Aktualisiert am 24. Februar 2024
Norwegen mit Wohnmobil – wir erreichen Südnorwegen. Nach dem Stadtbesuch von Trondheim und dem Nidarosdom erleben wir die komplette Atlantikstraße, bevor wir zur spektakulären Traumstraße Trollstigen und dem Geirangerfjord weiterfahren. Es sind wunderbare Eindrücke.
Roadtrip Norwegen – Trondheim und Atlantikstraße mit Wohnmobil
Nachdem ich als Kind mit meinen Eltern und meiner Schwester bereits am Trollstigen und Geirangerfjord war, wollte ich diese norwegischen Sehenswürdigkeiten unbedingt noch einmal erleben. Also haben wir Trondheim, die Atlantikstraße und weitere Ziele in unserem bereits vollen Reiseplan zum Nordkap und durch Norwegen ergänzt. Ich bin sehr froh darüber. Hier erfährst Du mehr.
Immer wieder wurde ich gefragt, ob ich die Reisebeschreibung unserer Nordkap- und Norwegenfahrt zu Ende führen könnte. Eigentlich wollten wir in diesem Jahr wieder mit dem Wohnmobil nach Norwegen fahren und weiter recherchieren. Danach hatte ich den Plan, die Tour zu ergänzen. Corona kam dazwischen. Aber unsere wunderbaren Erlebnisse möchte ich dennoch mit Dir teilen. Ich habe unsere Erfahrungen deshalb genau überprüft und mit aktuellen Informationen und Hinweisen ergänzt.
Nützlich für Deine Reise ist auch meine Wohnmobil-Packliste.
Mit Wohnmobil durch Norwegen: Stadtbesuch in Trondheim
Unser nächstes Ziel Trondheim ist eine einzige Straßenbaustelle. Damit haben wir nicht gerechnet. Viele Straßen sind nicht befahrbar, immer wieder springt das Navi um. Nach langem Suchen finden wir aber doch den recherchierten kleinen Stellplatz am Stadium in der Nähe des Zentrums und quetschen unser Wohnmobil in eine Lücke. Durch den Verkehr unterwegs und im Stadtzentrum von Trondheim sind wir später als geplant.
Witzig ist, meine Freunde von womo.blog haben fünf Jahre vor uns bereits diese Erfahrung gemacht und es als „Trondheim-Fiasko“ beschrieben. Inzwischen ist die Situation wesentlich besser. Und wenn Du diese Zeilen liest, ist die Straßenbaustelle Trondheim bestimmt schon ein großes Stück weiter gekommen.
Wohnmobil-Stellplatz Trondheim
Der Wohnmobilstellplatz Trondheim am Stadion ist mit Camper leider inzwischen nicht mehr nutzbar. Zweckmäßig für den Stadtbesuch ist der kostenpflichtige Stellplatz für Wohnmobile in der Maskinistgata 2, Trondheim. Wer Glück hat, bekommt sogar einen Platz am Strom. Beim Spaziergang in das etwa zwei Kilometer entfernte Zentrum, lernt man bereits einige schöne Ecken der norwegischen Stadt kennen. Ob man dort zusätzlich zum Camper mit Wohnwagen übernachten kann, habe ich trotz gründlicher Recherche nicht herausgefunden.
Im Zentrum von Trondheim ist das Parken überall kostenpflichtig und zum Teil auch deutlich teurer. Hier auf dem einfachen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz von Trondheim ist wenigstens auch Übernachten gestattet. Allerdings sind die rund 50 Plätze sehr begehrt. Wer einen Campingplatz für den Stadtbesuch in Trondheim bevorzugt, findet 14 Kilometer weiter nördlich einen einfachen Campingplatz. Die Campingplätze im Süden sind weiter entfernt. Der Nächste wäre der Øysand camping.
- Wohnmobilstellplatz Trondheim, Trondheim bobilparkering, Maskinistgata 2, 7042 Trondheim, Norwegen
Ver- und Entsorgung, ganzjährig
Wohnmobil-Stellplatz Trondheim auf Google-Maps - Campingplatz Vikhammer Motell og Vikhammer Camping, Vikhammerløkka 2, 7560 Vikhammer, Norwegen (14 Kilometer nördlich von Trondheim)
Homepage: www.vikhammer.no
Campingplatz auf Google-Maps - Øysand camping, Gamle Kongeveg 56, 7224 Melhus, Norwegen (südlich von Trondheim an der E39)
Homepage: www.oysandcamping.no
Campingplatz auf Google-Maps
Stadtbesuch: Nidarosdom Trondheim
Vom Wohnmobil-Stellplatz ist die Innenstadt von Trondheim in 15 Minuten erreicht, dabei folgen wir immer dem Blick auf den Nidarosdom, den wir als Erstes ansteuern (Achtung, Du kommst von der anderen Seite, wenn Du auf dem oben empfohlenen Wohnmobil-Stellplatz parkst). Das Nationalheiligtum von Norwegen ist eine mächtige Kathedrale, sie wurde im 11. Jahrhundert über dem Grab von Olav Haraldsson errichtet und ist seit der Reformation evangelisch und dennoch Bischofssitz. Über viele Jahre wurden hier die Könige von Norwegen gekrönt, zehn sind im Gotteshaus begraben.
Wir haben Glück, trotz vieler Menschen bekommen wir im Besucherzentrum an der Seite des Vorplatzes noch eine Eintrittskarte für den Dom, der in einer Stunde schließen wird. Der Eintritt ist hoch. Das Geld wird für den Unterhalt verwendet und auch eine Kirchenführung ist darin enthalten. Leider haben wir die nächste Kirchenführung gerade verpasst. Stattdessen entscheiden wir uns für eine Führung aufs Dach, die noch einmal extra kostet, eine gute Entscheidung stellen wir später fest.
Die Schauseite der Kathedrale von Trondheim ist die herrliche Westfassade in Speckstein mit vielen Figuren, neben Heiligen sind kirchliche Würdenträger, aber auch weltliche Verantwortliche und Bürger vertreten. Der norwegische Nidarosdom wurde seit dem Bau mehrfach beschädigt und umgebaut. Sehr wenig ist von den ursprünglichen romanischen und gotischen Mauern geblieben. Viele Strahler erhellen das sonst dunkle Gotteshaus. Die Atmosphäre in dem hohen Bauwerk gefällt mir gut, leider ist Fotografieren in der wichtigsten Kirche von Norwegen nicht gestattet.
Wie im Flug vergeht die Zeit bei der Besichtigung und schon ist der Termin für unsere Dachführung gekommen. Nur mein Mann und ich wagen das Abenteuer. Mit zwei jungen Frauen, die ausgezeichnet Englisch sprechen und uns immer wieder Dinge erklären, geht es gemeinsam los. An manchen Stellen komme ich mit meiner Kameraausrüstung kaum durch das Treppenhaus und andere Engstellen. Ein Stück geht es durch Baugerüst und die Galerie. Hier müssen wir besonders still sein und werden mit eindrucksvollen Blicken ins Kirchenschiff belohnt.
Nach einem anstrengenden Aufstieg erreichen wir das Dach hoch über Trondheim. Von hieraus hat man einen wunderbaren Blick auf die Spitzen der Türme des Doms, das grüne Kupferdach und die Stadt. Fotografieren ist auch erlaubt, betonen unsere Begleiterinnen. Und eine kleine Führung und Hinweise, was wir sehen, gibt es auch noch dazu. Wenn Du also in der Gegend bist und keine Angst vor engen Räumen hast, dann mache die Führung auf das Dach des Nidarosdom mit, es lohnt sich unbedingt und der Preis ist für norwegische Verhältnisse richtig „günstig“. Natürlich musst Du vorher erst den Kircheneintritt bezahlen.
Bummel durch Trondheim
Voller Eindrücke bummeln wir vom Dom weiter zum Fluss. Unser nächstes Ziel ist die alte Brücke Gamle Bybro nicht weit entfernt. Die ist ein echter Hingucker und ein beliebtes Fotomotiv in Norwegen. Außerdem verbindet die Fußgängerbrücke den Stadtteil um den Dom mit der historischen Altstadt Bakklandet von Trondheim.
Von der Brücke gibt es einen guten Blick auf die bunten historischen Häuser entlang des Flusses Nidelva. Begeistert schauen wir dem Treiben auf dem Fluss und den immer wechselnden Spiegelungen zu. Am Ostufers geht es bei unserem Spaziergang weiter durch die Altstadt von Trondheim über Kopfsteinpflasterstraßen. Neben kleinen bunten Häusern und abzweigenden urigen Gässchen gibt es interessante Cafés und Restaurants. Einige haben sogar Terrassen zum Fluss, aber dafür ist es uns heute zu ungemütlich und kalt.
Über die Brücke am anderen Ende der Altstadt wechseln wir wieder auf die andere Flussseite und gehen entlang historischer Handelshäuser und moderner Gebäude zum Dom zurück. Keine der Einkehrmöglichkeiten kann uns überzeugen, ich frage mich heute, warum nicht. Der Wind ist heftig und pfeift um die Gebäude. Es ist richtig ungemütlich.
So haben wir keine Lust, länger in Trondheim zu bleiben. Der von uns benutzte Wohnmobil-Stellplatz ist nicht schön und zudem Baustelle. Außerdem stehen wir wohl nicht richtig, sagt uns ein Norweger. Es muss mehr Platz zwischen den Campern sein.
Die Baustellen haben uns total viel Zeit bei der Anfahrt gekostet. Wie ist das dann erst bei der Fahrt aus der Stadt? Darauf haben wir am nächsten Tag keine Lust.
Deshalb entscheiden wir uns, es bei dem Kurzbesuch in der drittgrößten Stadt Norwegens zu belassen und noch am Abend aus Trondheim herauszufahren, zumal es ja auch hier im Süden noch lange hell ist. So kommen wir in den frühen Abendstunden relativ gut voran und nehmen mit unserem Wohnmobil die Straße in Richtung Molde und Atlantikstraße (Atlanterhavsveien). Der Besuch der Festung Kristiansten muss bis zum nächsten Mal warten.
- Mehr Anregungen für Deinen Besuch in Trondheim bekommst Du auf Nicolos Reiseblog.
Roadtrip durch Norwegen: Weiter zur Atlantikstraße mit Wohnmobil
Wir haben die richtige Entscheidung getroffen, die Ausfahrtstraßen in Richtung Süden und die E6 bei Trondheim sind gewaltige Baustellen (inzwischen fast fertig). Während des Berufsverkehrs hätten wir hier Stunden gebraucht. So folgen wir mit unserem Wohnmobil den Schildern von Trondheim in Richtung Molde und kommen recht schnell auf die E39. Je später es wird, desto weniger PKWs begegnen uns.
Die Fahrt zu Norwegens berühmter Atlantikstraße ist abwechslungsreich, es geht durch Wiesen und Wälder, an verschiedenen kleinen Orten vorbei und auch am Fjord entlang. Neben der Straße sind immer mal wieder Kraniche mit Jungen im Feld. An einer anderen Stelle schaut uns ein Hirsch zu. In Halsa erwischen wir noch die Fähre über den Fjord. Sollen wir hier übernachten? Doch es steht bereits ein Wohnmobil da und wir wollen nicht stören.
Nützlich für Deine Reise ist auch meine Wohnmobil-Packliste.
Langsam wird es aber doch dunkler und Zeit für einen Übernachtungsplatz. Nach mehreren Anläufen finden wir einen sehr schönen Parkplatz vor einer Brücke direkt am Wasser, mit Toilette. Viele andere Wohnmobile, Vans und Wohnwagen stehen hier (Bergsøysundbrua Rasteplass auf Google Maps). Wir parken ein und fallen müde ins Camperbett. Am nächsten Morgen gibt es in der Toilette sogar warmes Wasser, was für ein Luxus. Erst später sehen wir das Schild, dass hier schon fast im Süden von Norwegen campen nicht gestattet ist.
Einer der anderen Wohnmobilfahrer erzählt, dass er jedes Jahr hierher zum Angeln kommt, für vier Wochen. Er steht in der ersten Reihe am Wasser und hat sogar ein Stromaggregat dabei. Später wäscht er seine Fische in den sauberen Waschbecken des Sanitärgebäudes.
Kein Wunder, dass hier inzwischen keiner mehr übernachten darf. Mittlerweile wird kontrolliert und hart bestraft.
Wie schade, dieser Parkplatz war definitiv ein Highlight unterwegs und sonst gibt es nicht viele freie Möglichkeiten auf der Strecke. Einen Übernachtungsplatz oder Campingplatz finden, solltest Du bei Deinem Besuch in dieser Region von Norwegen also unbedingt mit einplanen.
Die Brücke an unserem Übernachtungsplatz ist eine Schwimmbrücke, sie wurde 1992 eröffnet. Vor der nächsten Brücke kommt noch einmal ein großer Parkplatz mit Toilette (Parkplatz auf Google-Maps). Hier biegen wir ab auf die E70.
Stellplätze und Campingplätze zwischen Trondheim und Atlantikstraße
- Høgkjølen Fjellcamp, Søvasskjølvegen 804, 7320 Fannrem, Norwegen (direkt an der Strecke zur Atlantikstraße)
Homepage: www.fjellcamp.no
Campingplatz auf Google-Maps - Camping Valsøya, Valsøyvegen 1, 6687 Valsøyfjord, Heim, Trøndelag, Norwegen (direkt an der E39 in Richtung Atlantikstraße)
Homepage: www.valsoya.no
Campingplatz auf Google-Maps - Byskogen Camping, Skogveien 38, 6517 Kristiansund, Norwegen (beim Ort)
Homepage: www.byskogen.no
Campingplatz auf Google-Maps - Skjerneset Dock Camping, 6530 Averøy, Norwegen (tolle Lage)
Campingplatz auf Google-Maps - Lysø Camping og Rorbu Utleie, Ljøsøyveien 116, 6533 Averøy, Norwegen (in der Nähe der Atlantikstraße, abgelegen und spektakulär!)
Homepage: www.lysoenrorbuer.com
Campingplatz auf Google-Maps - Bud Camping, Pluscamp Bud, Prestgardsvegen 89, 6430 Bud, Norwegen (an der Atlantikstraße)
Campingplatz an der norwegischen Atlantikstraße auf Google-Maps - Campingplatz nach der Atlantikstraße: Kviltorp Camping, Fannestrandvegen 140, 6419 Molde, Norwegen (beim Ort)
Homepage: www.kviltorpcamping.no
Campingplatz bei Molde auf Google-Maps
Atlantikstraße Norwegen mit Wohnmobil: Zwischen Wasser und Himmel
Jetzt aber weiter zu unserem nächsten Ziel, der Atlanterhavsveien. Der Ort Kristiansund liegt auf vier Inseln, umgeben von Wasser. Hier gibt es schöne bunte Häuser und eine Anzahl attraktiver Cafés und Restaurants. Wir rollen allerdings nur durch Kristiansund hindurch. Wenn Du genügend Zeit hast und das Wetter nicht zu schlecht ist, halte an, ein Spaziergang lohnt sich wirklich und vermittelt Dir echtes Norwegen-Feeling.
Doch bei unserem Besuch ist das Wetter schlecht, es regnet immer wieder heftig und der Wind peitscht von allen Seiten auf uns ein. So entscheiden wir uns dafür, gleich weiterzufahren. Dafür folgen wir der Reichsstraße 64.
Wir erleben die Atlantikstraße als weiteren Höhepunkt in Norwegen mit Sturm.
Atlantikstraße Norwegen: Gebühren
Und schon haben wir den über 5.700 Meter langen Atlantiktunnel erreicht, der bis zu 250 Meter tief unter der Meeresoberfläche verläuft. Da hier am Beginn der norwegischen Atlantikstraße Maut fällig wird, ist dies kein günstiges Vergnügen, aber ein echtes Erlebnis.
Auf der Atlantikstraße selbst wird heute keine Maut mehr erhoben. Dabei war der Bau sehr aufwendig. Schon die Planung der norwegischen Traumstraße mit den Atlantik-Brücken dauerte rund 100 Jahre.
Durch die Streckenführung direkt am Atlantik und mit aufwendigen Brücken über verschiedene Inseln kostete der Bau etwa 15 Millionen Euro. Wie sonst auch in Norwegen üblich, wurde die ersten Jahre nach Fertigstellung für die Fahrt über die Atlantikstraße Maut verlangt, um die Baukosten zu refinanzieren. Inzwischen werden auch für den Atlantiktunnel, den Du von Trondheim kommend durchquerst, um zur Atlantikstraße (Atlanterhavsveien) zu fahren, keine Gebühren mehr verlangt. Er ist seit Sommer 2020 mautfrei.
Die norwegische Atlantikstraße Atlanterhavsveien wird auch „Straße im Meer“ genannt und ist eine der beliebtesten Fahrstrecken in Norwegen. Sie verläuft entlang der rauen Küste der Hustadvika und über spektakuläre Brücken direkt am Atlantik. Von verschiedenen Magazinen wurde sie als die „Beste Autostrecke der Welt“ nominiert. Ich bin vor allem von den Luftaufnahmen fasziniert, von der Streckenführung, den Brücken über den Atlantik und den vielen verschiedenen Eindrücken. Besonders eindrucksvoll erlebe ich Norwegens Atlantikstraße bei Sturm.
TIPP: Wenn Du länger in dieser Gegend bleiben und an einem spektakulären Ort in der Nähe der Atlantikstraße mit Deinem Wohnmobil oder Wohnwagen übernachten möchtest, dann schaue Dir unbedingt den Lysø Camping og Rorbu Utleie an (Kontaktdaten oben). An dem ehemaligen Handelsplatz direkt am Atlantik hat ein norwegisch-schweizerisches Ehepaar einen ganz besonderen Campingplatz eröffnet (auch ohne Camper ein wunderbarer Ort zum Übernachten). Ich bin sicher, das wird mit zu Deinen liebsten Erinnerungen an Deinen Norwegen-Urlaub gehören
Jetzt ist es endlich nicht mehr weit. Zwischen Kårvåg und Bud verläuft die norwegische Landschaftsroute Atlanterhavsvegen (Atlantikstraße). Sie hat eine Länge von 36 Kilometern, die wir jetzt gespannt angehen.
Gleich nach dem Schild, das die Landschaftsroute Atlantikstraße ankündigt, erreichen wir einen Parkplatz (Parkplatz auf Google-Maps), der im Internet auch als Wohnmobilstellplatz beschrieben wird. Hier gibt es einen Hinweis auf das Fischerdorf Håholmen. Die kleine Siedlung wie aus dem Bilderbuch besteht aus 30 Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert mit rot leuchtenden Fassaden. Im Ort befinden sich eine Bäckerei, eine Kneipe und ein empfehlenswertes Fischrestaurant. Doch wir suchen vergeblich, denn dieser malerische Ort ist nur mit dem Boot zu erreichen und das fährt wegen des aktuellen starken Windes (es ist Sturm an der Atlantikstraße) gerade nicht.
Und dann folgt auch schon das spektakuläre Stück der Atlantikstraße mit Straßen und Brücken über dem Meer. Magisch geschwungene Brücken über den Atlantik verbinden Inseln, Holmen und Schären. Der 1989 fertiggestellte Abschnitt der beliebten Landschaftsroute Norwegens Atlanterhavsveien ist 8.274 Meter lang und eine echte Leistung der Ingenieure.
Lohnenswerter Stopp an der Atlantikstraße: Auf der Insel Eldhusøya gibt es einen Parkplatz, ein Café und Toiletten. Ein Wanderweg führt am Wasser entlang, er besteht aus Metallgittern, die auf Pfählen montiert sind. Das Besondere sind spektakuläre Ausblicke auf die Storseisundet Brücke, den Atlantik, die umliegenden Inseln und die Berge.
Beim heutigen schlechten Wetter ist es schwer schöne Fotos zu machen und auch der Spaziergang macht keinen Spaß, leider. Die bekannte Storseisund-Brücke ist aber wirklich faszinierend. Sie schwingt sich im Bogen nach oben auf 23 Meter.
Atlantikstraße Atlanterhavsveien: Beliebtes Angelrevier in Norwegen
Dieses Stück der norwegischen Atlantikstraße ist beliebt zum Angeln. Ein kleines Stück weiter ist der ideale Parkplatz für Angler (Parkplatz Skipsholmen auf Google-Maps). Auf der Myrbærholmbrua wurden nämlich extra Stege für Angler angebracht, die hier immer wieder reiche Beute einbringen. Auch wenn Du nicht angelst, der Stopp lohnt sich, wenn Du bei Deiner Fahrt durch Norwegen hier vorbeikommst. Von hier gibt es beeindruckende Ausblicke auf den Atlantik und die Umgebung. Es folgen noch weitere kleine Parkplätze. Immer wieder erlebst Du beim Anhalten neue Eindrücke.
Atlantikstraße bei Sturm
Trotz des Sturms lässt sich an diesem Tag das spektakuläre Stück der Atlanterhavsveien auch mit Wohnmobil gut fahren. Wohnwagen kommen uns an diesem Tag keine entgegen. Ich glaube, für Gespanne wäre der Wind auf den Atlantik-Brücken auch zu heftig. Eine gute Lösung ist es bei starkem Wind den Caravan auf einem Campingplatz in der Nähe abzustellen und die Strecke nur mit dem PKW zu fahren.
Wie Du bei diesem Film siehst, ist die norwegische Atlantikstraße auch bei heftigerem Sturm nicht gesperrt. Im Winter musst Du überall in Norwegen auf die Angaben der Verkehrsbehörde achten, welche Straßen geschlossen sind, das gilt auch für die Atlantikstraße.
Der unbekannte Teil der norwegischen Atlantikstraße
Wir entscheiden uns mit unserem Wohnmobil die Atlantikstraße bis zum Ende nach Bud zu fahren und folgen ab Vevang dazu der Reichsstraße 663. Achtung, an dem Abzweig fährt man leicht vorbei.
Die Streckenführung der Atlanterhavsveien bringt Dich jetzt der Region und dem Meer ganz nahe. Immer wieder wird die Straße absolut eng, es geht zum Teil direkt am Atlantik entlang, dann führt die norwegische Landschaftsroute durch ein Dorf und altes Kulturland. Du fährst an liebevoll geschmückten Gärten vorbei und manchmal hast Du dabei das Gefühl direkt ein privates Grundstück zu passieren.
Achte unbedingt auf die Schilder. In Farstad geht es rechts ab am Meer entlang (Fv238), dann ein Stück Fv235 in Richtung Hustad und wieder rechts am Meer entlang in Richtung Bug.
Tipp: In Vevang wäre ein Abstecher zur Trollkirka möglich. Die drei Kalkhöhlen mit Wasserfällen sind bei einer mittelschweren Wanderung erreichbar. Los geht es vom Wanderparkplatz an der RV64 (Parkplatz Trollkirka auf Google-Maps). Aber natürlich habe ich das trotz Vorbereitung mal wieder nicht auf dem Schirm und es gibt auch kein Hinweisschild von dieser Seite.
Tipp: Ein weiterer lohnenswerter Abstecher, ebenfalls ab Vevang auf der RV64, ist ein Besuch der Marmorhöhlen von Bergtatt bei Nås (Marmorhöhlen auf Google-Maps). Diese sind durch Abbau des edlen Materials für die Papierproduktion entstanden. Ein besonderes Highlight ist die Fahrt mit dem Floß durch die faszinierende, künstlich entstandene Unterwelt. Der Besuch ist von Ende Mai bis Mitte August (außer montags) möglich.
Adresse: Nåsveien 304, Nås, 6490
Homepage Marmorgrube: www.berg-tatt.no
Aber etwas Abwechslung suchen wir doch noch. Unterwegs folgen wir sehr gerne Schildern zu Sehenswürdigkeiten am Wegrand. Eins spricht uns besonders an und so biegen wir bei Hustad von der Atlanterhavsveien ab. Aslaksteinen steht auf dem Schild. Über einen schmalen Weg erreichen wir einen großen unbefestigten Parkplatz (Parkplatz auf Google-Maps), von dem die Wanderung abgeht. Hier ist reichlich Platz für das Wohnmobil. Auf dem Informationsschild wird eine bronzezeitliche oder eisenzeitliche Befestigung auf dem Berg beschrieben, die über eine leichte etwa 30-minütige Wanderung zu erreichen sei.
Wir folgen der Beschilderung über eine Wiese und durch einen moorigen Birkenwald. Dabei fühlen wir uns wie echte Entdecker. Und dann geht es den Berg hinauf. In einer kleinen Mulde ist für mich Schluss, denn das letzte Stück geht steil am schieren Fels nach oben (Aslaksteinen ist ein riesiger Fels), nebenan ist nix (nur Abgrund). Eine Kette dient als Sicherung, an der man sich festhalten kann. Mit so etwas habe ich in den Schweizer Bergen schon einmal sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Also bewältigt mein Mann das letzte Stück alleine und berichtet danach von alten Siedlungsspuren und einem weiten Blick übers Land.
Wieder etwas dazugelernt, die norwegische Beschreibung „leichte Wanderung“ ist sehr subjektiv.
Nach diesen Eindrücken folgen wir der Straße weiter und schauen uns auch die anderen Aussichtspunkte der Atlantikstraße an. Dabei erleben wir Norwegen pur. In Askevågen gibt es am Ende einer Mole eine sehr kleine, aber stylische Aussichtsplattform, auf der man über dem Meer stehen kann (Titelbild). Am Aussichtspunkt in Kjeksa gibt es eine Aussicht auf den Atlantik und die Küste Hustadvika. Über einen Weg und Treppen erreicht man das Meer und den Strand.
Fischerort Bud – Ende (oder Anfang) der Atlantikstraße
In Bud finden wir einen großen Parkplatz, auf dem es auch eine Entsorgungsstation für Wohnmobile gibt (Parkplatz auf Google-Maps). An einer anderen Stelle stehen Camper auf einer Wiese direkt am Meer. Auch einen Campingplatz mit Hafen gibt es. Aber es ist für uns eigentlich noch zu früh für einen Übernachtungsplatz.
In Bud befindet sich eine Befestigung aus dem Zweiten Weltkrieg. Hier am äußersten Zipfel von Norwegen haben sich auf einem Hügel mitten im Ort die Deutschen eingegraben. Von hieraus konnten sie die ganze Region überblicken und vor allem die Schifffahrtswege auf dem Atlantik kontrollieren. Die deutsche Befestigung in Bud war Teil des Atlantikwalls in Norwegen. In einem kleinen Museum (im Winter geschlossen) hast Du die Möglichkeit Dich darüber zu informieren und auch einen Blick in die Bunker zu werfen. Wir stehen vor den riesigen Geschützen und bewundern die Aussicht im frei zugänglichen äußeren Bereich.
Direkt am Parkplatz in Bud gibt es ein Restaurant (Restaurant Bryggjen i Bud). Hier wird gerade gebaut, wir versuchen aber dennoch unser Glück und werden fündig. Es gibt Mittags-Buffet mit allerlei norwegischen Spezialitäten, das kostet pro Person ungefähr 30 Euro, für norwegische Verhältnisse ein Schnäppchen. Begeistert schlagen wir zu: Suppe, saurer Hering, gedünsteter Dorsch, Klöße, Kartoffeln, Steckrübengemüse, Kohl, Nachtisch. Natürlich gibt es dazu Kaffee.
Wir finden, es ist ein echtes Erlebnis und ein weiteres Highlight dieser Tour am Ende der Atlanterhavsveien.
Später kommt noch eine Gruppe Norweger und stürzt sich auf die beliebten Fleischbällchen. Wie gut, dass wir ihnen noch etwas übrig gelassen haben. Immer wieder gehen die Männer ans Buffet und holen sich die norwegische Delikatesse, die uns nicht so ganz angesprochen hat.
Fazit Trondheim und Atlantikstraße mit Wohnmobil
Ich finde, die Fahrt über die Atlantikstraße mit Wohnmobil ist ein Erlebnis – besonders, wenn man die komplette Atlanterhavsveien von Kristiansund bis Bud fährt. Auch der Besuch in Trondheim war schön. Satt und zufrieden machen wir uns nach dieser Reiseetappe auf zu neuen Abenteuern und fahren weiter in Richtung Trollstigen, dem nächsten Ziel unserer Norwegen-Reise.
Weitere Informationen und Inspirationen für Deinen Roadtrip durch Norwegen und zur Atlantikstraße
- Offizieller Link zur Landschaftsroute Atlantershavsvegen (Deutsch)
- Meine Lieblings-Landschaftsrouten durch Norwegen
- Heike von Köln Format hat ebenfalls einen Beitrag über Ihre Erlebnisse auf der Atlantikstraße geschrieben. Dieser ist zwar schon etwas älter und sie hat nicht die komplette Landschaftsroute befahren, aber ich finde ihn dennoch lesenswert.
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FAQ: Atlantikstraße Norwegen mit Wohnmobil
Kostet die Atlantikstraße Maut?
Nur der Tunnel, den Du durchfährst, um zur Atlantikstraße zu kommen, ist mautpflichtig. Die Atlantikstraße selbst kostet nichts.
Wie lang ist die Atlantikstraße in Norwegen?
Die Atlantikstraße Atlanterhavsvegen ist 36 Kilometer lang und führt von Kårvåg bis Bud. Sie gehört zu den norwegischen Touristenstraßen. Die meisten fahren nur das spektakuläre Stück der Atlantikstraße am Anfang, mit Straßen und Brücken über dem Meer. Aber auch der andere Teil in Richtung Bud lohnt sich.
Was macht die Atlantikstraße so besonders?
Die „Straße im Meer“ verläuft zwischen Wasser und Himmel entlang der rauen Küste der Hustadvika. Brücken verbinden Holmen und Schären. Die Storseisundbrua ist das heimliche Wahrzeichen der Atlantikstraße. Sie ist die eindrucksvollste der acht Brücken auf der Route.
Wo liegt die Atlantikstraße?
Die Atlantikstraße Atlanterhavsvegen liegt an der norwegischen Westküste nicht weit von Molde. Sie verbindet Kårvåg mit Bud.
Kann man die Atlantikstraße auch mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen befahren?
Ja, es handelt sich um eine öffentliche und gut ausgebaute Straße, die man sehr gut mit dem Wohnmobil befahren kann. Mit dem Wohnwagen muss man vor allem bei Wind auf den Brücken aufpassen.
Ist die Atlantikstraße das ganze Jahr geöffnet?
Bei extremen Wetterlagen kann die Atlantikstraße kurzfristig gesperrt werden. Denn dann peitscht der Wind die Wellen über die Straße und Brücken.
Wo sind die schönsten Fotospots auf der Atlantikstraße?
Tolle Fotos machst Du vom schwebenden Aussichtsweg auf der Insel Eldhusøya, vom Parkplatz an der Storseisundbrua und von den anderen Aussichtspunkten.
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Dies ist aktuell der letzte Teil der Reisebeschreibung unserer Wohnmobil-Tour durch Norwegen. Ich arbeite bereits an der Fortsetzung, versprochen.
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