Aktualisiert am 3. Juli 2024
Normandie mit Wohnmobil, wohin in Frankreich? Wir fahren entlang der französischen Blumenküste mit dem Camper. Die Region am Meer ist ein wunderbares Reiseziel für eine vielseitige Wohnmobil-Reise. Sehr schön ist Camping-Urlaub hier bereits im Frühling, wenn alles blüht.
Weiter geht der Normandie-Roadtrip im Wohnmobil. An der Blumenküste der Normandie reihen sich auf rund 40 Kilometern, zwischen der Mündung der Seine bei Honfleur und der Orne, mondäne Seebäder dicht an dicht. Hier gibt es gepflegte feinsandige Badestrände, wunderschöne Fachwerkhäuser, kleine Hafenstädte und natürlich dürfen auch Casinos nicht fehlen. Dieser Teil der Normandie ist traumhaft mit dem Camper.
Ich berichte über unsere Reiseroute entlang der französischen Küste und verrate Dir meinen Lieblingscampingplatz.
Die Region bietet auch alles für einen entspannten Familienurlaub und vor allem jede Menge Strand.
- Die Anfahrt durch Frankreich und die Highlights unseres Wohnmobil-Urlaubs im normannischen Seinetal habe ich ausführlich in Teil 1 unserer Wohnmobiltour durch die Normandie beschrieben.
- In Teil 2 unserer Normandie-Camping-Wohnmobil-Reise fahren wir entlang der Alabasterküste zwischen Le Tréport und Le Havre.
- Weiter geht es dann entlang der Landungsstrände und über die Cotentin-Halbinsel in Richtung Mont Saint Michel.
- Zur Vorbereitung unserer Normandie-Rundreise nutzen wir die Wohnmobil-Packliste.
Nützlich für Deine Reise ist auch meine Wohnmobil-Packliste.
Mit dem Wohnmobil durch die Normandie
Wohnmobil-Rundreise Normandie
Camping-Rundreise Normandie mit Wohnmobil entlang der Blumenküste
Wir sind unterwegs in der Normandie mit Wohnmobil. Nach dem Überqueren der Seinemündung über die längste Schrägseilbrücke Europas beginnt die „Blumenküste“ Côte Fleurie. Blühende Gärten und Wiesen haben diesem Teil der französischen Küste Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Namen gegeben.
Im April ist hier noch nicht so viel los. Viele der mondänen Villen sind noch fest gegen die Elemente verschlossen, der Wind pfeift uns an manchen Tagen kräftig um die Nase und die Saison läuft erst langsam an. Aber es gibt in dieser normannischen Region auch schon sehr schöne Tage und die Möglichkeit, auf dem Campingplatz oder Stellplatz vor dem Wohnmobil zu sitzen.
Camping-Urlaub Normandie: Anfahrt über die Pont du Normandie
Schon die Anfahrt mit Wohnmobil zur Blumenküste in der Normandie ist von Étretat kommend spektakulär, denn die mautpflichtige Brücke über die Seine ist ein gewaltiges Bauwerk.
- Mit 856 Metern Länge hat die Brücke Pont du Normandie die größte Spannweite in Europa.
- Inklusive der Vorlandbrücken ist die gesamte Brücke sogar mehr als 2.000 Meter lang.
- Dabei schwingt sich die Autobahn (mautpflichtig) weit nach oben und wir mit ihr.
- Am höchsten Punkt der Brücke sind wir 250 Meter über dem Wasserspiegel.
- Wenn Du die Brücke nicht nutzen möchtest, musst Du einen weiten Umweg fahren.
Gebannt zieht es die Blicke bei der Fahrt immer wieder in die Höhe auf die Pylone und Tragseile. Am Nordufer gibt es ein Informationszentrum, das die Geschichte der Brücke Pont du Normandie und Darstellungen der Verankerungen zeigt. Wir haben es bisher allerdings noch nicht geschafft, zu eilig hatten wir es immer an unser Ziel, die normannische Blumenküste zu kommen.
Besuch mit Wohnmobil in der Hafenstadt Honfleur
Über die erste Ausfahrt nach der Brücke ist schnell die kleine historische Hafenstadt Honfleur erreicht. Hier steuern wir den großen Wohnmobil-Stellplatz am Bassin Carnot an und finden sogar mit etwas Glück noch ein Eckchen mit Stromanschluss und Blick aufs Wasser.
Der Wohnmobil-Stellplatz Honfleur ist sehr beliebt und dicht belegt. Auch wer nicht übernachten möchte, sollte hier den Camper parken. Denn sonst gibt es kaum geeignete Parkplätze für Wohnmobile in Honfleur und das Zentrum ist eng.
Vom Wohnmobil-Stellplatz sind es nur ein paar Minuten ins Zentrum und zum historischen Hafenbecken.
Wir haben Glück, die Straßenbrücke ist hochgezogen und ein großes Segelschiff fährt in den Hafen, der im 17. Jahrhundert angelegt wurde. Das ist wirklich eine gute Einstimmung auf unsere Stadtbesichtigung von Honfleur. Eine zusätzliche Attraktion für Familien ist das Nostalgie-Karussell neben der Zugbrücke. Einige Kinder sitzen glücklich auf den liebevoll bemalten Holzpferden, die gemächlich ihre Runden ziehen.
Die pittoresken und bis sechs Stockwerke hohen schmalen Häuser rund um das historische Hafenbecken von Honfleur, in dem eine bunte Vielfalt an Segelbooten liegt, sind wirklich schön.
- Zahlreiche Restaurants, Bars und Cafés haben ihre Tische hier direkt neben den Schiffen aufgebaut.
- Überall werden Muscheln, Austern und andere Köstlichkeiten verzehrt.
- Andere Gäste genießen gemütlich bei einem Kaffee oder Glas Wein die Aussicht und Atmosphäre.
- Wir studieren eifrig alle Speisekarten und entscheiden uns dann für ein Lokal in einer Nebenstraße.
Die ganze Altstadt von Honfleur lädt zum Bummeln ein. In den verwinkelten Gassen der normannischen Stadt, gibt es viel zu entdecken. Im Herzen des alten Seemannsviertels zünden wir noch in der größten Holzkirche Frankreichs Sainte-Catherine eine Kerze an. Schiffszimmerleute haben das Dach wie einen Schiffsrumpf konstruiert.
Mondänes Leben an der Blumenküste in den Seebädern Trouville und Deauville
Die bei der Fahrt entlang der normannischen Küste anschließenden klassischen Seebäder Trouville-Sur-Mer und Deauville fanden wir als Familie nicht sehr ansprechend. Zu weit ist der Weg vom sicheren und legalen Parkplatz für unser Wohnmobil zum schönen, aber auch sehr angelegten schmalen Strand.
Es sind keine Orte, um eine der geliebten Sandburgen zu bauen. Aber es ist wirklich schön und einladend, in den Cafés und am Strand in der Sonne zu sitzen.
Regelmäßig treffen sich in den Seebädern der Normandie Trouville und Deauville die Schönen und Reichen der Region und der Welt zum Festival des amerikanischen Films oder zum Pferderennen. Im Herbst verwandelt sich das kleine Seebad zu einem Mekka für den Handel mit edlen Pferden. Mehr als 80.000 Händler, Züchter, Jockeys und Käufer werden dabei erwartet.
- Holin, James(Autor)
Cidre- und Calvados-Produktion im normannischen Inland
Diesmal möchten wir aber endlich eine der vielen Calvados-Destillerien in der Normandie mit Wohnmobil besuchen und entscheiden uns für „Château du Breuil“. Dazu fahren wir mit dem Camper von Deauville auf der D278 und D579 in Richtung Pont l’Evêque/Lisieux und biegen nach etwa zwanzig Kilometern am Kreisverkehr von Le Breuil-en-Auge rechts ab.
Ein großes Schild weist den Weg. Auf dem Parkplatz des in einem kleinen Park angelegten Anwesens stellen wir unser Kastenwagen-Wohnmobil ab.
- Für kleines Geld gibt es eine Führung, bei der auch ausgiebig gekostet werden kann.
- Wir haben Glück und bekommen bei der nächsten Gruppe noch einen Platz.
- Da viele Teilnehmer Deutsche sind, erläutert uns eine junge Frau alle Abläufe der Produktion und Sehenswürdigkeiten sogar zusätzlich in sehr gutem Deutsch – ein toller Service, mit dem wir nicht gerechnet haben.
- Die Brennerei gehört zu einem historischen Besitz. Das Schloss mit rosa Dachziegeln wurde im 16. und 17. Jahrhundert erbaut und war Eigentum großer Adelsfamilien.
- Die Firma Château du Breuil wurde 1954 von Philippe Bizouard gegründet, dessen Familie schon vorher Calvados gebrannt hatte.
- Das liebevoll restaurierte normannische Schloss kann nicht besichtigt werden, aber auch sonst gibt es genug zu sehen.
Hier wird Cidre, aber vor allem Calvados verschiedener Qualitätsstufen, Pommeau de Normandie, Calvadoslikör und Calvadosaperitiv hergestellt. Interessiert lauschen wir beim Rundgang den Ausführungen.
⇒ In der Brennerei laufen die Kessel auf Hochtouren. Die Brennsaison dauert vom Anfang des Winters bis zum darauffolgenden Sommer. Also sind wir jetzt um Ostern noch mitten in der Produktion.
⇒ Um einen Liter Calvados mit 100 Prozent Alkoholgehalt zu erhalten, werden etwa 27 Kilogramm Äpfel oder etwas mehr als 20 Liter Cidre mit 5 Prozent Alkoholgehalt benötigt, lernen wir.
⇒ Dann, wenn der Cidre komplett gegärt ist, kann er gebrannt werden.
⇒ Rund 22.000 Apfelbäume rund um die normannische Destillerie liefern den benötigten Rohstoff.
Danach sehen wir noch einen Teil der Räume, in denen der Calvados im Fass reift. Da die Brennerei immer weiter wuchs, ist ein Teil in den alten Stallungen des Schlosses untergebracht, ein wirklich interessanter Bau. Eine ausgiebige Verkostung rundet den Besuch ab. Wir dürfen wirklich alles probieren. Mir schmeckt besonders der Pommeau, der hier in der Normandie als Aperitif beliebt ist. Mein Mann testet die älteren Jahrgänge Calvados. Und natürlich kaufen wir noch ein paar Flaschen für die Lieben zu Hause. In unserem Wohnmobil ist genügend Stauraum dafür.
Camping-Roadtrip Normandie pur: tolle Tage an Strand und Meer
Zurück am Meer freuen wir uns auf ein paar entspannte Tage auf einem Campingplatz direkt am Strand. Auch wenn wir in Trouville und Deauville unseren Traumplatz nicht gefunden haben, im nahe gelegenen Houlgate werden wir fündig. Hier gibt es einen sehr einfachen Campingplatz direkt am Meer mit riesigem Strand.
Die Zufahrt zum Campingplatz ist vom Ortszentrum in Richtung Casino. Mit größeren Wohnmobilen und Gespannen kann es etwas eng werden und auch die Plätze für Wohnmobile sind begrenzt. Im April und auch im Juni hatten wir auf dem Camping de la Plage bisher immer Glück und können auch diesmal einen der begehrten Plätze ganz vorne am Meer ergattern.
- Bei Ebbe erstreckt sich hier ein kilometerlanger Sandstrand, etwa zwei Meter vor der Wohnmobiltür.
- Dieser ist ideal zum Spazieren, schauen oder Sandburgen bauen.
- Bei Flut bricht sich der Atlantik an den Steinen, die die Begrenzung des Campingplatzes bilden.
- Näher kann man dem Meer mit dem Camper wirklich nicht kommen.
- Da bleiben wir gerne ein oder zwei Nächte länger.
- Eltern mit kleineren Kindern müssen keine Angst haben, denn es gibt einen sehr stabilen Zaun und ein Tor mit direkter Treppe zum Strand.
Die Sanitäranlagen sind sehr einfach, aber das stört uns nicht. Und auch Urlauber ohne Wohnmobil können von hieraus die Blumenküste der Normandie besichtigen. Auf Terrassen mit Blick aufs Meer gibt es auf dem Campingplatz Tipis, Miethütten und Platz für einige Zelte.
Im normannischen Houlgate gibt es eine kleine Strandpromenade, einige Villen aus der Jahrhundertwende und eine Auswahl an Lokalen.
Perfekt machen für uns den Aufenthalt auf dem Campingplatz in dem kleinen Ort in der Normandie das Restaurant „Le Normand“ (40 Rue du General Leclerc) und andere gute Restaurants. Probiere auf jeden Fall die Äpfel in Calvados als Nachtisch – köstlich. Die Bedienung war auch sehr nett und die Einrichtung gemütlich. Auch in der Nebensaison sind einige Restaurants im Ort geöffnet.
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Tipps Normandie mit Wohnmobil – Blumenküste
Wohnmobil-Reiseführer Normandie
- Gölz, Gaby(Autor)
- Scharla-Dey, Anette(Autor)
- Friedrich, Ines(Autor)
- Normandie Reiseführer Michael Müller Verlag:…
- Produkttyp: ABIS BOOK
- Marke: Müller, Michael GmbH
- Nestmeyer, Ralf(Autor)
Ausgewählte Sehenswürdigkeiten an der Blumenküste der Normandie
- Calvadosdestillerie Château du Breuil, Château du Breuil, Les Jourdains, 14130 Le Breuil-en-Auge: www.chateau-breuil.com
Übernachten mit dem Wohnmobil: Stellplätze & Campingplätze
- Stellplatz Honfleur
Bassin Carnot, Quai de la Cale, 14600 Honfleur
beschildert, gebührenpflichtig, immer sehr voll, nur einige Minuten ins Zentrum
Stellplatz Normandie Honfleur auf Google-Maps - Campingplatz Houlgate, Camping de la Plage
59 Rue Henri Dobert, 14510 Houlgate
Homepage Campingplatz: www.camping-houlgate.com
Campingplatz Normandie Houlgate auf Google-Maps
Meine Tipps zum Camping in der Normandie
Schau doch auch bei meinen anderen ausgearbeiteten Wohnmobil-Reiserouten und Reisebeschreibungen zur Normandie rein. Dort findest Du genaue Tipps zur Routenführung, Beschreibungen zu weiteren Sehenswürdigkeiten und Angaben zu Reisemobilstellplätzen und Campingplätzen.
Danke an die Verantwortlichen von Château du Breuil für die Fotografiererlaubnis und die wirklich sehr gute Führung, inklusive Kostprobe.
Ich freue mich über Kommentare, Anregungen und Korrekturvorschläge und natürlich übers weitersagen.