Aktualisiert am 6. Januar 2023
Im Camper durch Portugal: Besonders Nord-Portugal ist ideal für eine Wohnmobil-Tour. Voller Eindrücke vom Aufenthalt im Nationalpark da Peneda-Gêres setzen wir unsere Camping-Rundreise durch Portugal in Richtung Douro-Tal fort und erleben wunderbare unbekannte Landschaften und einen besonderen Aussichtspunkt.
Wohnmobil-Rundreise durch Portugal
Schweren Herzens trennen wir uns von dem ruhigen Wohnmobil-Stellplatz im Bergdorf vor dem Felsmassiv von Gêres im Nationalpark, wo wir einen sehr schönen Tag verbracht haben. Jetzt geht es weiter im Camper durch Nord-Portugal in Richtung Douro-Tal. Grobrichtung ist dabei zuerst Vila Real.
Wohnmobiltouren durch Portugal zum Nachfahren
Wohnmobil-Urlaub Portugal: Durchs Hinterland nach Mondim de Basto
- Der N308-4 folgen wir in Richtung Guimares, bis wir die N103 erreichen.
- Auf dieser fahren wir mit unserem Kastenwagen-Wohnmobil ein paar Kilometer bis zur N311.
- Hier biegen wir ab in Richtung Mondim de Basto.
- Dieser Beschilderung folgen wir jetzt mit dem Camper weiter über viele kleine und große Straßen.
- Wir müssen immer wieder die Straße wechseln und wissen manchmal gar nicht mehr, wo wir sind.
- Im Reiseführer „Mit dem Wohnmobil nach Portugal„* ist eine andere Streckenführung beschrieben, die auch sehr gut klingt.
In dieser Region haben wir uns schon einmal sehr gründlich verfahren. Navi, Karte und Ausschilderung passen wirklich nicht zusammen. Lass Dich nicht verwirren und folge immer der Beschilderung Mondim de Basto, so kommst Du sicher dort an und hast auch mit einem großen Fahrzeug keine Schwierigkeiten.
Nord-Portugal im Camper: Traumplatz mit weitem Blick ins Land
Durch das Land des portugiesischen Vino Verde erreichen wir dann endlich Mondim de Basto. Gefühlt sind wir kreuz und quer durchs Land gefahren. Schon von weitem haben wir aber bereits unser nächstes Ziel gesehen. Die Wallfahrtskirche Nossa Senhora da Graça liegt ganz oben auf einem steilen Kegelberg, der immer wieder in der Ferne auftaucht und uns magisch anzieht.
Über eine gut ausgebaute Straße gelangen wir mit dem Wohnmobil in vielen Schleifen und Kirven um den Berg herum auf den Gipfel. Hier auf etwa 990 Metern parken wir unser Kastenwagen-Wohnmobil genau unterhalb der Wallfahrtskirche, mit genialem Blick übers Land (Titelbild). Was für ein Platz! Den tollen Tipp haben wir aus dem Reiseführer „Mit dem Wohnmobil nach Portugal„*. Auch Busse fahren hier hinauf, weiter unterhalb gibt es große Parkplätze.
- Heute ist hier nichts los.
- Aber zu Wallfahrtszeiten sieht das ganz anders aus.
- Viele Parkplätze (leider alle schief) zeugen von riesigen Menschenmengen, sie sich regelmäßig auf den Weg zur Wallfahrtskirche Nossa Senhora da Graça machen.
- Bedauerlicherweise sind wir zu spät für ein Mittagessen in der einfachen Gaststätte auf dem Gipfel. Sie soll sehr gut sein, haben wir gelesen.
- Lange genießen wir den Blick und die besondere Atmosphäre.
- Der Platz mit herrlicher Aussicht ist sicher auch für eine Übernachtung mit dem Wohnmobil geeignet. Doch es zieht uns weiter.
Bei der steilen Abfahrt, bei der wieder auf eine andere Straße geraten, entdecken wir das Castro (Befestigung/ Siedlung) aus der Bronze- und Eisenzeit „Crastoeiro“, das wir begeistert erkunden. Die alte Siedlung liegt auf einem Hang. Es sind noch Mauern von den alten Häusern vorhanden. Von vielen Stellen hat einen weiten Blick aufs Land. Dabei finden wir verschiedene Schalensteine und in die Felsen gearbeitete Spiralen (Verzierungen typisch für die späte Bronzezeit).
Wohnmobil-Portugal-Reise: Auf der N304 durch den Parque Natural do Alvão
Die Weiterfahrt auf der N304 zur IP4 ist für mich eine weitere herrliche Wohnmobil-Strecke durch Portugal.
Die Straße streift den Parque Natural do Alvão und führt durch völlig gegensätzliche Landschaften. Dabei ist sie mit dem Wohnmobil gut zu bewältigen. Die Straße ist gut ausgebaut und bietet immer wieder überraschende Ausblicke auf den Gebirgskamm, ins Tal und auf grüne Landschaft.
Bei unserer Fahrt auf der Wohnmobil-Route durch Portugal führt uns ein Stück durch diesen unbekannten Nationalpark mit schroffen Abhängen und kleinen Dörfern.
- Parkplätze oder Möglichkeiten zum Anhalten mit dem Camper gibt es kaum.
- Auf der Suche nach einem Platz für ein Mittagessen, sind wir erst in einem Bergdorf gelandet, wo nix mehr weiter ging und dann voller Hoffnung der Ausschilderung zu einem Wasserfall gefolgt.
- Vor der Brücke über den Rio Olo folgen wir mit dem Wohnmobil der Beschilderung Fisgas (Wasserfälle).
- Die Schilder führen uns immer weiter den Berg hinauf bis zu einem sehr schrägen Parkplatz mit Aussichtspunkt auf den größten Wasserfall Portugals.
- Der Olo bahnt sich hier seinen Weg zwischen hohen Felsen hindurch und stürzt an den „Fisgas de Ermelo“ 250 Meter hinunter.
Es ist ein wirklich schöner Ort. Von hieraus sind auch verschiedene interessante Wanderungen ausgeschildert.
Zurück mit dem Wohnmobil auf der N304 wird die grandiose Landschaft immer schroffer und karger. Granitgestein und Hochgebirgsvegetation wechseln sich ab. Am Bergsattel Alto de Velão drehen sich die Windräder im Wind. Am Pass ändert sich die Vegetation und die Weiterfahrt ins Tal und zur Schnellstraße IP4 geht weiter durch dichten Mischwald.
Wohnmobil-Portugal-Roadtrip: Abstecher nach Amarante
Wir erreichen mit unserem Wohnmobil die IP4. Von hieraus ist ein Abstecher nach Amarante möglich.
Keine 30 Minuten dauert die Wohnmobil-Fahrt dorthin auf der gut ausgebauten Schnellstraße.
Im Ort fällt uns die Orientierung nicht leicht. Die Stadt ist auf den beiden Ufern des Rio Tâmega, einem Nebenfluss des Douro, gewachsen.
Auf der Suche nach einem Wohnmobil-Parkplatz in Amarante machen wir auch eine kleine Stadtrundfahrt und überqueren mit unserem Camper die alte Brücke Ponte de São Gonçalo. Wieder einmal sind wir froh, dass unser Fahrzeug nicht breiter ist. Das Wohnmobil hinter uns, hat sichtlich Mühe über das schmale historische Bauwerk zu fahren. Beim Bau im 18. Jahrhundert hat man sicher noch nicht an den heutigen Verkehr gedacht. Dennoch wird die Brücke regulär befahren. Keine Sorge, es gibt auch eine andere Streckenführung durch Amarante, die haben wir aber verpasst.
An der Straße in Richtung Campingplatz Amarante finden wir schließlich einen Parkplatz für unseren Camper und machen uns auf zur Stadtbesichtigung. Besonders die Straßen und Gebäude rund um die alte Brücke auf beiden Seiten des Flusses gefallen uns gut. Und wir werfen einen ausgiebigen Blick in die Klosterkirche und gehen in einem der stilvollen Cafés gemütlich Kaffee trinken.
Der vorher in einem Reiseführer gefundene Wohnmobil-Übernachtungsplatz ist ein Flop. Der Parkplatz zwischen Fluss und Markt hat eine extrem steile Zufahrt und ist total zugeparkt. Nur mit Glück und Rangieren kommen wir mit dem Wohnmobil wieder heraus. Wir wollen aber noch ein wenig in Amarante bleiben.
- Wie gut, dass es auch einen einfachen Campingplatz in Amarante gibt.
- 10 Euro kostet für uns die Übernachtung.
- Im Rondell in der Mitte finden wir auf Kopfsteinpflaster einen relativ geraden Platz für die Nacht, der uns zusagt.
- Die Sanitäranlagen sind alt aber sauber und beim Duschen gibt es viel warmes Wasser.
Zum Tagesabschluss sitzen wir noch lange gemütlich vor dem Wohnmobil. Unser portugiesischer Nachbar hat seinen Fernseher auf voller Lautstärke, aber das gehört irgendwie zum Urlaub hier dazu.
Wohnmobil-Urlaub Portugal: Stadtbesuch in Porto mit Camper
Falls Du Porto nicht kennst, dann kannst Du von Amarante aus mit dem Wohnmobil die Autobahn nehmen und erreichst die sympathische Stadt an der Mündung des Douro nach rund einer Stunde Fahrt.
Der einfache Campingplatz Parque de Campismo de Salgueiros (städtischer Platz von Canidelo), R. Rua do Campismo, 263, 4400-397 Vila Nova Gaia, ist ideal für den Stadtbesuch in Porto.
Der Bus ins Zentrum von Porto hält fast direkt vor der Tür des Campingplatzes. Etwa 20 Minuten braucht der Busfahrer für die Fahrt ins Stadtzentrum und saust dabei in atemberaubendem Tempo durch engste Gassen.
Hier kannst Du auch im Meer schwimmen gehen und die Restaurants und Bars am Meer genießen (Entfernung vom Campingplatz etwa 500 Meter).
Günstig ist der einfache Campingplatz auch noch. Viele der Plätze sind von portugiesischen Dauercampern belegt, dennoch ist die Stimmung sehr angenehm. Mit einigen kommen wir ins Gespräch.
Wohnmobil-Urlaub Portugal: Besichtigen in Porto
- Bahnhof Sao Bente mit bunten Azulejos
- Kathedrale und Kreuzgang
- Börsenpalast mit Prunksaal und Arbeitszimmer von Eiffel (rechtzeitig um Besuchszeit kümmern, wir brauchten mehrere Anläufe)
- Dourobrücke Ponte Dom Louis I
- Portwein-Hersteller: Taylor’s, Cálem
- Seilbahn über den Douro mit tollem Blick
- „Capela das Almas“, vollständig mit Azulejos verkleidet (Rua Santa Catarina 428)
- Markthalle Mercado Bolhao
- Livraria Lello (Buchhandlung komplett im Jugendstil)
- Walker, Kerry (Autor)
Wir haben genau diesen Weg von Amarante aus beim letzten Besuch gewählt. Jetzt aber fahren wir mit dem Wohnmobil in die andere Richtung durch Portugal auf der IP4 bis nach Vila Real.
⇒ Unsere Reiseroute triffst Du nach dem Abstecher nach Porto mit Wohnmobil dann wieder in Peso da Regua. Dazu fährst Du von Porto einfach entlang des Douro, viele Eindrücke und schöne Blicke inklusive.
Wohnmobil-Tour Portugal: Campingplatz in Vila Real
Die Stadt Vila Real im Nordosten von Portugal liegt an der Kreuzung der wichtigen Straßen Porto nach Bragança und Viseu nach Chaves. Der sehr einfache städtische Campingplatz liegt in Laufnähe zu Geschäften und zur Altstadt.
Der Campingplatz in Vila Real ist von der Umfahrung des Stadtzentrums ausgeschildert, aber ist besser die Adresse frühzeitig ins Navigationssystem einzuprogrammieren, da Vila Real aus mehreren Orten zusammengewachsen ist.
Der Campingplatz ist nicht besonders schön, aber praktisch und sehr beliebt. Im vorderen Teil, wo wir unterkommen, stören abgestellte Wohnwagen und Wohnmobile das Bild. Wir wollen ja nur hier schlafen, also schauen wir einfach in die andere Richtung :-).
Ein Pluspunkt ist, hier gibt es eine gute Ver- und Entsorgung. Der Preis liegt etwa bei 20 Euro. Die Lage ist relativ zentral. An der Rezeption gibt es einen Stadtplan und erste Informationen zur Stadt. Die Sanitärgebäude sind alt und leider nur mit Treppe und umständlich zugänglich. Aber sie sind sauber. Das historische Stadtzentrum von Vila Real kann man vom Campingplatz zu Fuß erreichen.
Ganz gespannt machen wir uns schließlich auf zur Stadtbesichtigung. Auf einer der Palmen auf dem Weg ist ein belegtes Storchennest und auch sonst ist einiges los. Wir werfen einen Blick in die Kathedrale und schlendern noch ein wenig durch die Gassen.
Wohnmobil-Urlaub Portugal: Besichtigungen in der Nähe von Vila Real
In der Nähe gibt es ebenfalls spannende Sehenswürdigkeiten, die man auch mit dem Wohnmobil anfahren kann.
- Palácio de Mateus (Mateuspalast), etwa fünf Kilometer entfernt von Vila Real im Ort Mateus liegt das prächtige Herrenhaus von 1745 mit barocker Fassade und Park mit Gartenanlage, Statuen und Spiegelteich.
- Santuário de Panóias, etwa sechs Kilometer von Vila Real entfernt beim Ort Constantim, befindet sich die außergewöhnliche römische Kultstätte mit in Granitfelsen gegrabenen Hohlräumen und Treppen. Der Ort wurde später auch von anderen Völkern für Opferungen verwendet. Vorsicht, am besten schon auf der Straße an der Zufahrt parken (auch nicht einfach). Sogar mit unserem Kastenwagen war es sehr eng und wir mussten rückwärts wieder herausfahren.
Wohnmobil-Urlaub Portugal: Weiterfahrt zum Douro-Tal
Von Vila Real zum Douro-Tal nehmen wir mit dem Wohnmobil eine der kleinen Straßen nach Peso da Regua.
Auf den Straßenschildern steht auch manchmal nur Regua. Dem Navigationsgerät, das zur Sicherheit neben dem Karte-Lesen mitläuft, haben wir verboten, Mautstrecken zu nehmen, denn auch für Kurzstrecken will es uns immer wieder auf die gebührenpflichtige Autobahn schicken. Aber wir finden die andere Strecke viel spannender.
Immer wieder ergeben sich unterwegs vom Wohnmobil schöne Blicke auf die Weinberge, das Douro-Tal und Nebentäler. Alle Hänge sind bepflanzt mit Weinreben. Und dann haben wir unser Ziel erreicht und einen Wohnmobil-Stellplatz direkt am Douro.
Keine Sorge, das war noch nicht alles aus dem Douro-Tal. Wir haben es ausgiebig erforscht und haben einige Tipps für Dich.
Hier erfährst Du wie unsere Reise durch Nordportugal im Douro-Tal weiter geht.
Weitere Wohnmobil-Portugal-Reiseberichte, Anregungen und Tipps
- Lies unbedingt auch bei Stephan und Edith von „Hummeln im Arsch“ rein, sie haben auch ganz viele Tipps zur Fahrt durchs Douro-Tal, den Besuch in Amarante und in Porto.
Wohnmobiltouren durch Portugal zum Nachfahren
Meine Portugal-Wohnmobil-Reiseführer-Empfehlungen
- Baumann, Silvia (Autor)
- Seufert, Stephanie (Autor)
- Seufert, Stephanie (Autor)
- Cernak, Thomas (Autor)
- Peter Rump, Reise Know-How Verlag (Autor)