Aktualisiert am 4. November 2022
Camper und ihre Wohnmobile – alle sind verschieden. Es gibt unendlich viele Lebensentwürfe, Fahrzeuge und Reiseziele. In Teil 20 meiner Porträtserie stelle ich Euch Andy & Miriam von Reiseadrenalin vor, die mit ihrem Hund im Kastenwagen von MegaMobil unterwegs sind. Sie haben mir über ihre Touren und ihre praktischen Erfahrungen mit dem Kastenwagen-Camper erzählt.
Andy & Miriam berichten über ihren MegaMobil Kastenwagen MegaClassic 600 und reisen mit Wohnmobil
Auf Miriam und Andy bin ich wegen ihrer tollen Fotos auf Instagram aufmerksam geworden. Es macht echt Spaß, ihnen zu folgen. Auf meine Anfrage nach einem Interview kam sehr spontan eine positive Antwort von Miriam. Das freut mich sehr. Spannend ist auch, sie fahren mit einem MegaMobil eine Kastenwagen-Marke, die ich bisher nicht so wirklich kannte. Durch diesen persönlichen Test-Bericht ändert sich das jetzt. 🙂
Wer steckt im Kasten?
Andy (40) und Miriam (41)
- Reisepartner und Lebenspartner ist Hund Akim (3), eine Kanarische Dogge
- wohnhaft in Dortmund
- verheiratet, keine Kinder
- Andy ist verbeamtet und Miriam hat einen klassischen Bürojob in einer großen Bank
- Lebensphilosophie / Lebenskonzept: „Was macht es schon, wenn man uns für Träumer hält“ (Gandhi).
Das beschreibt unsere Lebenseinstellung recht gut: Wir machen unser Ding und arbeiten daran, unsere Träume zu leben, anstatt sie nur zu träumen. Für die Erfüllung mancher Träume braucht es etwas Vorbereitungszeit und auch Geduld, manche lassen sich ganz schnell verwirklichen.
Miriam im Gespräch mit Hin-Fahren
Wohnmobil: Kastenwagen MegaClassic 600 von MegaMobil
- Name DoGo
- Basisfahrzeug: Peugeot Boxer Bj 2018, 120 KW (163 PS)
- Maxi Chassis
- Farbe eisengrau metallic
- 599 cm lang, 215 cm breit (meinen wir), durch Dachträger und Dachbox kommen wir auf gute 2,70 Meter Höhe, 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht
- zwei Schlafplätze zzgl. Umbaumöglichkeit der Sitzbank vorn, 4 Sitzplätze
- Extras
– Truma Kombi Dieselheizung
– Rückfahrkamera
– 160 Watt Solar, MPPT- Laderegler
– Zweite Aufbaubatterie 100 AH Gel
– seitlicher Dekor und Heck schwarz matt foliert
– Dachträgersystem Fiamma
– Markise Fiamma
– Radträger und Dachbox von Thule
– LED Heckscheinwerfer - Tuning
– alle Seitz-Fenster getönt
– All Terrain Paket vonORC: Fahrwerkhöherlegung und 18 Zoll Felgen in schwarz matt mit General Gräber AT 3 in 255/ 60 R 18
– Frontbügel schwarz pulverbeschichtet von ORC, 60 mm mit Querrohr 40 mm
– Frontscheinwerfer LED Ultralux, Modell DL009-c 2x 70 Watt
Wie seid Ihr zum Campen gekommen?
Als wir uns 2012 kennengelernt haben, führte uns unsere erste Tour direkt fünf Tage trekken auf den Bohusleden in Schweden. Für mich war es das erste Mal im Zelt und der erste Outdoor Urlaub überhaupt – ich bekam quasi sofort die volle Dröhnung. Und sieh an: ich liebte es! Andy geht schon zelten, seit er ein kleiner Junge ist.
Wir waren mit einem Jack Wolfskin 2-Personen Trekkingzelt unterwegs und zu Beginn mit einem Audi A3, später mit einem Passat-Kombi. Auf diese Weise waren wir vor unserem MegaMobil Kastenwagen schon zwei Mal mit dem Zelt am Nordkap, in Frankreich, GB, im Oman, in Island, Kanada, Alaska, … Wir lieben diese einfache Art des Reisens!
Mit unserem Wohnmobil DoGo ging die erste Reise 2018 über die Schweiz nach Korsika. Das erste Mal im Campervan – das fühlte sich total neu und plötzlich so krass luxuriös an, da wir früher ja immer nur gezeltet hatten.
Ist die Begeisterung für Camping geblieben?
- Wir nutzen unser Kastenwagen-Wohnmobil, den DoGo in der Tat in jeder freien Minute.
- Oft fahren wir freitags nach der Arbeit einfach ein bis zwei Stündchen los und verbringen dann zwei Nächte irgendwo in der Umgebung.
- So bekommen wir gerade plötzlich einen komplett neuen Blick auf unsere Heimat.
- Ansonsten geht es in jedem Urlaub auf „richtige“ Tour.
- Aktuell sind wir drei Wochen in Dänemark unterwegs und im Herbst soll es noch einmal drei bis vier Wochen durch Frankreich und Spanien nach Portugal gehen.
Urlaub fühlt sich plötzlich wie Luxusurlaub an und wir sind tatsächlich durch diese enorme Flexibilität mit dem Camper noch öfters unterwegs, als früher schon. Im Winter war für uns in den letzten Jahren meist Reisepause. Oder wir sind, ehe unser Hund Akim bei uns einzog, in den kalten Monaten immer ein paar Wochen mit Backpack durch Asien oder Mittelamerika gezogen oder haben Road Trips in warmen Ländern wie dem Oman mit Mietwagen und Zelt gemacht.
Nun können wir auch entspannt und spontan mit Akim noch im Dezember ein paar Tage im Wohnmobil nach Dänemark fahren, oder übers Wochenende weg. Unser Kastenwagen DoGo ist sehr gut gedämmt und durch die Dieselheizung wird es schnell angenehm warm im Innenraum. Auch Regen ist nicht mehr so schlimm. Mit dem Zelt hieß es bei sehr schlechtem Wetter früher oft: weiterziehen oder Reisepläne komplett umschmeißen.
Was ist für Euch das Besondere daran?
Wir lieben dieses freie Reisen! Das haben wir früher schon am Carcamping – also dem Reisen mit Auto und Zelt – geliebt. Jetzt ist es eben mit Wohnmobil DoGo etwas luxuriöser. Wir lieben es frei zu stehen, statt auf Campingplätzen und schlichtweg flexibel zu sein.
Hier ist es schön? Dann Schiebetür auf und Kaffee kochen! Dauerregen ist angesagt? Dann fahren wir mit dem Wohnmobil einfach weiter, der Sonne entgegen. Wir haben Bett und Küche immer dabei, eine Auswahl an Kleidung und Lebensmitteln – mehr brauchen wir nicht. So könnten wir auch dauerhaft leben. Sobald wir im Camper sitzen, schaltet sich bei uns beiden das Urlaubsfeeling an – auch wenn wir nur zwei Tage durch NRW touren oder über Nacht bei Freunden in der Einfahrt stehen.
An welches Ereignis auf Reisen erinnert Ihr Euch am Liebsten?
Wir haben in den letzten sieben Jahren tatsächlich so unendlich viele unvergessliche Momente sammeln können, da fällt es echt schwer, sich festzulegen.
Bei Andy sind es die Augenblicke beim Fischen, die ihm als Erstes einfallen: Zum Beispiel der eineinhalb-stündige Kampf mit einer riesengroßen Laketrout auf dem Tagish Lake in Kanada, wo wir acht Tage lang alleine mit dem Kanu auf Tour waren. Aber auch unsere beiden Roadtrips zu den Lofoten waren von Highlights geprägt. Auf Senja, etwas oberhalb haben wir 2015 Nordlichter gesehen und kurz zuvor in Andenes auf einer Wal-Safari einen gigantischen Pottwal. Grundsätzlich sind wir Natur-Menschen, sodass unsere unvergesslichsten Momente tendenziell eher mit Tierbegegnungen und/oder unvergesslichen Landschaften zusammenhängen.
Pleiten, Pech und Pannen, tatsächlich vergessen wir solche Momente immer sofort wieder. Wir sind halt totale Sonnenscheine, daher müssen wir gerade echt hart überlegen. Am ohnmächtigsten haben wir uns wohl gefühlt, als wir 2016 auf dem Weg nach Moskau unseren Anschlussflug verpasst haben, weil wir vollkommen verpeilt am falschen Gate standen und uns erst zehn Minuten nach der planmäßigen Abflugzeit begonnen haben zu wundern, dass noch gar nicht zum Boarding aufgerufen wurde. Wir haben damals noch recht aktiv gevlogt. Daher gibt es von dem Tag ein YouTube Video.
Was sind Eure Lieblings-Wohnmobil-Reiseziele
In Europa ganz klar Dänemark und Norwegen – das geht einfach immer! Außerdem lieben wir auch die Bretagne. Generell möchten wir jetzt mit unserem Wohnmobil erst einmal noch viel, viel mehr von Europa entdecken. Eine Balkan-Tour mit dem Camper steht auf jeden Fall noch auf der Bucket List, Albanien, Montenegro, Italien, ….
Ein etwas entfernteres Ziel ist ein zweites Sabbatical in zwei bis drei Jahren (wir hatten uns 2017 schon einmal 2,5 Monate Auszeit genommen). Dann möchten wir unseren Kastenwagen DoGo nach Kanada verschiffen und zusammen mit unserem Hund drei Monate durch Kanada und die USA ziehen.
Warum habt Ihr Euch für Euren MegaMobil Kastenwagen MegaClassic 600 als Wohnmobil entschieden?
Am 21.08.2018 konnten wir unser Kastenwagen-Wohnmobil DoGo beim Händler abholen.
Eigentlich hatten wir uns immer vorgenommen, irgendwann einmal einen VW T6 selbst auszubauen. Bekannte von uns haben je einen Fiat Ducato selbst ausgebaut, was wir uns Anfang 2018 zum ersten Mal angeschaut hatten. Dass man darin aufrecht stehen konnte und so unfassbar viel Platz hatte, hat uns gefallen, gerade auch, weil unser Hund Akim ja durchaus ein etwas größerer Travelbuddy ist.
Unser Ziel für die Wohnmobil-Anschaffung war immer 2020, weil so lange noch mein Dienstwagen-Leasing läuft. Taktisch gesehen, war es doof, schon 2018 zuzuschlagen. Aber wie es halt so ist: durch unsere Freunde angefixt, haben wir schon einmal angefangen, uns nach Basisfahrzeugen umzuschauen, um die Kosten besser abschätzen zu können. Wir haben uns dann intensiver mit dem Thema Selbstausbau auseinandergesetzt, dann die ersten Standardumbauten besichtigt und schließlich standen wir beim Händler in einem MegaMobil und waren schockverliebt.
Dann war unser Kastenwagen DoGo auch noch innerhalb von vier Monaten lieferbar, so dass wir die Aussicht hatten, schon unsere 2018er Norwegen-Tour plötzlich im eigenen Campervan antreten zu können – da war es endgültig um uns geschehen. Wir haben uns in den folgenden zwei Wochen noch durch andere Fahrzeuge und Händler gearbeitet, aber das Gefühl, das wir beim MegaMobil Kastenwagen hatten, kam nie wieder.
Schlussendlich haben wir uns die Karten gelegt und Kassensturz gemacht. Das MegaMobil Wohnmobil ließ uns einfach nicht mehr los. Von den ersten konkreten Gedanken bis hin zu dem Tag als wir DogGo beim Händler bestellten, vergingen tatsächlich keine fünf Wochen. Und seit wir ihn haben, beglückwünschen wir uns jeden Tag aufs Neue zu dieser Entscheidung.
Warum wir uns für diesen Kastenwagen begeistert haben? Im Prinzip kamen viele Faktoren zusammen. Andy wollte unbedingt flache Seitz-Rahmenfenster, daher fiel der Pössl 2 Win flach. Beim Pössl Summit, der mit den Seitz-Fenstern erhältlich ist, gefielen uns die Innenraumdekore nicht.
Im höheren Preissegment, wo sich auch die Westfaliaumbauten und Co tummeln, hatten wir uns noch nicht umgeschaut. Ein Tipp führte uns zu einem Clever-Händler in der Nähe, welcher zufällig auch die Kastenwagen-Marke MegaMobil vertreibt. Dort hatten wir den direkten Vergleich. Und wir waren sofort in das MegaMobil verliebt.
Da die MegaMobile über eine deutlich besserer Dämmung verfügen, die Innenwände schick mit gepolstertem Stoff verkleidet sind und die Haptik der Schubladen und Klappen uns restlos überzeugte, gingen wir zunächst davon aus, dass sie preislich schlichtweg nicht in unserer Liga spielten.
Interessant wurde es, als wir anfragten, ob man die Dieselheizung statt unter der Sitzbank auch unter dem Bett verbauen könne. Denn die Schränke unter dem Bett, wären uns durch Akims Box dort, nicht zugänglich gewesen – verschenkter Stauraum also.
Die alternative Clever-Produktion ließ keine individuellen Wünsche zu, der MegaMobil Kastenwagen schon. Und so ließen wir uns die ersten Preise kalkulieren und staunten, dass die MegaMobile tatsächlich erschwinglich für uns waren und außerdem noch mit vielen weiteren serienmäßigen Extras kamen, wie der Außendusche und einer Vielzahl an Steckdosen.
Das Preis-Leistungsverhältnis war in unseren Augen einfach unschlagbar. Wohl auch, weil die Kastenwagen Marke MegaMobil erst seit Anfang 2018 auf dem deutschen Markt erhältlich ist. Damit Akim in seiner Hunde-Box im Kastenwagen unter dem Bett aufrecht stehen kann, haben wir dieses 20 Zentimeter höher gelegt. Außerdem waren wir ja immer nur mit Auto und Zelt unterwegs, sodass wir ein WC wirklich nie vermisst haben. Also haben wir die Toilette umgebaut und das Bad in eine Abstellkammer umfunktioniert.
Hier hängen Handtuch und Taschen, dort wo das WC stand, findet jetzt unsere Engel Gefrierbox Platz, wenn wir auf Angel- oder Spearfishing-Tour sind. Warm duschen können wir auch draußen mit der Außendusche – für uns vollkommen ausreichend! Vor ein paar Wochen haben wir uns außerdem entschieden, uns von der Außenleiter am Camper zu trennen und stattdessen einen Fahrradträger montiert.
Wir lieben unseren DoGo heiß und innig. Einziges Problem: Unser Kastenwagen kam als Neufahrzeug direkt mit diversen Macken im Dekor und im Lack, sowie zahlreichen anderen Mängeln. Unser Wohnmobil DoGo hat seit August 2018 bereits über drei Monate beim Händler zwecks Mängelbeseitigung verbracht – das nervt natürlich schon. Tauschen möchten wir ihn trotzdem nicht.
Wo können wir mehr über Euch erfahren?
Wir sind schon lange mit unserer Homepage ReiseAdrenalin.de aktiv. Eigens für unsere neuen Reisen mit Campervan gibt es nun ganz neu unseren zweiten Blog VanLifeLove.de.
Bis 2017 haben wir mit ReiseAdrenalin viel auf YouTube gemacht. Wir lieben es, durch unsere alten ReiseVlogs zu stöbern. Insgesamt bereitet ein YT-Kanal jedoch sehr viel Arbeit. Auf Reisen hatten wir oft das Gefühl, alles nur noch durch die Linse zu sehen, alles musste mit der Kamera gefilmt und dokumentiert werden. Wir haben uns zeitweise mehr mit dem Ding unterhalten, als miteinander. Im Vergleich zu diesem „Opfer“ und den vielen Stunden, die dann noch für den Schnitt und die Musikauswahl draufgingen, war uns die Klickausbeute einfach zu gering, sodass wir dort seit Ende 2017 nicht mehr wirklich aktiv sind.
Wir haben auf nahezu allen Social Media Plattformen einen Account.
Richtig aktiv sind wir aktuell nur auf Instagram unterwegs. Warum? Die Antwort: weil’s Spaß macht! Wir haben nicht die Ambition mit den Blogs reich zu werden. Die Blogs sind unser Hobby und nicht Job. Wenn ein Hobby beginnt zu stressen, weil man bei bestem Wetter sonntags fünf Stunden vorm PC hockt, um die nächsten Social-Media-Posts vorzuplanen, anstatt raus zu gehen und die Sonne zu genießen, hat man in unseren Augen irgendwie etwas falsch gemacht.
Da ich mich um alle Social Media Präsenzen und die Blogs technisch alleine kümmere, musste ich mir irgendwann eingestehen, dass ich neben meinem Vollzeit-Job einfach nicht die Zeit habe, auf allen Social-Media-Hochzeiten mit vollem Einsatz gleichzeitig zu tanzen. Und so lasse ich mich aktuell eher davon treiben, worauf ich gerade Lust habe.
Der Name Reiseadrenalin stammt aus dem Jahr 2016. Wir wollten einen Namen für unseren Blog, der unsere Leidenschaft für das Reisen ausdrückt und dynamisch klingt.
Bei VanLifeLove haben wir unsere Instagram-Community mitentscheiden lassen. In der engeren Auswahl war zum Beispiel auch „Alles im Kasten“. Aber VanLifeLove trifft es irgendwie noch besser und klingt auch internationaler. Außerdem hatten wir das Vanlife-Thema auch schon in unseren Spreadshirt-Shop integriert. Das ergänzte sich perfekt.
Auch andere von mir interviewte Kastenwagen-Camper sind mit Hund unterwegs. Zum Beispiel Anke mit Familie und Hund im Globe Kastenwagen oder Stefanie mit 2 Hunden im Knaus Boxstar.
Schaut doch mal bei Miriam & Andy rein
Fotos
Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von @reiseadrenalin.de.
Danke Miriam und Andy für das schöne Interview und Eure wunderbaren Fotos.