Aktualisiert am 31. Januar 2024
Wohnmobil-Norwegen-Rundreise: Wir überqueren mit unserem Camper in Norwegen den Polarkreis und besuchen das Polarkreiszentrum, den Svartisengletscher, Mosjøen, die Grønligrotta und den Ort Steinkjer. Es ist eine Etappe unseres Roadtrips mit Wohnmobil vom Nordkap durch Norwegen auf der E6 in Richtung Trondheim nach Süden.

Mit Wohnmobil durch Norwegen
Der Parkplatz am Gezeitenstrom Saltstraumen gefällt uns nicht so gut. Er ist schief, liegt direkt an der Straße und die Parkbuchten sind für Wohnmobile sehr klein. Deshalb entscheiden wir uns, trotz der fortgeschrittenen Stunde noch ein paar Meter mit unserem Camper hinter uns zu bringen. Es ist ja durch die Mitternachtsonne noch taghell.
Nützlich für Deine Reise ist auch meine Wohnmobil-Packliste.

Mit Wohnmobil durch Norwegen: Auf der E6 am Saltdalsfjorden
Die nächste Strecke auf der E6 durch Norwegen in Richtung Trondheim fährt sich gut. Bei der Fahrt müssen wir auch an die Entstehung während der deutschen Besetzung des Gebietes denken.
- Manchmal ist die Straße regelrecht in den Felsen gehackt.
- Beim Straßenbau am Saltdalsfjorden sind viele Kriegsgefangene ums Leben gekommen.
- Die Lebens- und Arbeitsbedingungen müssen furchtbar gewesen sein.
- Immer wieder lesen wir Hinweise auf Gedenksteine und Friedhöfe.
- Auch ein Museum zu diesem Thema gibt es hier.
Unser Camping-Nachtlager schlagen wir kurz hinter Rognan auf einem großen Parkplatz mit Toilette etwas abseits von der großen Straße auf. Auch andere Wohnmobile stehen hier über Nacht.
Ein Stück weiter hätte es sogar einen Wohnmobilstellplatz direkt am Wasser gegeben.
Mit Wohnmobil durch Norwegen am Nordpolarkreis

Am nächsten Tag geht es auf der E6 hoch auf das Fjell. Hier ist noch einmal Rentierweidegebiet, aber wir sehen keine.
Dann erreichen wir mit unserem Wohnmobil das Polarkreiszentrum am norwegischen Polarkreis. Hier ist die Grenze zum Saltfjellet-Svartisen Nationalpark.
- Das Polarkreiszentrum Norwegen wurde 1990 mit der neuen Streckenführung der E6 über das Saltfjell eröffnet.
- Das Gebäude am norwegischen Polarkreis passt sich mit seinem geschwungenen Dach optimal der Landschaft an und erinnert ein wenig an ein Ufo.
- Der große Parkplatz am Polarkreiszentrum Norwegen ist voller Wohnmobile, die wohl auch hier übernachtet haben.
- Achtung! Der Belag des Parkplatzes ist voller großer und tiefer Schlaglöcher.
- Fast wären wir mit dem Vorderrad des Kastenwagens in eines der Löcher geraten.
- Also Vorsicht beim Befahren!

Unsere Stimmung ist ein wenig gedrückt, denn es regnet wieder. Vielleicht haben wir auch nur zu viel erlebt in den letzten Tagen. Es fällt uns sehr schwer, die Region Norwegens nördlich des Polarkreises zu verlassen.
⇒ Die Reise bis hierher mit unserem Wohnmobil war einfach schön und die Eindrücke im Norden von Norwegen sehr intensiv.
Aber wir machen uns doch auf, erkunden den Nordpolarkreis, essen Waffeln, trinken Kaffee in der Cafeteria (das hat sich nicht gelohnt, die Waffeln kamen aus der Tüte) und besichtigen den riesigen Andenkenladen im Polarkreiszentrum.
⇒ Das Gebäude sieht von außen sehr interessant aus. Hier hätte ich aber mehr erwartet. Wenn Du also nur wegen des Polarkreiscenters auf die Fahrt entlang der Küste verzichten willst, rate ich Dir auf jeden Fall doch die Landschaftsroute zu fahren.

Hast Du das gewusst? Aktuell wandert der Polarkreis 14 Meter im Jahr nach Norden und befindet sich gerade etwa einen Kilometer nördlich des norwegischen Polarkreiszentrums an der E6. Das liegt daran, dass die Neigung der Erde nicht konstant ist, sondern schwankt. Der auf Karten markierte Polarkreis, der in der Landschaft mit verschiedensten Monumenten, auf denen Globen aus Metall befestigt sind, gekennzeichnet ist, folgt einer gedachten Linie.
Das Beste an diesem Ort am norwegischen Polarkreis ist der Spaziergang zum Holzkreuz mit Globus und zu den verschiedenen Steinmännchen, die Besucher vor uns hinterlassen haben. Das Holz ist rundum mit Figuren verziert. Es sind Kopien der Felsbilder von Alta.
Die Landschaft um uns ist weit und wild. Am Parkplatz erinnern wieder Gedenktafeln an die Gefangenen und Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.

Durch Norwegen mit Wohnmobil: Abstecher zum Svartisengletscher
Wir verlassen das Polargebiet und fahren mit dem Wohnmobil weiter nach Süden. Die norwegische Hauptverkehrsachse E6 zieht sich. Wie gut, dass wir für die schnelle Anfahrt zum Nordkap im Camper mit unserem Wohnmobil die Route durch Schweden und Finnland gewählt haben, was ich Dir unbedingt auch empfehle, wenn Du nicht viel Zeit hast.
- In Skonseng (kurz vor Mo i Rana) biegen wir ab.
- Der Svartisengletscher ist ausgeschildert.
- Von hier sind es etwa 22 Kilometer bis zum Ausgangspunkt der Wanderung zum Svartisengletscher.
- Durch Moor und landwirtschaftliche Fläche zieht sich die Straße.
- Der zweitgrößte Gletscher in Norwegen ist gut ausgeschildert.
- Die Straße windet sich durch Weideland und Wald.
- Das letzte Stück ist Piste.

Am Ziel stehen viele Wohnmobile auf dem Stellplatz / Parkplatz und dem kleinen einfachen Campingplatz (beide ohne Wasser und Strom). Von hier bringt ein Boot die Besucher zum Ausgangspunkt der Wanderung. Dann sind es noch rund drei Kilometer bis zum Gletscher.
- Leider verpassen wir die letzte Abfahrt des Tages um 30 Minuten, um 13 Uhr ging es ab.
- Das nächste Boot startet erst wieder am nächsten Tag um 11 Uhr.
- Die Kosten liegen bei 200 Kronen pro Person für die Überfahrt mit dem Boot.
- Für die Übernachtung mit dem Camper kommen entweder 100 oder 140 Kronen (je nachdem, ob man auf dem Parkplatz oder Campingplatz steht) dazu.
Bleiben oder nicht, das ist jetzt die Frage? Für den nächsten Tag ist heftiger Regen vorhergesagt. Das sind keine guten Voraussetzungen für eine Wanderung über Felsen und den gewünschten nahen Blick auf den Gletscher.
Durch Norwegen mit Wohnmobil: Besuch der Höhle Grønligrotta

Schweren Herzens entschließen wir uns wieder für eine Planänderung. Irgendetwas wollen wir aber dennoch anschauen. Den ganzen Tag nur fahren ist nicht so unser Ding.
- Auf dem Weg zum Svartisen-Gletscher ist die Höhle Grønligrotta ausgeschildert.
- Es ist eine der wenigen für Touristen zugänglichen Höhlen in Norwegen.
- Diese steuern wir jetzt an.
- Es folgt eine steile Anfahrt mit dem Wohnmobil über gut ausgebaute Schotterpiste.
- Wohnwagen müssen unterhalb auf einem eigenen Parkplatz abgestellt werden (ein großes Schild weist darauf hin). Ein Rat, dem Gespannfahrer unbedingt folgen sollten. Die danach folgende Anfahrt ist wirklich steil.

Ausgangspunkt für den Höhlenbesuch ist ein Bergbauernhof. Es ist ein verwunschener Platz in den Bergen. Neben einem verlassenen alten Bauernhof parken wir unseren Kastenwagen-Camper neben anderen Wohnmobilen und gehen auf Entdeckung.

⇒ Die norwegische Kalksteinhöhle Grønligrotta ist etwa 4.000 Meter lang und beleuchtet.
⇒ Wir werden von einer jungen Frau zur Höhle begleitet, durch die ein Bach rauscht.
⇒ Interessant ist auf jeden Fall ein Findling, den das Wasser tief in die Höhle transportiert hat. Und wir dürfen in die verschiedenen Ecken kriechen. Besonders die verschiedenen Farben der ausgespülten Felsen sind sehenswert.
Der Höhlenbesuch ist ein netter kleiner Abstecher auf unserer Norwegenrundreise, der aber keinen eigenen langen Umweg wert ist, so unser Fazit. In Kombination mit dem Besuch des Gletschers ist der Höhlenbesuch aber super. Besonders die steile Zufahrt hat mit unserem kurzen Kastenwagen Spaß gemacht.

Durch Norwegen mit Wohnmobil: Baustellen sorgen für langsames Vorankommen auf der E6
Hinweis: Achtung, die Baustellen auf diesem Stück der E6 und die neuen Tunnel sind in großen Teilen fertiggestellt. Dadurch ist das Fahren fast überall gut möglich. Die Strecke ist Mautstraße.
An der Industriestadt Mo i Rana fahren wir nur mit unserem Wohnmobil vorbei. Die Altstadt muss aber über einige historische Häuser und interessante Museen verfügen, entnehmen wir dem Reiseführer. Die nächsten 100 Kilometer E6 in Richtung Süd-Norwegen sind sehr beschwerlich, denn es geht wieder durch viele Baustellen und Notstraßen.

- Einmal werden wir sogar weiträumig auf einer anderen Strecke umgeleitet.
- Ein anderes Mal geht es im Konvoi durch eine Tunnel-Baustelle.
- Die norwegische Verkehrsachse E6 wird in dieser Region komplett neu ausgebaut.
- Das ist keine einfache Angelegenheit, denn dafür müssen sich an einigen Stellen riesige Maschinen durch hartes Gestein bohren.
- Ein Teil der Bauarbeiten soll 2019 und 2020 fertiggestellt sein, lesen wir auf verschiedenen Schildern. Und die Norweger setzen alles daran, die Baustellen pünktlich abzuschließen.
- Kaum zu glauben, bei den Felsmassen, die hier bewegt werden.
- Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt über sehr viele Kilometer bei etwa 30 Kilometern pro Stunde.
Durch Norwegen mit Wohnmobil: Stadtrundgang in Mosjøen

Im Internet habe ich Fotos aus Mosjøen gesehen. Die haben mich sehr angesprochen. Deshalb halten wir hier für einen Stadtrundgang. Ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Mosjøen finden wir einen Parkplatz für unser Wohnmobil und machen uns auf Erkundung. Rund 100 schöne alte Holzhäuser aus dem 18. Jahrhundert in verschiedenen Farben, stehen hier in der Nähe des Fjordufers. Immer wieder entdecken wir nette Kleinigkeiten. Höhepunkt ist für uns auf jeden Fall eine echte historische Tankstelle.

Durch Norwegen mit Wohnmobil: Suche nach einem Übernachtungsplatz an der E6
Der von uns geplante Wohnmobil-Stellplatz am Wasserfall Laksforsen spricht uns nicht so richtig an. Auch ist der Wasserfall ziemlich laut. Klar, es ist auch einer der größten Wasserfälle in Norwegen. Langsam wird es aber Zeit, einen Platz für die Nacht zu suchen. Das ist nicht so einfach. Auf den Parkplätzen unterwegs stehen immer wieder Verbotsschilder. Die Nacht verbringen wir dann auf einem Campingplatz am Fluss bei Trofors an der E6.

Bei trübem Wetter geht es weiter und dann kommt doch die Sonne wieder raus. Unser nächster Halt ist etwas weiter das Namsen Lachsaquarium. Dieses liegt direkt neben der E6. Doch als wir mit unserem Wohnmobil ankommen, ist das ganze Gelände abgeschlossen und es fließt nur ein kleines Rinnsal.
Durch eine Lücke im Zaun gelangen wir zum Aussichtspunkt. Hier ist wirklich nichts. Wie kann das denn sein? Wie schade, ich wollte so gerne die Lachse springen sehen. Auf dieser Strecke auf der E6 durch Norwegen ist aber auch wirklich der Wurm drin. Im Internet steht, dass die Einrichtung wegen Bauarbeiten dauerhaft geschlossen ist.

Unser letzter Stop vor Trondheim ist Steinkjer. Neben dem Best Western Hotel am Stadtrand parken wir unser Wohnmobil. Hier liegen die Reste eines Steinkreises in Schiffsform, das nördlichste Monument dieser Art. 38 Steine sind noch erhalten. Früher sollen hier 20 Gräber entlang des alten Königsweges bestanden haben. Unter dem Steinkreis wurden zwei Schiffskammergräber aus dem neunten Jahrhundert ausgegraben. Trotz der nahen Bebauung ist es ein magischer Ort.

Dann nehmen wir die Straße in Richtung Trondheim und landen natürlich noch einmal in Baustellen. Auch vor und rund um Trondheim wird die E6 gründlich saniert und in der Stadt wird ebenfalls an den Hauptverkehrsstraßen gebaut. Wenn Du also durch Norwegen fährst und hier unterwegs bist, plane etwas mehr Fahrzeit ein.
Mein Bericht zum Besuch in Trondheim und die Fahrt über die magische Atlantikstraße im Camper ist endlich fertig.
Nordkap-Reise mit
Wohnmobil & Auto
- Vorbereitung Camper-Nordkap-Reise
- Über Dänemark nach Schweden
- Südschweden: Ystad und mehr
- Nordschweden mit Stromschnellen
- Finnland: Polarkreis & Weihnachtsmann & Museum Arktikum in Rovaniemi
- Norwegen: Zoll & russische Grenze
- Norwegen: Arktisches Varanger
- Norwegen: Tana-Fluss & magisches Trollholmen
- Norwegen: Nordkap mit Mitternachtssonne
Norwegen-Tour mit
Wohnmobil & Auto

Durch Norwegen mit Wohnmobil: Fazit für diesen Teil unserer Fahrt auf der E6
Wir haben die Fahrt mit dem Wohnmobil durchs Inland von Norwegen über die E6 gewählt, um Zeit zu sparen und am norwegischen Polarkreiszentrum anzuhalten. Der Zeitgewinn gegenüber der Landschaftsroute an der Küste war aber nicht besonders groß. Die Fahrt war unter anderem wegen des Verkehrs anstrengend. Inzwischen sind Tunnel und Straßenausbau fast fertig, Du kommst also besser voran.
Wenn Du vor der gleichen Entscheidung stehst, fahre wenn möglich einen Teil der Strecke am Meer entlang und über die kleinen Fähren. Das Fahren über die E6 ist im Vergleich langweiliger. Außerdem ist hier weit mehr Verkehr.
Viele schöne Eindrücke von der RV17 findest Du bei Nordlandcamper, die die Strecke in die andere Richtung gefahren sind. Die Tour lohnt sich bei schönem Wetter auf jeden Fall. Es gibt auch die Möglichkeit in der „Mitte“ zur E6 zu wechseln.