen Teil der Nazarener-Fresken aus dem Dom zu Speyer retten. Er entwickelte ein ganz besonderes Verfahren dafür, bei dem auch Quark, Öl und Leim eine Rolle spielten. Die Bilder wurden auf Glasfaser ausgerollt und gelagert. Dadurch sind unter anderem noch die ursprünglichen Farben zu sehen.
Sie wurden seit den achtziger Jahren wieder Instand gesetzt.
2012 wurden die Fresken wieder herausgeholt und können seitdem im völlig neu gestalteten Kaisersaal Speyer des Doms besichtigt werden. Die Besichtigung ist ein besonderes Erlebnis.
Heilige und Marienzyklus im Kaisersaal des Speyerer Doms

- Staunend stehen wir vor den großen Werken, immer mehr Details erschließen sich beim Betrachten.
- Die ersten vier Fresken zeigen Szenen aus dem Leben des Heiligen Bernhard von Clairvaux, einem der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens.
- Er predigte eindringlich an Weihnachten 1146 im Speyerer Dom und rief dabei zum Kreuzzug auf.
- Unter anderem ist er bei der Ankunft vor dem Dom zu sehen.
- Auch in anderen Fresken im Kaisersaal taucht der eindrucksvolle Dom immer wieder auf.
- Die Fresken zeigen Momente mit dem heiligen Erzmärtyrer Stephanus und Papst Stephan I., dessen Kopfreliquie im Speyerer Dom verehrt wird.
Besonders eindrucksvoll fand ich die „Marienkrönung“, die bis 1957 in der Apsis des Chorraums des Speyerer Doms angebracht war und eine Grundfläche von 70 Quadratmetern besitzt. Für dieses gewaltige Werk wurde im Kaisersaal eine eigene Kuppelkonstruktion angefertigt, die der Wölbung in der Apsis nachgebildet ist. Hier krönt Jesus seine Mutter im Himmel. Eine goldene Platte in der Mitte der Raumdecke stellt das Symbol für „Gottvater“ dar. Immer wieder zieht es den Blick nach oben.
Blick vom Kaisersaal in das Hauptschiff im Dom

Aber das ist noch nicht alles. Durch eine Glastür zur Empore können die Besucher in den Innenraum des Domes schauen. Dabei zeigen sich sehr schön die Dimensionen des großen romanischen Gebäudes. Zusätzlich ermöglicht ein mit einer Glasplatte abgedecktes Glockenloch im Fußboden den Blick in die Vorhalle – eine besondere Perspektive. Wir dürfen so lange Verweilen wie wir wollen und so nehme ich die Gelegenheit wahr, bleibe alleine im Kaisersaal zurück und genieße die Atmosphäre dieses besonderen Raumes.

Turmbesteigung Dom Speyer: Blick von der Aussichtsplattform auf Stadt und Rhein

Voller Eindrücke verlasse ich den Kaisersaal auf der anderen Seite und steige langsam in Richtung Aussichtsplattform nach oben. Bis dahin sind es noch weitere 214 Stufen. Dabei erreichen wir fast die Turmspitze. Auf einer neuen Betontreppe, die sich später in einer Stahltreppe fortsetzt, geht es ziemlich bequem nach oben.

Einen Aufzug gibt es nicht, aber immer wieder interessante Blicke auf das Dach des Speyerer Doms, die anderen Türme, die Stadt und den Rhein. Jetzt gibt es Gegenverkehr auf der Treppe, aber es ist genügend Platz.
Im Südwestturm des Doms befindet sich in rund 60 Metern Höhe mein Ziel, die vor einigen Jahren neu gebaute Aussichtsplattform. Lange bleibe ich in der luftigen Höhe stehen und lasse meinen Blick schweifen. Mein Wohnhaus ist verdeckt, aber der Blick auf die Dächer von Speyer und die Pfalz ist faszinierend.
Die Hauptstraße von Speyer schlängelt sich unter mir in Richtung Altpörtel (der Stadtturm, der auch bestiegen werden kann). Gut erkenne ich von hier oben wie sie dem einstigen Bachlauf folgt. Denn die Speyerer Hauptstraße ist nicht gerade. Hier sitzen schon die ersten Gäste in den Cafés.

- Bis in die Vorderpfalz und ins Badische kann ich schauen.
- An Tagen mit guter Fernsicht soll der Blick über eine Entfernung von mehr als 50 Kilometern gelingen.
- Irgendwo dahinten liegt der schöne kleine Weinort St. Martin.
- Ganz soweit ist die Sicht heute nicht, aber der Aufstieg hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Fast neben mir „heben die Flugzeuge des Technikmuseums ab“, direkt unter mir ist das Historische Museum der Pfalz. Fasziniert schaue ich auch den Schiffen auf dem Rhein zu, der hier einen großen Bogen macht.
Voller Eindrücke steige ich langsam die vielen Stufen hinunter und komme auf der anderen Seite der Vorhalle des Speyerer Doms wieder heraus.
Über den Besuch des Speyerer Doms und der Krypta erzähle ich Dir gerne mehr. Und natürlich gebe ich Dir weitere Tipps zur Besichtigung meiner Heimatstadt.
Danke an die Verantwortlichen, für die Erlaubnis zu fotografieren und den freundlichen Empfang.
Tipps: Das solltest Du in Speyer unbedingt besichtigen
- Dom Speyer: Innenraum, Krypta und Spaziergang drumherum
- Judenbad, Synagoge, Judenhof
- Hauptstraße
- Altpörtel
- Sonnenbrücke, Altstadt
- Gedächtniskirche, Dreifaltigkeitskirche
- Mit mehr Zeit: Historisches Museum der Pfalz, Technikmuseum
In der Touristeninformation gibt es einen Stadtplan mit einem ausgearbeiteten Rundgang
Wohnmobilstellplatz Speyer
- Caravanpark, Am Technik Museum, D-67346 Speyer
Parken in Speyer (nicht weit von Dom und Innenstadt)
- Parkplatz „Festplatz“ (sehr großer und gut gelegener Parkplatz, gesperrt bei Messen)
- Parkplatz „Dom“ (Edith-Stein-Platz), bei der Anfahrt nach dem Einbiegen rechts, wenn die obere Terrasse voll ist
- Parkplatz „Technikmuseum“
- Kostenfrei ist der Parkplatz am Bademax (etwas weiter weg von der Innenstadt Speyer)
Informationen Dom Speyer
Öffnungszeiten Dom Speyer
- November bis März werktags 9–17 Uhr
- November bis März Sonntag und Feiertag 11.30–17 Uhr
- April bis Oktober Werkstags 9–19 Uhr
- April bis Oktober Sonntag und Feiertag 11:30–17:30 Uhr
- Bei Gottesdiensten und Veranstaltungen gelten geänderte Öffnungszeiten
Öffnungszeiten Kaisersaal Speyer und Turm
- April bis Oktober werktags 10–17 Uhr
- April bis Oktober sonntags 12–17 Uhr
- Einlass im 20-Minuten-Takt
Dom Speyer im Internet
Inspirationen zum Urlaub mit dem Wohnmobil in der Pfalz (nicht weit von Speyer)
- Kurztrip mit Wohnmobil: Wochenende in St. Martin
- Pfalz mit Wohnmobil: Zauberhaftes Camping-Wochenende in Edenkoben
- Meine Lieblingsbilder Elsass und Pfalz
- Traumstraßen: Deutsche Weinstraße mit dem Wohnmobil
Reiseführer Speyer und Pfalz / Speyerkrimis
- Stiasny, Tomke(Autor)
- Ritter, Karl-Markus(Autor)
- Edelmann, Katja(Autor)
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- Ittensohn, Uwe(Autor)
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Hat noch etwas gefehlt? Brauchst Du weitere Tipps? Ich freue mich sehr über Kommentare und Anregungen. Sag auch gerne Bescheid, wie es Dir gefallen hat.
Was ist das bekannteste Wahrzeichen von Speyer?
Das bekannteste Wahrzeichen von Speyer ist der Kaiserdom, eine Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Welche Parkmöglichkeiten gibt es in der Innenstadt von Speyer?
In der Innenstadt von Speyer, und vor allem in der Nähe am Rand, gibt es mehrere Parkmöglichkeiten. Nicht weit entfernt ist der Parkplatz „Am Technik Museum“. Noch näher gelegen zur Innenstadt, zum Dom und zum Rhein ist der große Festplatz (Geibstraße), der als Parkplatz genutzt wird. Dazu kommen der kleine Dom-Parkplatz (Edith-Stein-Platz), direkt neben dem Dom, und der darunter liegende Parkplatz, den man über die gleiche Zufahrt erreicht. Zum Dom geht es über eine Treppe. In Speyer gibt es auch mehrere kleine Parkhäuser. Die meisten sind aber sehr eng.
Wo kann man in Speyer am besten einkaufen?
Zum Einkaufen bietet Speyer eine Vielzahl von Geschäften in der Innenstadt, darunter attraktive Modegeschäfte, Schmuckgeschäfte und Schuhgeschäfte. Die meisten befinden sich in der Hauptstraße (Maximilianstraße) und den angrenzenden Gassen.
Wie lange braucht man für einen Besuch im Technik Museum Speyer?
Für einen Besuch im Technik Museum Speyer sollte man mindestens drei Stunden einplanen, um die vielen interessanten Exponate aus den Bereichen Luftfahrt, Schifffahrt, Automobil und Eisenbahn zu sehen. Auch eine Sonderführung, zum Beispiel bei den Musikautomaten und ein Besuch im Kino lohnen sich.
Welche Restaurants in Speyer sind besonders zu empfehlen?
In Speyer gibt es viele gute Restaurants, die regionale und internationale Küche anbieten. Besonders zu empfehlen sind der „Ratskeller“ auf der Hauptstraße im historischen Rathaus und der „Alte Hammer“ und „Neue Hammer“ am Rhein. Auch das Restaurant in der Hausbrauerei „Domhof“ in direkter Nähe zum Dom lohnt sich. Mein Lieblingsrestaurant ist der „Goldene Hirsch“, an der Ecke Hauptstraße zur Korngasse. Aber hier muss man Glück haben, um einen Platz zu bekommen.
Kann man in Speyer auch Bootstouren auf dem Rhein unternehmen?
Ja, in Speyer kann man Bootstouren auf dem Rhein unternehmen. Mit der Sealife kann man Rundfahrten zum Altrhein unternehmen. Speyer ist auch beliebter Halt bei Flusskreuzfahrten auf dem Rhein.