Aktualisiert am 12. Oktober 2024
Auf Einladung der Loreley Touristik GmbH war ich mit meinem Wohnmobil am wunderschönen Mittelrhein rund um die Loreley auf Erkundungstour. Es ist eine Region, die vom Flusslauf, von steilen Felsen und Hängen, historischen Orten und mächtigen Burgen geprägt ist.
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Eine Fahrt ins Mittelrheintal nach Rheinland-Pfalz in eine der schönsten Regionen Deutschlands kann ich Campern und Wohnmobilfahrern für einen Kurztrip oder einen ganzen Urlaub sehr empfehlen. Hier schafft der Fluss, der sich durch ein enges Tal sein Bett geformt hat, mit Schleifen, Engstellen und Untiefen eine besondere Atmosphäre und gibt auch die Route vor. Die Fahrt führt uns in die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal, die seit 2002 zum UNESCO-Welterbe gehört.
Die Perlen des Mittelreintals mit Wohnmobil entdecken
Unsere Wohnmobil-Tour führt uns an einem verlängerten Wochenende im Mai in die Verbandsgemeinde Loreley im Herzen des Mittelrheintals. Dabei hatte ich das Glück ganz besondere Orte in dieser faszinierenden Gegend kennenzulernen.
Der Mittelrhein ist der rund 130 Kilometer lange Flussabschnitt zwischen Sieg und Nahe. Der mächtige Strom hat zwischen den deutschen Mittelgebirgen ein tiefes Tal gegraben. Hier verlaufen wichtige Verkehrswege zwischen Nord- und Süddeutschland, in der Vergangenheit auch zwischen dem Mittelmeer und dem hohen Norden. Und auch heute verlaufen auf beiden Seiten direkt neben dem Fluss jeweils eine Bundesstraße und eine Bahnlinie. Zusätzlich spielt die Schiffahrt eine wichtige Rolle.
Die Fahrt führt immer mit Wasserblick durch die vielfältige Region, die schon die Romantiker verzaubert hat. Mit dem Camper geht es an Burgen, Felsen und Weinbergen entland. Die Strecke folgt dem Rhein. Zwei Campingplätze und drei Wohnmobilstellplätze in der besuchten Region bieten direkt am großen Strom Übernachtungsmöglichkeiten nach jedem Geschmack. Auch den hier verkehrenden Schiffen ist man immer ganz nahe. Dabei geht die getestete Route durchs Tal und an der engsten Stelle des Rheins unterhalb der Loreley vorbei.
Kultur und Natur liegen im Mittelrheintal besonders eng beieinander. Verschiedene Sehenswürdigkeiten sorgen für Abwechslung und immer wieder sieht man Schiffe, vom Lastkahn, Tanker oder langen Schubverband bis zum Ausflugsschiff und Flusskreuzfahrer. Es ist eine Landschaft, die bereits Jahrhunderte von Menschen geprägt wurde. Dennoch gibt die Natur den Tackt vor. Hoch- oder Tiefstand des Rheins prägen das Leben auch heute noch und bieten besondere Herausforderungen für Schiffahrt und Bevölkerung.
Auf dem Loreleyplateau wurden Spuren aus der Steinzeit gefunden und auch die Kelten und Römer haben im Tal und auf den umliegenden Höhen Spuren hinterlassen. Beeindruckende Zeugen der Vergangenheit sind die rund 40 Burgen, die zwischen Bingen und Koblenz gebaut wurden. Darunter sind gut erhaltene mächtige Gemäuer, aber auch Ruinen. Einige der Burgen stammen noch aus dem Mittelalter, andere sind zu Zeiten der Romantik entstanden.
So gibt es entlang unserer Strecke viel zu erleben und zu sehen. Bei der Fahrt hat man auf einer Seite den Rhein, auf der anderen Seite steile Felsen und Hänge. Die Blicke hinauf und auf die andere Rheinseite sind ständig wechselnd. Immer wieder bieten sich Möglichkeiten für Wanderungen oder vom Wohnmobil aufs Fahrrad umzusteigen. Und auch eine kleine Kreuzfahrt auf dem Rhein mit einem der weissen Ausflugsschiffe ist ein Erlebnis. Allerdings gilt es erst einmal einen guten Platz für das Wohnmobil zu finden, denn das Tal und die Ortschaften sind eng. Deshalb empfehle ich Dir die vorgestellten Campingplätze und Wohnmobilstellplätze für die Erkundung.
Wir waren spontan ein verlängertes Wochenende im Mai mit dem Camper am Mittelrhein rund um die Loreley unterwegs. Start für meine Tour mit dem Wohnmobil war Braubach, das über einen Wohnmobilstellplatz und auch einen schönen Campingplatz in der Nähe des Zentrums verfügt. Danach ging es weiter nach Sankt Goarshausen, hoch zur Loreley und weiter nach Kaub. Alle Orte liegen nicht weit voneinander entfernt. Dennoch kann man hier sehr gut mehrere Tage verbringen. Und wer schon einmal hier war, kommt auch immer gerne wieder. Wir waren schon mehrfach mit dem Wohnmobil im Mittelrheintal.
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Ich wurde durch die Verantwortlichen der Loreley Touristik GmbH zur Wohnmobil-Tour am Rhein zwischen Kaub und Braubach eingeladen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Viele der Ziele hatte ich mir gewünscht. Ich berichte Dir hier über meine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke. Diesmal war auch wieder mein Mann Matthias dabei, der mich beim Fahren und Fotografieren unterstützt hat.
Hast Du schon meine Packliste Wohnmobil zum Ausdrucken mit Camper-Ausstattung heruntergeladen?
Start meiner Wohnmobil-Tour am Rhein ist der historische Ort Braubach
Wir starten unsere Fahrt entlang des Rheins in der Wein- und Rosenstadt Braubach. Voller Freude steuern wir unser Ziel an und sind gespannt, was uns bei dieser Wohnmobiltour erwartet. Für die letzten Kilometer folgen wir dem Fluss und kommen gut voran.
Wohnmobilfahrer finden in Braubach einen schönen Campingplatz und einen Wohnmobilstellplatz. Beide liegen direkt am Rhein und nicht weit von der Altstadt entfernt. Auch die Ausflugsboote der Rheinschiffahrt haben in Braubach einen Anleger und die Touristeninformation hat einen Flyer mit fünf abwechslungsreichen Wanderungen rund um Braubach aufgelegt. Hauptattraktion ist die Marksburg, die hoch über dem Ort auf einem Felsen thront. Zu Fuß ist sie vom Rhein aus in rund 25 Minuten erreicht. Dabei folgt man immer dem Burgenlehrpfad.
Auf dem Green Camping am Rhein bekommen wir eine Parzelle direkt vorne am Wasser und packen sofort die Stühle für eine Pause aus. Begeistert genießen wir die Atmosphäre und den Blick auf die vorbeifahrenden Schiffe. Auch unser Ziel für den nächsten Tag, die Marksburg, ist gut zu sehen. Dann lockt uns aber die Neugier auf Braubach in das malerische Städtchen. Der Campingplatz liegt in einem kleinen Freizeitgelände nicht weit weg vom Ortskern. In rund 15 Minuten haben wir zu Fuß die Altstadt erreicht.
An dieser Stelle am Ufer des Rheins siedeln schon lange Menschen. Die erste Erwähnung von Braubach war bereits in einer Urkunde von 691. Im 13. Jahrhundert erhielt der Ort die Stadtrechte. Viele Reste der mittelalterlichen Stadtmauer sind erhalten. Ein besonderes Schmuckstück ist die 750 Jahre alte Barbarakirche aus dem 13. Jahrhundert. Ihr prächtiger weißer Uhrenturm war eine Eckbefestigung der Stadtmauer und ist nahezu original erhalten. Hier legten früher die Schiffe der Händler an. Das Innere der Kirche kann am Wochenende besichtigt werden.
Wir beginnen unseren Spaziergang am Obertor, von wo sich die Stadtmauer den Burgberg hinauf zog und den ältesten Teil des Ortes schützte. Für uns ungewohnt, die Altstadt von Braubach schmiegt sich eng an den Berg an, auf dem hoch oben die Marksburg über Stadt und Rhein wacht. An manchen Stellen gibt es deshalb nur zwei oder drei Zeilen Häuser und manche der Gassen werden sehr eng oder führen nicht oder nur über schmale Treppen weiter.
Bei unserem Streifzug verlaufen wir uns ein wenig und entdecken dabei viele schöne Fachwerkhäuser aus dem 16,. 17. und 18. Jahrhundert. Besonders gut gefallen mir die Schnitzereien an den liebevoll restaurierten Gebäuden. Ganz in der Nähe des Marktplatzes, auf dem bei unserem Besuch gerade das Pflaster ausgetauscht wird, finden wir in der Schlossstraße 13 eines der ältesten Häuser von Braubach, das aus der Zeit um 1450 stammt.
Am Ende der Straße betreten wir durch einen Torbogen die Philippsburg, die im 16. Jahrhundert als Witwensitz entstanden ist. Leider musste ein Teil der renovierten Anlage dem Bau der Eisenbahnlinie weichen. Aber auch so ist die Pracht vergangener Zeiten spürbar. Hier ist der Sitz des Europäischen Burgeninstituts mit einer großen Fachbibliothek. Der kleine Renaissancegarten wurde wieder hergestellt und im Restaurant „Winzerkeller Schloss Philippsburg“ sitzt man gemütlich im Gewölbekeller oder im Schloßhof und wird sehr aufmerksam bedient. Die Speisenauswahl ist nicht groß aber sehr gut zubereitet. Wir haben hier einen gemütlichen Abend verbracht und sehr gut gegessen.
Restaurant-Tipp: Winzerkeller Schloss Phlippsburg
Essen in aussergewöhnlichem Ambiente
Der Abschluss unseres Tages in Braubach war ein sehr feines Abendessen im historischen Gewölbe des Winzerkellers Schloss Phlippsburg. Hier hatten wir auf Empfehlungs einer Mitarbeitenden der Touristeninformation einen Tisch reservieren lassen. Zum Draußen sitzen war es leider zu nass und zu kalt. Der Winzerkeller ist von Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen geöffnet.
Neben einer kleinen Karte mit pfiffigen Interpretationen und saisonalen Gerichten gibt es regionale Weine und Kaffee und Kuchen. Auch Vegetarier und Veganer finden Leckeres.
Du solltest auf jeden Fall im Vorfeld reservieren, wenn Du hier essen möchtest. Besonders im Sommer sind die Plätze im romantischen Innenhof des Schlosses sehr beliebt. Hier kann man auch wunderbar die angebotenen alkoholischen oder nichtalkoholischen Aperitifs genießen.
Winzerkeller Schloss Philippsburg, Schlossstraße 4, 56338 Braubach
www.winzerkeller-philippsburg.de
Nach einem prüfenden Blick auf den Wohnmobilstellplatz, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Schlosses und direkt am Rhein liegt, spazieren wir am Fluss entlang durch die neu angelegten Bodo-Ebhardt-Anlagen wieder zurück zu unserem Camper und bewundern dabei die hier wachsenden üppigen Rosen. Sehr ansprechend finden wir auch den Biergarten, an dem wir dabei vorbeikommen. Hier gibt es Getränke und regionale Spezialitäten.
Trotz heftiger Regenschauer verbringen wir eine ruhige Nacht in Braubach auf dem Campingplatz und schauen am Morgen noch vom Bett aus den vorbeifahrenden Schiffen zu.
Weitere Informationen über Braubach findest Du unter www.braubach.welterbe-mittelrheintal.de.
Campingplatz direkt am Fluss: Green Camping am Rhein
Hier kannst Du mit dem Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt ganz Vorne am Rhein stehen. Je nach Pegelstand sind es ein bis 15 Meter bis zum Wasser. Das schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Der Campingplatz Camping am Rhein liegt neben einem Tennisplatz nicht weit vom Braubacher Zentrum entfernt und verfügt über 58 parzellierte Plätze mit Strom und Wasseranschluss. Diese sind mit Seilen voneinander abgetrent. Dazu kommen eine Zeltwiese und ein unparzellierter Bereich für Vans und Camper bis sechs Meter Länge.
Ein Teil der Stellplätze liegt direkt am Rhein. Kein Zaun oder Weg versperrt die Sicht. So erlebt man den Rhein und die passierenden Schiffe hautnah. Die jungen Betreiber haben den Campingplatz 2020 übernommen, legen viel Wert auf Nachhaltigkeit und sind noch mitten in der Umstrukturierung. Durch die komplette Digitalisierung der Abläufe hat man immer einen Überblick, ob es noch Platz gibt und kann auch nach Schließung der Rezeption anreisen und einchecken.
Green Camping am Rhein
- Uferwiese Braubach, Am Campingplatz 1, 56338 Braubach
- Ver- und Entsorgung, Strom, Toiletten, Duschen
- Hunde willkommen
- Brötchenservice, Kaffee & Getränke
- Kostenloses WLAN
- Ganzjährig geöffnet (außer bei Hochwasser)
- Online buchbar
- Waschmaschine im Preis inbegriffen
- www.campingamrhein.de
- Campingplatz auf Google Maps
Stellplatztipp am Rhein: Wohnmobil-Stellplatz Braubach
Auf dem Wohnmobilstellplatz Braubach übernachten Camper in direkter Nachbarschaft zur Altstadt direkt am Rhein. Eine Reservierung ist nicht möglich. 20 der Plätze befinden sich in der vorderen Reihe und sind nur durch eine Brüstung vom Rhein getrennt. Aber auch von den anderen Stellplätzen hat man einen schönen Blick in Richtung Wasser und auf die Marksburg. Auf dem Stellplatz finden auch große und schwere Fahrzeuge Platz. Mitglieder des engagierten Stellplatzteams sind täglich vor Ort. Wegen der Lage und der Ausstattung ist der Stellplatz sehr beliebt, obwohl die Bundesstraße und die Bahnlinie direkt vorbeilaufen. Der Stellplatz ist auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen oder Fahrradtouren in der Region.
Wohnmobilstellplatz Braubach
- An der B42, 56338 Braubach
- 46 Stellplätze, Ver- und Entsorgung, Strom, Toiletten, Duschen
- Hunde willkommen
- Kostenloses WLAN der EVM (Energieversorgung Mittelrhein)
- Ganzjährig geöffnet (außer bei Hochwasser)
- Durchgangsstraße und Bahnlinie in unmittelbarer Nähe
- www.wohnmobilstellplatz-braubach.de
- Wohnmobilstellplatz auf Google Maps
Die imposante Marksburg wacht über Rhein und Stadt
Hoch über dem Rhein und über der Stadt Braubach, die sich eng an den steilen Burgberg schmiegt, steht die imposante Marksburg. Wir testen, ob die Zufahrt mit dem Wohnmobil ohne Probleme möglich ist. Bereits am Rhein ist die Marksburg gut ausgeschildert. Der Weg führt am Obertor vorbei. Von Braubach kommend, nimmt man am Ortsrand eine Abzweigung rechts und dann wieder rechts. Durch den Wald führt uns die einspurige Straße mit mehreren Ausweichstellen den Berg hinauf. Wie gut, dass uns kein Bus entgegen kommt, die hier auch regelmäßg Besucher transportieren.
Nach kurzer Zeit haben wir den kostenpflichtigen Parkplatz erreicht. „Wir sind hier unter Raubrittern“, scherzt der Parkwächter, als wir versuchen die für Wohnmobile doch recht happige Parkgebühr hinunterzuhandeln. Dafür weist er uns einen nicht zu schiefen großzügigen Platz neben den Bussen zu. Übernachten ist hier allerdings nicht erlaubt. Die Burg befindet sich direkt über uns und kann über zwei steile Fahrwege oder 120 Treppen erreicht werden. Gespannt machen wir uns auf den Weg. In den nächsten Stunden wollen wir ins Mittelalter eintauchen.
Die Marksburg ist die einzige Höhenburg am Mittelrhein, die nicht zerstört wurde (nur im zweiten Weltkrieg wurde sie durch Beschuss beschädigt). Im Zentrum steht der mächtige romanische Palas aus dem 13. Jahrhundert, der an der Stelle eines kleineren Vorgängerbaus gebaut wurde. Auch weitere Teile der Burg stammen aus dem Mittelalter, neben romanischen haben sich gotische Gebäude erhalten. Danach wurde die Marksburg nach den wechselnden Bedürfnissen ihrer Besitzer weiter um- und ausgebaut. Im 18. Jahrhundert diente sie zum Beispiel als Gefängnis. Die wichtigsten Zeiten des Burgenbaus in der Region haben also hier ihre Spuren hinterlassen. Seit 1900 gehört die Marksburg der Deutschen Burgenvereinigung, die sich für den Erhalt von Schlössern und Burgen einsetzt.
Wir haben Glück und können auch ohne Reservierung an der nächsten Führung teilnehmen. Über das Fuchstor und die ehemalige Reitertreppe geht es mit einer kleinen Gruppe ins Innere. Und schon stehen wir vor dem mächtigen romanischen Palas. Weiter geht es zu den Bastionen, wo wir den Blick auf Braubach und den Rhein genießen und ins Herz der Burg. Durch den Weinkeller erreichen wir die große Burgküche. Über enge Treppen und durch ehemalige Wohnräume geht es zum Rittersaal, zur Burgkapelle und danach zur Rüstkammer und Waffenstube. Dabei erfahren wir auch viel über das Leben der Menschen in vergangener Zeit und die Nutzung der Burg durch die Jahrhunderte.
Ich wusste zum Beispiel nicht, dass die Tür zum Abort nur nachts oder bei Gefahr von Innen verschlossen wurde, um das mögliche Eindringen von Feinden über diesen Weg zu verhindern. Deshalb gibt es hier eine schwere beschlagene Tür mit einem mächtigen Riegel (allerdings auf der für uns falschen Seite). Während des Geschäfts blieb die Tür offen stehen. Gut gefallen hat mir auch die Sammlung von Rüstungen aus verschiedenen Epochen, die an lebensechten Kriegerfiguren präsentiert wird.
- In der Sommersaison ist die Marksburg von 10-17 Uhr geöffnet.
- Von November bis März kann man die Marksburg zwischen 11 und 16 Uhr besichtigen.
- Auf der Burg gibt es ein Selbstbedienungsrestaurant mit Tischen im Burghof.
- Die Besichtigung ist nur mit einer kostenpflichtigen Führung möglich.
- Der Zugang ist nicht barrierefrei, bei der Besichtigung geht es über viele Treppen, gutes Schuhwerk ist zu empfehlen.
- Hunde sind willkommen
- Unterhalb der Burg gibt es einen kostenpflichtigen bewachten Parkplatz (Parkplatz Marksburg auf Google Maps).
- Die Zufahrt ist mit vorausschauendem Fahren gut möglich.
- Wohnmobile bezahlen fürs Parken 8 Euro.
- Alternativ ist die Marksburg über einen gut ausgeschilderten und etwa ein Kilometer langen Wanderweg entlang des Burgenlehrpfads von Braubach erreichbar. Der Aufstieg dauert 15-30 Minuten. Unterwegs gibt es viele Bänke und schöne Ausblicke.
Hier erfährst Du mehr zur Marksburg: www.marksburg.de
Mit dem Wohnmobil am Rhein nach Osterspai
Nur ein paar Kilometer sind es von Braubach zu unserem nächsten Ziel Osterspai, das wir nach kurzer Fahrt entlang des Rheins erreichen. Hier hat die Gemeinde am Ortsrand einen sehr schönen Wohnmobilstellplatz angelegt, den wir uns genauer anschauen wollen.
Wir fahren mit Schwung in einen der freien Pätze in der ersten Reihe und sind begeistert, wie liebevoll und aufwendig der neue Wohnmobilstellplatz gebaut wurde. Es gibt eine Ver- und Entsorgung, in der Mitte des Platzes überdachte Tische und Bänke, große Tafeln mit ausführlichen Informationen zum Ort, Ärzten oder Werkstätten und ausreichend Stromsäulen. Vor unserem Wohnmobil haben wir sogar ein Stück Wiese, groß genug für Tisch und Stühle. In der vorderen Reihe hat man einen guten Blick auf den Rhein und die Schiffahrt. Hier stehen wir etwas oberhalb der Bundesstraße, die ebenso wie der Radweg zwischen Stellplatz und Fluss hindurchführt. Die hinteren Plätze grenzen an eine Wiese.
Der Blick geht auf und über den Rhein auf die Weinberge. Oberhalb des Platzes ist Schloss Liebeneck im Wald zu sehen. Der heutige Bau stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Geschichte des kleinen Ortes an Deutschlands größter Rheinschleife reicht aber bis ins Mittelalter zurück. Mittendrin liegt eine alte Wasserburg mit Kapelle aus dem 13. Jahrhundert. Seit dem 14. Jahrhundert besass Osterspai bereits Stadtrechte. Nur ein paar Schritte sind es vom Stellplatz bis in den Ortskern. Beim Erkunden stossen wir immer wieder auf Zeugnisse vergangener Zeiten. Hinter der mächtigen barocken Kirche St. Martin bummeln wir an liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert entlang und entdecken viele fotogene Motive.
Im ehrenamtlich geführten Dorfladen trinken wir einen Kaffee und kommen schnell ins Gespräch. Erstaunt erfahren wir, dass die Rheinuferstraße erst 1931 befestigt und asphaltiert wurde. Davor verlief der Hauptverkehrsweg oberhalb des Ortes über die Höhen. Und wir bekommen noch eine besondere Empfehlung für den Sommer. Direkt neben dem Stellplatz entsteht nämlich bei niedrigerem Wasserstand der größte Sandstrand des Rheins, der über eine Kiesbank erreicht werden kann und wo ungefährdetes Schwimmen und Plantschen im Fluss möglich ist.
Hier hat direkt am Rhein die Rhein-Lounge Zimmermann‘s mit Biergarten neu eröffnet. So kann man direkt neben dem Stellplatz einkehren und die vorbeiziehenden Schiffe beobachten. Besonders bei Sonnenuntergang entfaltet sich hier eine Atmosphäre, die jeden Besucher verzaubert.
Doch in Osterspai gibt es noch weitere attraktive Einkehrmöglichkeiten. Auf der Rheinterrasse des Hotels Lindenhof, ebenfalls nicht weit weg vom Stellplatz, sitzt man bei schönem Wetter unter einem alten Lindenbaum. Darüber hinaus bietet das Hotel ein Restaurant mit Frühstücks- und Abendbuffet.
Gegenüber von Osterspai liegen auf der anderen Rheinseite die Weinberge mit der Lage „Bopparder Hamm“. Hier hat das Weingut Didinger seine Lagen. Früher haben mehrere Winzerfamilien auf der anderen Rheinseite ihren Wein angebaut. Heute setzt nur Familie Didinger diese Tradition fort. Auch wenn es mit dem Trecker inzwischen über die Brücke bei Koblenz oder über die Fähre in Boppard und nicht mehr mit dem Nachen über den Fluss geht. In ihrer Weinstube mit schöner Terrasse und Blick auf den Rhein und die Weinberge kann man den Wein probieren und dazu passende regionale Kleinigkeiten essen. Wir haben bei unserem Besuch gerne eine Kiste mit gutem Tropfen ins Wohnmobil gepackt.
Osterspai mag zwar weniger bekannt sein als seine berühmten Nachbarn im Mittelrheintal, aber gerade das macht für mich den besonderen Reiz aus. Mit der umliegenden malerischen Landschaft, seiner Geschichte und vor allem den herzlichen Menschen ist der sympathische Ort ideal für ein paar schöne und entspannte Tage am Rhein.
Mehr Informationen für Deinen Besuch in Osterspai findest Du auf www.osterspai.welterbe-mittelrheintal.de
Wanderung auf dem Osterspaier Langhalsweg
Der Rundwanderweg führt abwechslungsreich über kleine Pfade und neu gebaute Wege durch die schöne Landschaft oberhalb von Osterspai. Ruhige Waldabschnitte, Klippen und Ausblicke wechseln sich mit Tälern und Wiesen ab. Entlang des ganzen Weges hat das ehrenamtliche Team rund um den Ortsbürgermeister Sebastian liebevoll verschiedene Stationen und Attraktionen angelegt. Auf Einladung der Loreley Touristik, des Romantischen Rheins und der Gemeinde Osterspai durfte ich den Langhalsweg auf meinem ersten Instawalk kennenlernen. Bürgermeister Sebastian und Martinimarktkönigin Lara waren dabei unsere ortskundigen Wanderbegleiter.
Ausgangspunkt ist am Bahnhof von Osterspai am Langhalsbrunnen, genau in der Ortsmitte. Von hier nehmen wir einen schmalen Weg mit Treppen steil hinauf bis zur Wanderstock-Station, wo man sich gegen Spende einen wunderschönen von Ehrenamtlichen geschnitzten Wanderstock mitnehmen darf. Der tut auf der weiteren Wanderung gute Dienste und ist jetzt fester Bestandteil unserer Wohnmobil-Ausrüstung geworden.
Weiter bergauf erreichen wir das verwunschene Schloss Liebeneck, das in Privatbesitz ist. Als besonderes Highlight dürfen wir einen Blick in den Garten, den ehemaligen Friedhof und das liebevoll reestaurierte und eingerichtete Innere werfen. Herzlichen Dank an die Inhaberfamilie, das war ein besonderes Highlight unserer Tour. Gerne nutzen wir danach noch einmal vom Teehaus die Gelegenheit für einen Blick auf das Schloss, dabei entstehen vor der romantischen Kulisse zahlreiche Fotos.
Wir haben Glück, kurz danach kommt die Sonne heraus. An der Florianshütte dürfen wir leckeren Wein vom Weingut Didinger mit herrlicher Aussicht auf den Bopparder Hamm mit seinen Weinbergen genießen. An normalen Tagen ist hier ein idealer Platz für eine Picknickpause. Danach windet sich der Weg weiter durch abwechslungsreiche Landschaft. An der Kipplei gibt es wunderschöne Aussichten, Gebetsfahnen und Glückssteine, von denen man sich einen mitnehmen darf. Weitere Highlights sind das Mittelrheinherz und eine Schaukel, bevor sich der Weg langsam wieder in Richtung Osterspai wendet. Auch die Loreley haben wir getroffen und immer wieder ausgiebig die tolle Landschaft genossen. Besonders gut hat mir das Mittelrheinherz gefallen.
Der Wanderweg ist sehr gut ausgeschildert und voller liebevoll angelegter Überraschungen und Aussichtspunkte, die Wanderstock-Station, ein Erdkühlschrank mit Getränken oder die Glücksteine sind nur einige Beipspiele. Man sollte sich also reichlich Zeit einplanen, und kann auch beim mehrfachen Begehen des Weges immer Neues entdecken.
Die reine Gehzeit der 8,1 km langen Strecke wird mit 2 Stunden und 30 Minuten ohne Pause angegeben. Dabei werden auch 336 Höhenmeter bezwungen und herausfordernde Wegstrecken begangen. Der zu Beginn der Strecke angebotene Wanderstock kommt also gut zum Einsatz. Einkehren kann man unterwegs nicht, aber es gibt mehrere Plätze für ein schönes Picknick. Verdursten muss man nicht. Auf der Strecke sorgen ein Getränkeschrank mit Aussicht auf die Marksburg und Langhalsbier aus dem Erdkühlschrank für die Befeuchtung durstiger Kehlen.
Der Langhalsweg will zum schönsten Wanderweg Deutschlands werden, er hat es verdient. Hier kannst Du abstimmen: www.wandermagazin.de/wahlstudio. Weitere Informationen zum Langhalsweg gibt es auf www.osterspai.welterbe-mittelrheintal.de/urlaub-und-uebernachten/langhalsweg.
Stellplatztipp am Rhein: Wohnmobil-Stellplatz Osterspai
Die Gemeinde Osterspai hat sehr aufwendig einen schönen neuen Stellplatz gebaut, den Wohnmobilstellplatz R(h)ein ins Leben. Dieser wurde Ende 2023 eröffnet und liegt direkt am Ortsrand. Alle Stellplätze sind mit Rasengittersteinen oder Pflaster befestigt. Stromsäulen sind vorhanden. Auffällig ist auch viel Grün.
Der Großteil der Plätze verfügt über ein eigenes kleines Stück Wiese. Hecken und Bäume wurden gepflanzt. Von den Stellplätzen hat man einen schönen Blick auf den Rhein und die gegenüberliegenden Weinberge. Der Wohnmobilstellplatz ist trotz der Nähe zur Durchgangsstraße und zur Bahnlinie sehr beliebt. Der geschützte Naturstrand im Rhein liegt in unmittelbarer Nähe. Gegenüber ist ein ganzjährig geöffneter Imbiss mit Biergarten. Der rührige ehrenamtliche Bürgermeister von Osterspai plant bereits den Umbau eines nahen Gebäudes zu Duschen und Toiletten.
Wohnmobilstellplatz R(h)ein ins Leben in Osterspai
- Rheinuferstraße, 56340 Osterspai
- Oberhalb der Rheinuferstraße
- 16 Stellplätze, Ver- und Entsorgung, Strom, WLAN
- Auch für große Wohnmobile geeignet
- Hunde willkommen
- Parkautomat
- Überdachte Tische und Bänke in der Platzmitte
- Brötchen gibt es im ehrenamtlich betriebenen Dorfladen (am besten vorbestellen, geht auch telefonisch, die Information hängt aus)
- Reservierung ist nicht möglich
- In der Nähe befindet sich eine öffentliche Toilette, die aber bei unserem Besuch geschlossen war
- www.osterspai.welterbe-mittelrheintal.de/urlaub-und-uebernachten/wohnmobilstellplatz
- Wohnmobilstellplatz auf Google Maps
Kamp-Bornhofen: Ein malerisches Dorf am Rhein
Nächster Stopp unserer Wohnmobiltour am Rhein ist Kamp-Bornhofen, ein typisch rheinisches Dorf mit engen Gassen, hübschen Fachwerkhäusern und einer wunderschönen Kirche, die den Ort überragt. Der Ursprung der Flößer- und Schiffergemeinde war wahrscheinlich im Mittelalter eine kleine Ansiedlung unterhalb der Reichsburg Sterrenberg oder ein fränkischer Herrenhof.
Nach Inspektion des kleinen Wohnmobilstellplatzes am Rhein schlenderten wir durch die verwinkelten Gässchen. Am Ende des Ortes befindet sich die Wallfahrtskirche Bornhofen aus dem 15. Jahrhundert mit angrenzendem Kloster. Die Wallfahrt geht wahrscheinlich bereits auf das 13. Jahrhundert zurück. Ein Vorgängerbau der Kirche war laut der Überlieferung bereits „Unserer lieben Frau“ gewidmet.
Oberhalb von Kamp-Bornhofen liegen ganz eng beieinander die beiden Burgen Liebenstein und Sterrenberg, die man auch „feindliche Brüder“ nennt. Sie wurden im 12. und 13. Jahrhundert erbaut. Die Burgen erreicht man mit dem Fahrzeug oder bei einer Wanderung. Der Aufstieg über bewaldete Hänge ist zwar etwas schweißtreibend, aber die Aussicht von oben macht die Mühe mehr als wett. In Burg Liebenstein, der höchstgelegenen Burg am Mittelrhein, ist ein Hotel mit Restaurant untergebracht. Hier kann man mit Blick auf den Rhein sehr gut essen. Besonders schön sitzt man auf der Terrasse. Burg Sterrenberg ist eine beliebte Eventlokation, vor allem für Hochzeiten. Bei gutem Wetter ist auch von Donnerstag bis Sonntag am Nachmittag die Café-Lounge mit Panoramaterrasse geöffnet.
Kamp-Bornhofen ist auch ein guter Stopp für die Versorgung, denn hier finden Urlauber neben verschiedenen Gastronomiebetrieben auch zwei Supermärkte.
Hier erfährst Du mehr über Kamp-Bornhofen: www.kamp-bornhofen.welterbe-mittelrheintal.de
Wohnmobilstellplatz am Rhein in Kamp-Bornhofen
Auch in Kamp-Bornhofen kannst Du mit dem Camper direkt am Rhein stehen. Die wenigen Stellplätze für Wohnmobile des Wohnmobilstellplatzes am Fasshotel befinden sich hinter den urigen Schlaffässern auf Pflaster und auf Wiese. Ein großer Baum spendet Schatten. Das Rheinufer ist nur 20 Meter entfernt. Allerdings verläuft auch hier die Hauptverkehrsstraße direkt hinter dem Platz. Auf Wunsch kann ein Frühstück mitbestellt werden.
Wohnmobilstellplatz am Fasshotel in Kamp-Bornhofen
- Rheinuferstraße 66a, 56341 Kamp-Bornhofen
- 4 Stellplätze, Strom
- Hunde willkommen
- Für große Wohnmobile eher nicht geeignet
- Hotel & Bistro mit Terrasse zum Rhein und Freibad in direkter Nachbarschaft
- Toiletten zu den Öffnungszeiten des Bistros zugänglich
- www.hotel-anker.com
- Wohnmobilstellplatz auf Google Maps
Sankt Goarshausen: Tor zur Loreley-Region
Weiter geht unsere Wohnmobiltour entlang des Rheins nach St. Goarshausen, das stromabwärts neben dem weltberühmten Loreley-Felsen liegt. Der ehemalige Fischer- und Winzerort am Rhein ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Sehenswürdigkeiten der Region zu erkunden, und selbst voller Geschichte. Die erste Erwähnung war 1222. Jahrhunderte lebten die Menschen hier vom reichen Salmfang rund um die Loreley. 2024 feiert St. Goarshausen 700 Jahre Stadtrechte mit einem bunten Programm.
Voller Freude biegen wir kurz vor Erreichen des Zentrums rechts in den Campingplatz Loreleystadt ein und bekommen einen schönen Platz mit wunderbarem Blick auf den Rhein. Hier ist es einfach schön, finden wir. Unter alten Bäumen und mit Blick auf Burg Rheinfels auf der anderen Flussseite lassen wir es uns gut gehen. Wegen des schlechten Wetters in den vergangenen Tagen, sind außer uns nicht viele andere Camper hier. So haben wir das großzügige gepflegte Gelände fast für uns. An der Rezeption bekommen wir jede Menge Tipps für Unternehmungen und Wanderungen in der Region. Nach der Wanderung in Oberspai auf dem Langhalsweg lassen wir es heute aber ruhig angehen.
Beim Bummel durch die von den beiden Stadttürmen begrenzte langgestreckte Altstadt von Sankt Goarshausen entdeckten wir Fachwerkhäuser, idyllische Gässchen und historische Bauwerke. Ein besonderes Schmuckstück ist das liebevoll restaurierte Alte Rathaus am Plan, dem ehemaligen Marktplatz. Der eckige Turm entstand gemeinsam mit der Stadtmauer im 14. Jahrhundert. Er diente als Wehr- und Wohnturm und ebenfalls als Zollturm. Der runde Turm am anderen Ende des Ortes schloss früher die Stadtmauer im Nordwesten ab. Er steht leicht schief.
Oberhalb der Stadt wacht die im 14. Jahrhundert erbaute Burg Katz (Burg Neu-Katzenelnbogen), die heute in Privatbesitz ist. Sie wurde durch napoleonische Truppen zerstört und um die Jahrhundertwende im Zuge der Rheinromantik wieder aufgebaut. Nur ein kleine Strecke entfernt befindet sich stromabwärts über dem Ortsteil Wellmich Burg Maus. Baubeginn war unter dem Namen St. Peterseck ebenfalls im 14. Jahrhundert. Nach wechselnden Besitzern wurde sie um die Jahrhundertwende wieder aufgebaut.
Was wir ebenfalls sehr schätzen, in St. Goarshausen gibt es mehrere Cafés und Restaurants. Gut essen kann man zum Beispiel im Hotel Colonius oder Im Schiffchen. Mit der kostenpflichtigen Fähre kann man auch auf die andere Rheinseite nach St. Goar übersetzen, dort bummeln, einkehren oder die mächtige Burg Rheinfels bei einer Führung besichtigen.
Wir entscheiden uns bei diesem Besuch aber für das neu eröffnete kleine Restaurant am Campingplatz und genießen köstliche italienische Spezialitäten.
Hier erfährst Du mehr zu St. Goarshausen: www.sankt-goarshausen.de
Lieblingsplatz direkt am Rhein: Campingplatz Loreleystadt
Der Campingplatz Loreleystadt verfügt über ein gepflegtes parkartiges Gelände direkt am Rhein und ist unparzelliert. Nach der Ankunft wird jedem Camper aber eine genaue Position zugewiesen. Dadurch wird der Abstand zu den Nachbarn eingehalten und alle haben die Möglichkeit für einen schönen Blick auf den Rhein und die umliegenden Weinberge. Satelittenempfang ist wegen der hohen Bäume nur auf den hinteren Plätzen möglich.
Ich sitze hier besonders gerne vor meinem Camper auf der Wiese unter den alten Bäumen und schaue auf den Rhein und die vorbeifahrenden Schiffe. Nur ein Zaun und ein Spazierweg liegen dazwischen. Vom Campingplatz kann man zudem auch viel unternehmen. Die Altstadt von St. Goarshausen mit Restaurants und Café ist fußläufig erreichbar. Und mit der Fähre ist man schnell auf der anderen Rheinseite. Inzwischen gibt es auch ein kleines Restaurant mit typischen italienischen Spezialitäten.
Wir sind begeistert, wie sich der Campingplatz weiterentwickelt, ohne dabei aber seinen Charme zu verlieren. Natürlich gibt es günstigere Plätze und das immer blitzsaubere Sanitärgebäude ist wegen der regelmäßigen Rheinhochwasser auch nicht das Modernste. Aber das schöne Gelände direkt am Rhein mit großen Bäumen, die Schatten spenden, ist für mich ein Platz auf dem ich die Seele baumeln lassen kann. Dazu kommt die individuelle Betreuung durch die Betreiberin Isolde, eine spannende Persönlichkeit, die ich sehr schätze.
Campingplatz Loreleystadt in St. Goarshausen
- Wellmicher Str. 55, 56346 St.Goarshausen/Rhein
- Hundefrei
- Ver- und Entsorgung, Strom, Duschen mit Jetons
- Unparzelliertes, parkähnliches Gelände mit hohen Bäumen direkt am Rhein
- Brötchenservice, Getränke, Frühstück und kleines Restaurant
- Fahrradservice, E-Bike-Ladestation
- Mitte März bis Ende Oktober geöffnet (außer bei Hochwasser)
- www.camping-loreleystadt.de
- Campingplatz auf Google Maps
Mehr als ein Mythos: Das Loreley-Plateau
Am letzten Tag unserer Wohnmobil-Tour am Rhein sind wir schon ganz früh auf dem Loreley-Plateau verabredet. Die Verantwortlichen bieten uns einen tiefen Einblick in die Entwicklung des beliebten Touristenziels.
125 Meter ragt der mächtige Fels aus dunklem Tonschiefer hoch über den Rhein hinauf. Die Seiten fallen steil ab. Hier ist einer der gefährlichsten Abschnitte des Rheins und die engste und tiefste Stelle des Flusses. Der Rhein fließt in einer Kurve und verengt sich an dieser Stelle auf ein Drittel seiner normalen Breite. Das bringt besondere Herausforderungen für die Schifffahrt mit sich. Felsen und Sandbänke bedeuten zusätzliche Gefahren.
Im 19. Jahrhundert entstand deshalb die Sage über die singende junge Frau, die auf dem Felsen sass, dabei ihr langes blondes Haar kämmte und die Schiffer verzauberte, worauf sie mit ihren Schiffen vom Kurs abkamen und verunglückten. 1824 veröffentlichte Heinrich Heine sein Gedicht „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ über die schöne Nixe des Rheins. Einige Jahre später (1837) schrieb Friedrich Silcher die Musik dazu.
Kaum zu glauben, bis vor ein paar Jahren lag das Gelände rund um den berühmten Loreleyfelsen, den Menschen aus der ganzen Welt sehen wollten, buchstäblich im Dornröschenschlaf. Neben der berühmten Freilichtbühne gab es nicht viele Angebote für Besucher. Auf dem Gelände standen ein Sportheim und ein in die Jahre gekommenes Ausflugshotel.
Das ist inzwischen ganz anders geworden. Oberhalb der engsten Stelle des Rheins im Mittelrheintal ist ein Kultur- und Landschaftspark entstanden, den man gerne besucht. Dabei kann man gut einige Stunden hier verbringen. Zum Aussichtspunkt folgt man dem geraden Strahlenweg. Der Mythenpfad mäandert über das Gelände und lädt zum Innehalten und Entdecken ein. Überall gibt es Hörstationen, Modelle zum Anfassen, spannende Informationen rund um den Rhein, die Region, Schiffahrt oder den mit dem Loreleyfelsen verbundenen Mythos und natürlich Aussichtspunkte. Die Ausblicke aus der Vogelperspektive von der steilen Klippe auf das Tal und den Fluss, der sich hier sein Bett gegraben hat, sind atemberaubend.
Wir durften auch schon einmal hinter die Tür der Mythoshalle schauen, die gerade neu entsteht. Hier kann man ab nächstem Jahr die Loreley mit allen Sinnen erleben. Die Pläne, die wir gesehen haben, sind wirklich eindrucksvoll und werden das Loreleyplateau und damit verbunden auch die Region zu einem noch attraktiveren Besuchsziel machen. Von ihren Ideen konnten die Verantwortlichen auch externe Geldgeber überzeugen, die Maßnahmen werden gefördert.
Wer länger bleiben möchte findet hier ein Besucherzentrum mit Touristen-Information, Shop, 3D-Kino, Ausstellung und Ausflugs-Gastronomie mit Freisitz, ein Lokal mit Biergarten und Ausblick ins Tal (Loreley Panorama Terrassen) sowie die Sommerrodelbahn „Loreley-Bob“ mit großem Spielplatz. Die Loreley Freilichtbühne ist nur zu den Konzertveranstaltungen zugänglich.
Auf dem kostenpflichtigen Parkplatz sind am Rand Wohnmobilplätze ausgezeichnet. Hier steht man mit Blick über Wiesen und Felder und darf sogar für eine Nacht mit dem Camper übernachten. Dabei kann man das weitläufige Gelände bei einer ganz besonderen Stimmung und fast alleine genießen.
Terminhinweis: Am 7. und 8. September 2024 soll das 200-jährige Jubiläum des Loreleygedichts von Heinrich Heine im Landschaftspark auf dem Loreley-Plateau mit einem Musikfest gefeiert werden. Dazu sind Chöre, Orchester und Musiker von links und rechts des Rheins eingeladen. Das wird sicher ein ganz besonderes Event. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.
Ende unserer Wohnmobiltour am Rhein ist in Kaub
Bisher sind wir an Kaub nur vorbeigefahren, wenn wir die Fähre über den Rhein genutzt haben. Das haben wir bei dieser Tour geändert. Das Wohnmobil parken wir auf dem kostenpflichtigen Parkplatz neben dem Fähranleger. Mit unserem kurzen Kastenwagen ist das kein Problem. Größere Wohnmobile können nicht weit vom Ortseingang entlang der Bundesstraße parken. Dann machen wir uns voller Vorfreude auf Entdeckung.
Die Lotsenstadt Kaub ist reich an Geschichte, die sich in alten Gemäuern, verwinkelten Gassen und imposanten Bauwerken widerspiegelt. Die berühmteste Sehenswürdigkeit ist die Pfalzgrafenstein, eine kleine Inselburg mitten im Rhein, die wie aus einem Märchen entsprungen wirkt. Sie ist Zeugnis für die bewegte Vergangenheit der Region.
Doch auch ein Bummel durch den Ort lohnt sich. Die Altstadt von Kaub ist vom Rhein durch den Bahndamm getrennt. Sie besticht durch ihre malerischen Fachwerkhäuser und Plätze. Teile der Stadtmauer sind noch gut erhalten und begehbar. Im historischen Ortskern ist besonders die Bebauung in der Metzgergasse sehenswert. Auch einen Blick in die Kirche von Kaub aus dem 12. Jahrhundert sollte man werfen, die Katholiken und Protestanten gemeinsam nutzen. Das Langhaus ist die protestantische Kirche, der abgetrennte ehemalige Chorraum wurde im 18. Jahrhundert durch einen Spätrokokobau ersetzt und dient den Katholiken als Gotteshaus. Oberhalb wacht Burg Gutenfels über die kleine Stadt.
Feldmarschall Blücher überquerte an dieser Stelle im Januar 1814 im Kampf gegen Napoleon mit seinen Truppen den Rhein. In seinem ehemaligen Hauptquartier ist ein Museum zu seiner Person und den damaligen Ereignissen untergebracht.
Eine wichtige Rolle für die Region spielt heute auch die Fähre, die hier den ganzen Tag Fahrzeuge auf die andere Rheinseite transportiert. Sie ist auch für große Laster oder Wohnmobile geeignet. Nur die Ein- und Ausfahrt auf der Kauber Seite bedarf etwas vorausschauendes Fahren.
Sehr schöne Blicke auf Kaub und die Region hat man von verschiedenen ausgeschilderten Wanderwegen. Besonders empfehlenswert ist der Kulturweg, auf dem man rund zwei Stunden unterwegs ist und dabei auch durch Weinberge hoch zur Burg Gutenfels, die sich in Privatbesitz befindet, hinaufsteigt.
Mehr über Kaub erfährst Du hier: www.kaub.welterbe-mittelrheintal.de
Burg Pfalzgrafenstein: Eine Zeitreise ins Mittelalter
Wehrhaft thront die Zollburg Pfalzgrafenstein bei Kaub auf einer Felseninsel mitten im Rhein. Vom Fähranleger in Kaub gelangt man mit einem kleinen Schiff zur Insel. Beim Rundgang durch die engen Gemäuer und über die Wehrgänge fühlt man sich zurückversetzt in längst vergangene Zeiten und kann die Geschichte förmlich spüren.
Die Anfänge gehen ins 14. Jahrhundert zurück. Die Burg mitten im Rhein diente der Unterstützug der Zollstelle in Kaub und wurde ab 1327 mit einem massiven Turm begonnen. Im Jahrzehnt darauf wurde sie mit einer Ringmauer versehen und bis ins 18. Jahrhundert weiter ausgebaut. Die kleine Burg steht mitten im Rhein und diente der Kontrolle der Schiffe, damit diese Zoll auf ihre Ladung in Kaub entrichteten.
Der Besuch lohnt sich. Bereits die Fahrt mit dem kleinen Boot vom Fähranleger in Kaub bis zur Insel ist ein Erlebnis. Danach kann man die Burg bis in den letzte Winkel erkunden. Die Treppen, besonders im Turm, sind wirklich steil. Für die Besichtigung braucht man etwa eine Stunde, oder man bleibt länger und genießt die Atmosphäre mitten im Rhein, im Sommer kann man auch am schönen Sandstrand auf der Insel im Fluss geschützt vor der Strömung baden. Dabei ist man den vorbeifahrenden Schiffen sehr nahe.
Die Burg wird durch die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz betreut. Sie gehört zum UNESCO Welterbe. Die Boote fahren alle halbe Stunde, die Fahrt ist im Eintrittspreis inbegriffen. Die Parkplatzsuche mit Wohnmobil ist etwas mühsam, aber es lohnt sich.
Mehr zur Burg Pfalzgrafenstein und den Öffnungszeiten erfährst Du hier: www.tor-zum-welterbe.de/pfalzgrafenstein
Fazit unserer Wohnmobiltour entlang des Rheins (Süddeutschland)
Ich bin sehr gerne mit dem Camper am Wasser unterwegs, denn so gibt es immer etwas zu sehen und zu erleben. Aufs Wasser gucken und das Leben an sich vorbeitreiben lassen finde ich wunderbar entspannend.
Auch die Region rund um die Lorely hat mich bei meiner Tour mit dem Wohnmobil am Rhein begeistert. Wir haben am Mittelrhein viel erlebt und spannende Menschen getroffen. Es gibt viele Ideen und Bemühungen den Welterbestatus mit Leben zu füllen und die Region aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Und dabei wurde auch an Wohnmobilfahrer gedacht.
Ich kann Dir die Region und die besuchten Orte für eine Wohnmobiltour in Deutschland empfehlen. Die besuchten Wohnmobil-Stellplätze und Campingplätze eignen sich sehr gut als Standort für das Erkunden der Region, für einen Zwischenstopp oder auch ein paar entspannte Tage. Zum Wandern oder Radfahren findest Du hier attraktive Möglichkeiten. Und neben der Natur mit Fluss, Felsen, Wäldern und Weinbergen gibt es Burgen, andere kulturelle Highlights und sympathische Ortschaften. Ein Highlight war auch die Wanderung auf dem Langhalsweg.
Links und Rechts des großen deutschen Stroms findet 2029 im Oberen Mittelrheintal die Bundesgartenschau statt. Die Planungen und Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren.
Die Tage am Rhein zwischen Braubach und Kaub waren leider viel zu schnell vorbei. Wir werden sicher wiederkommen, uns anschauen wie die Pläne auf dem Loreleyplateau umgesetzt wurden, den Stellplatz und die Atmosphäre in Osterspai genießen und entspannte Tage auf dem Campingplatz Loreleystadt in St. Goarshausen verbringen. Auch zu meinen Lieblingsstellplätzen an der Mosel ist es von hier nicht weit entfernt.
Nützlich für Deine Reise ist auch meine Wohnmobil-Packliste.
Bei der Anfahrt in die Region rund um die Lorely hast Du verschiedene Möglichkeiten. Wenn Du den Rhein überqueren möchtest, die kostenpflichtigen Fähren in Kaub und St. Goar/St. Goarshausen sind für Wohnmobile geeignet. Wir haben beide schon mehrfach benutzt.
Mehr Informationen und Anregungen für die Vorbereitung Deiner Wohnmobiltour am Mittelrhein findest Du auf der offiziellen Webseite der Loreley Touristik.
Unbedingt auf Deiner Wohnmobiltour am Rhein dabei haben
Auf jeden Fall lohnt sich für eine Tour am Rhein die Mitnahme von guten Sportschuhen und/oder Wanderschuhen im Camper. So hast Du die Möglichkeit, die abwechslungsreiche Landschaft bei einer kurzen oder langen Wanderung intensiv zu erleben. Manche Ausblicke und Burgen lassen sich am besten zu Fuß entdecken. Und es gibt sehr schöne und gut ausgezeichnete Wanderwege, so wie den Langhalsweg, den Du vom Wohnmobilstellplatz Osterspai erreichst.
Und auch das Fahrrad kannst Du hier im Rheintal gut gebrauchen. Du kannst auf ausgeschilderten Fahrradwegen direkt neben dem Fluss entlangfahren, mit einer der Rheinfähren auf die andere Seite übersetzen, dort zurückfahren und mit der nächsten Fähre wieder zurückkommen. So kann das Wohnmobil auch einmal stehen bleiben, wenn Du auf Entdeckung gehst. In den großen und kleinen Ortschaften auf der Strecke findest Du schöne Cafés, Restaurants und verschiedene Biergärten mit Blick auf den Rhein, ideal für Zwischenstopps unterwegs.
Reiseführer für Deine Wohnmobiltour am Rhein
- Hein, Katja(Autor)
- Schenk, Günter(Autor)
Herzlichen Dank an die Verantwortlichen für die Einladung und die Organisation. Danke an alle besuchten Wohnmobilstellplätze, Campingplätze, Orte und Sehenswürdigkeiten für den freundlichen Empfang und die Erlaubnis zu fotografieren.
Hinweis | Offenlegung: Die Recherche basiert auf einer Pressereise. Hier gebe ich meine eigene Meinung wieder.
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